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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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als wurde es in dem Raht der Hochheiligen GOttheit be-
schlossen/ den Frieden auf Erden zu senden. Und weil dieses
also im Himmel ausgesprochen/ bekamen auch durch derer
Eingebung/ die Götter der Erden Gedanken deß Friedens/
also daß man vier Tage nach diesem Freudenmahl zu einem
endlichen Haubtschluß gelangte. So groß bisher das Leid
und die Furcht eines mißlichen Ausgangs gewesen/ so groß
ward jetz und die Freude über diesem unverhofften Schlusse.
Viele hatten sich schon zu todt gehoffet. Viele wolten gar
nicht mehr hoffen/ und erfuhren also diese fröliche Zeitung
wieder verhoffen.

90.

Zu allgemeiner Unterschreib- und öffentlicher Aus-
ruffung dieses Haubtschlusses wurde der achte nechstfolgen-
de Tag betaget/ zu welchem/ als zu einem grossen Fest/d. 20. Iun.
A.
1650.

man alle hochfeyerliche Zubereitungen machete. Die Strasse
von dem Rahthause biß auf die Burg wurde zu beyden Sei-
ten mit Majen/ die drey Thuren aber deß Rahthauses/ und
die zwey Burgtohre mit schönen Festinen/ und die über den
Thüren liegende Bilder mit Rosenkräntzen/ gezieret. Die
Reichsgesandten und Botschaften versamleten sich/ nach
geendigtem Gottesdienst/ in jhre gewöhnliche Rahtsitzstu-
ben/ da sich noch einige Strittigkeit mit der Cron Firanca
Abgeordnete eräugete. Nach dem aber jnen angedeutet wor-
den/ daß des Adlerprintzen/ und der Königin aus Deusien
Untergevollmächtigte/ jede mit zwoen Gutschen oder Car-
reten/ auf die Burg zu fahren/ unterwegs begriffen wären/
begaben sie sich alsobalden herab/ und folgeten jhnen mit ze-
hen Carreten. Daselbst wurden sie alle von der Prinzessin
und Nymfe Noris empfangen/ und in drey absonderliche
Gemächer eingewiesen.

91.

Bald darauf verfügten sich des Adlerprinzen und
die Königliche Deusische Abgeordnete zusammen/ in dasdie Kai-
serstube.

sonsten jhme/ dem Adlerprinzen gewidmete Gemach/

jene

als wurde es in dem Raht der Hochheiligen GOttheit be-
ſchloſſen/ den Frieden auf Erden zu ſenden. Und weil dieſes
alſo im Himmel ausgeſprochen/ bekamen auch durch derer
Eingebung/ die Goͤtter der Erden Gedanken deß Friedens/
alſo daß man vier Tage nach dieſem Freudenmahl zu einem
endlichen Haubtſchluß gelangte. So groß bisher das Leid
und die Furcht eines mißlichen Ausgangs geweſen/ ſo groß
ward jetz und die Freude uͤber dieſem unverhofften Schluſſe.
Viele hatten ſich ſchon zu todt gehoffet. Viele wolten gar
nicht mehr hoffen/ und erfuhren alſo dieſe froͤliche Zeitung
wieder verhoffen.

90.

Zu allgemeiner Unterſchreib- und oͤffentlicher Aus-
ruffung dieſes Haubtſchluſſes wurde der achte nechſtfolgen-
de Tag betaget/ zu welchem/ als zu einem groſſen Feſt/d. 20. Iun.
A.
1650.

man alle hochfeyerliche Zubereitungẽ machete. Die Straſſe
von dem Rahthauſe biß auf die Burg wurde zu beyden Sei-
ten mit Majen/ die drey Thůren aber deß Rahthauſes/ und
die zwey Burgtohre mit ſchoͤnen Feſtinen/ und die uͤber den
Thuͤren liegende Bilder mit Roſenkraͤntzen/ gezieret. Die
Reichsgeſandten und Botſchaften verſamleten ſich/ nach
geendigtem Gottesdienſt/ in jhre gewoͤhnliche Rahtſitzſtu-
ben/ da ſich noch einige Strittigkeit mit der Cron Firanca
Abgeoꝛdnete eraͤugete. Nach dem aber jnen angedeutet wor-
den/ daß des Adlerprintzen/ und der Koͤnigin aus Deuſien
Untergevollmaͤchtigte/ jede mit zwoen Gutſchen oder Car-
reten/ auf die Burg zu fahren/ unterwegs begriffen waͤren/
begaben ſie ſich alſobalden herab/ und folgeten jhnen mit ze-
hen Carreten. Daſelbſt wurden ſie alle von der Prinzeſſin
und Nymfe Noris empfangen/ und in drey abſonderliche
Gemaͤcher eingewieſen.

91.

Bald darauf verfügten ſich des Adlerprinzen und
die Koͤnigliche Deuſiſche Abgeordnete zuſammen/ in dasdie Kai-
ſerſtube.

ſonſten jhme/ dem Adlerprinzen gewidmete Gemach/

jene
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[93/0147] als wurde es in dem Raht der Hochheiligen GOttheit be- ſchloſſen/ den Frieden auf Erden zu ſenden. Und weil dieſes alſo im Himmel ausgeſprochen/ bekamen auch durch derer Eingebung/ die Goͤtter der Erden Gedanken deß Friedens/ alſo daß man vier Tage nach dieſem Freudenmahl zu einem endlichen Haubtſchluß gelangte. So groß bisher das Leid und die Furcht eines mißlichen Ausgangs geweſen/ ſo groß ward jetz und die Freude uͤber dieſem unverhofften Schluſſe. Viele hatten ſich ſchon zu todt gehoffet. Viele wolten gar nicht mehr hoffen/ und erfuhren alſo dieſe froͤliche Zeitung wieder verhoffen. 90. Zu allgemeiner Unterſchreib- und oͤffentlicher Aus- ruffung dieſes Haubtſchluſſes wurde der achte nechſtfolgen- de Tag betaget/ zu welchem/ als zu einem groſſen Feſt/ man alle hochfeyerliche Zubereitungẽ machete. Die Straſſe von dem Rahthauſe biß auf die Burg wurde zu beyden Sei- ten mit Majen/ die drey Thůren aber deß Rahthauſes/ und die zwey Burgtohre mit ſchoͤnen Feſtinen/ und die uͤber den Thuͤren liegende Bilder mit Roſenkraͤntzen/ gezieret. Die Reichsgeſandten und Botſchaften verſamleten ſich/ nach geendigtem Gottesdienſt/ in jhre gewoͤhnliche Rahtſitzſtu- ben/ da ſich noch einige Strittigkeit mit der Cron Firanca Abgeoꝛdnete eraͤugete. Nach dem aber jnen angedeutet wor- den/ daß des Adlerprintzen/ und der Koͤnigin aus Deuſien Untergevollmaͤchtigte/ jede mit zwoen Gutſchen oder Car- reten/ auf die Burg zu fahren/ unterwegs begriffen waͤren/ begaben ſie ſich alſobalden herab/ und folgeten jhnen mit ze- hen Carreten. Daſelbſt wurden ſie alle von der Prinzeſſin und Nymfe Noris empfangen/ und in drey abſonderliche Gemaͤcher eingewieſen. d. 20. Iun. A. 1650. 91. Bald darauf verfügten ſich des Adlerprinzen und die Koͤnigliche Deuſiſche Abgeordnete zuſammen/ in das ſonſten jhme/ dem Adlerprinzen gewidmete Gemach/ jene die Kai- ſerſtube.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/147>, abgerufen am 21.11.2024.