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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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Es hallen und schallen vom Frieden die Klüffte.
die Mutter deß Wolstands/ Gesandtin der Stern
und Tochter des Himmels ist nimmer so fern.

4.
Nun zeitigt die Zeitung der Zeiten verlangen/
man höret/ bezähret und ehret die Post
die Teutschland viel Sehnen und Threnen gekost.
Es blinken und winken die röslichten Wangen
der schönen     Irenen/
Ihr Lachen
macht Freuden erwachen.
die wütenden Waffen sind schlaffen gegangen.
Bluttriefende Degen/ wir legen euch ab/
verrostet in Scheiden/ bescheiden zum Grab.
5.
Jetzt täuffet ersäuffet die übrigen Sorgen
in Blute der Reben/ belebet den Geist.
Für Leute die Beute der Wälder erschmeist;
Koch/ laß die zu speisen an Spissen erworgen.
Gefieder     uns wieder
Pistolen
und Büchsen einholen/
zu sieden/ zu braten von heute bis morgen.
Beladen mit Braten die Tafel sich beugt/
die lauter Weltlöbliche Helden uns zeigt.
6.
Stein/ Pulver/ Bley/ Eisen auf Türken mag regnen.
Wen lüstet/ der kriege laß fliegen die Fahn.
Heut fängt man in Frieden den Gläserkriegan/
lässt Kannen für Fahnen einander begegnen.
Trompeten     Heerflöten
und Zinken
aufblasen zum Trinken
auf
K

Es hallen und ſchallen vom Frieden die Kluͤffte.
die Mutter deß Wolſtands/ Geſandtin der Stern
und Tochter des Himmels iſt nimmer ſo fern.

4.
Nun zeitigt die Zeitung der Zeiten verlangen/
man hoͤret/ bezaͤhret und ehret die Poſt
die Teutſchland viel Sehnen und Threnen gekoſt.
Es blinken und winken die roͤſlichten Wangen
der ſchoͤnen     Irenen/
Ihr Lachen
macht Freuden erwachen.
die wuͤtenden Waffen ſind ſchlaffen gegangen.
Bluttriefende Degen/ wir legen euch ab/
verroſtet in Scheiden/ beſcheiden zum Grab.
5.
Jetzt taͤuffet erſaͤuffet die uͤbrigen Soꝛgen
in Blute der Reben/ belebet den Geiſt.
Fuͤr Leute die Beute der Waͤlder erſchmeiſt;
Koch/ laß die zu ſpeiſen an Spiſſen erworgen.
Gefieder     uns wieder
Piſtolen
und Buͤchſen einholen/
zu ſieden/ zu braten von heute bis morgen.
Beladen mit Braten die Tafel ſich beugt/
die lauter Weltloͤbliche Helden uns zeigt.
6.
Stein/ Pulver/ Bley/ Eiſen auf Tuͤrken mag regnen.
Wen luͤſtet/ der kriege laß fliegen die Fahn.
Heut faͤngt man in Frieden den Glaͤſerkriegan/
laͤſſt Kannen fuͤr Fahnen einander begegnen.
Trompeten     Heerfloͤten
und Zinken
aufblaſen zum Trinken
auf
K
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[65/0116] Es hallen und ſchallen vom Frieden die Kluͤffte. die Mutter deß Wolſtands/ Geſandtin der Stern und Tochter des Himmels iſt nimmer ſo fern. 4. Nun zeitigt die Zeitung der Zeiten verlangen/ man hoͤret/ bezaͤhret und ehret die Poſt die Teutſchland viel Sehnen und Threnen gekoſt. Es blinken und winken die roͤſlichten Wangen der ſchoͤnen Irenen/ Ihr Lachen macht Freuden erwachen. die wuͤtenden Waffen ſind ſchlaffen gegangen. Bluttriefende Degen/ wir legen euch ab/ verroſtet in Scheiden/ beſcheiden zum Grab. 5. Jetzt taͤuffet erſaͤuffet die uͤbrigen Soꝛgen in Blute der Reben/ belebet den Geiſt. Fuͤr Leute die Beute der Waͤlder erſchmeiſt; Koch/ laß die zu ſpeiſen an Spiſſen erworgen. Gefieder uns wieder Piſtolen und Buͤchſen einholen/ zu ſieden/ zu braten von heute bis morgen. Beladen mit Braten die Tafel ſich beugt/ die lauter Weltloͤbliche Helden uns zeigt. 6. Stein/ Pulver/ Bley/ Eiſen auf Tuͤrken mag regnen. Wen luͤſtet/ der kriege laß fliegen die Fahn. Heut faͤngt man in Frieden den Glaͤſerkriegan/ laͤſſt Kannen fuͤr Fahnen einander begegnen. Trompeten Heerfloͤten und Zinken aufblaſen zum Trinken auf K

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/116>, abgerufen am 28.04.2024.