fernet war, zu sehen, indeme nun solche Tafel weiter zu dem besagten Sehrohr geschoben, oder davon weggethan wurde, suchte man den Ort, wo das Bild der Sonne ganz accurat gleich mit der Circumferenz des äussern Zirkels schiene, alsdann wurde in dieser Weite die Tafel mit dem Sehrohr vest ge- macht, welches also die Maschine zu besagter Beobachtung war: Ferner lies- se man das Sehrohr nach der Bewegung der Sonne mit fortgehen, damit der helle Rand seines Discus überall die Circumferenz des auf der Tafel be- schriebenen äussern Zirkels allezeit anrühren könnte, und dadurch sahe man also die Grösse des verfinsterten Theiles, und ihrer grösten Verfinsterung, welche vermittelst der concentrischen Zirkel abgemessen wurde; Man be- merkte auch dabey die Zeit bey einer jeden Phasi nach einer rectificirten und zu dieser Beobachtung gerichteten Uhr, die Secunden zeiget. Eben diese Methode ist noch bey verschiedenen Astronomen im Gebrauche, welche sich auch einer Zirkelrunden Figur bedienen, die mit 6. concentrischen Zirkeln auf einem subtilen Papier, welches man mit Oel tränken kann, damit das Bild der Sonne desto besser durchfalle, aufgerissen worden. Der gröste von die- sen Zirkeln muß ganz accurat das Bild der Sonne in dem Brennpuncte des Objectioglases eines Sehrohrs von 40. biß 60. Schuhen in sich fassen, diese 6. Zirkel sind in gleichen Weiten voneinander, und theilen mit dem Mittelpuncte den Diameter der Sonne in 12. gleiche Zoll; wann dieses Papier in dem Brennpuncte eines grossen Sehrohrs stehet, kann man gar deutlich den Theil der Sonne, der hell bleivbt, sehen; man bcdienet sich aber alsdann keines Ocularglases.
Es giebet andere, welche sich eines Sehrohrs, das mit zweyen convexen Gläsern versehen ist, bedienen, woraus eben der Effect folget; Ob aber wol dieser Gebrauch des Sehrohrs überaus bequem bey den Beobachtungen der Sonnenfinsternissen ist, so ist er doch bey denen Mondsfinsternissen wegen seines schwachen Lichts, nicht zu gebrauchen. Endlich bedienen sich auch ande- re eines Mikrometers, das in den gemeinen Brennpunct der convexen Gläser gestellet wird; Man kann ausser der Grösse der Phasen in den Sonnen-und Mondsfinsternissen, die gar leicht durch besagtes Mikrometer erforschet wird, auch überdas die Diametros Luminarium, oder der Sonne und des Monds, und die Proportion des Erddiameters gegen demjenigen des Monds sowol nach dem verfinsterten Theil seines Discus als auch nach dem lichten Theil mit der Distanz zwischen seinen Hörnern ausfinden.
Diese Methode, um die Finsternisse vermittelst des Mikrometers zu observiren, wird viel nutzlicher seyn, wann die Eintheilungen, an welche die Seidenfäden appliciret werden, also augeordnet sind, daß die 6. Weiten der Fäden den Diameter der Sonne oder des Monds in sich fassen, dann der bewegliche Faden, der in der Mitte der Distanz zwischen denen unbe- weglichen Fäden gestellet ist, welches leicht zu thun ist, wird einen jeden Zoll in der Finsterniß anzeigen.
fernet war, zu ſehen, indeme nun ſolche Tafel weiter zu dem beſagten Sehrohr geſchoben, oder davon weggethan wurde, ſuchte man den Ort, wo das Bild der Sonne ganz accurat gleich mit der Circumferenz des äuſſern Zirkels ſchiene, alsdann wurde in dieſer Weite die Tafel mit dem Sehrohr veſt ge- macht, welches alſo die Maſchine zu beſagter Beobachtung war: Ferner lieſ- ſe man das Sehrohr nach der Bewegung der Sonne mit fortgehen, damit der helle Rand ſeines Diſcus überall die Circumferenz des auf der Tafel be- ſchriebenen äuſſern Zirkels allezeit anrühren könnte, und dadurch ſahe man alſo die Gröſſe des verfinſterten Theiles, und ihrer gröſten Verfinſterung, welche vermittelſt der concentriſchen Zirkel abgemeſſen wurde; Man be- merkte auch dabey die Zeit bey einer jeden Phaſi nach einer rectificirten und zu dieſer Beobachtung gerichteten Uhr, die Secunden zeiget. Eben dieſe Methode iſt noch bey verſchiedenen Aſtronomen im Gebrauche, welche ſich auch einer Zirkelrunden Figur bedienen, die mit 6. concentriſchen Zirkeln auf einem ſubtilen Papier, welches man mit Oel tränken kann, damit das Bild der Sonne deſto beſſer durchfalle, aufgeriſſen worden. Der gröſte von die- ſen Zirkeln muß ganz accurat das Bild der Sonne in dem Brennpuncte des Objectioglaſes eines Sehrohrs von 40. biß 60. Schuhen in ſich faſſen, dieſe 6. Zirkel ſind in gleichen Weiten voneinander, und theilen mit dem Mittelpuncte den Diameter der Sonne in 12. gleiche Zoll; wann dieſes Papier in dem Brennpuncte eines groſſen Sehrohrs ſtehet, kann man gar deutlich den Theil der Sonne, der hell bleivbt, ſehen; man bcdienet ſich aber alsdann keines Ocularglaſes.
Es giebet andere, welche ſich eines Sehrohrs, das mit zweyen convexen Gläſern verſehen iſt, bedienen, woraus eben der Effect folget; Ob aber wol dieſer Gebrauch des Sehrohrs überaus bequem bey den Beobachtungen der Sonnenfinſterniſſen iſt, ſo iſt er doch bey denen Mondsfinſterniſſen wegen ſeines ſchwachen Lichts, nicht zu gebrauchen. Endlich bedienen ſich auch ande- re eines Mikrometers, das in den gemeinen Brennpunct der convexen Gläſer geſtellet wird; Man kann auſſer der Gröſſe der Phaſen in den Sonnen-und Mondsfinſterniſſen, die gar leicht durch beſagtes Mikrometer erforſchet wird, auch überdas die Diametros Luminarium, oder der Sonne und des Monds, und die Proportion des Erddiameters gegen demjenigen des Monds ſowol nach dem verfinſterten Theil ſeines Diſcus als auch nach dem lichten Theil mit der Diſtanz zwiſchen ſeinen Hörnern ausfinden.
Dieſe Methode, um die Finſterniſſe vermittelſt des Mikrometers zu obſerviren, wird viel nutzlicher ſeyn, wann die Eintheilungen, an welche die Seidenfäden appliciret werden, alſo augeordnet ſind, daß die 6. Weiten der Fäden den Diameter der Sonne oder des Monds in ſich faſſen, dann der bewegliche Faden, der in der Mitte der Diſtanz zwiſchen denen unbe- weglichen Fäden geſtellet iſt, welches leicht zu thun iſt, wird einen jeden Zoll in der Finſterniß anzeigen.
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fernet war, zu ſehen, indeme nun ſolche Tafel weiter zu dem beſagten Sehrohr
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der Sonne ganz accurat gleich mit der Circumferenz des äuſſern Zirkels
ſchiene, alsdann wurde in dieſer Weite die Tafel mit dem Sehrohr veſt ge-
macht, welches alſo die Maſchine zu beſagter Beobachtung war: Ferner lieſ-
ſe man das Sehrohr nach der Bewegung der Sonne mit fortgehen, damit
der helle Rand ſeines Diſcus überall die Circumferenz des auf der Tafel be-
ſchriebenen äuſſern Zirkels allezeit anrühren könnte, und dadurch ſahe man
alſo die Gröſſe des verfinſterten Theiles, und ihrer gröſten Verfinſterung,
welche vermittelſt der concentriſchen Zirkel abgemeſſen wurde; Man be-
merkte auch dabey die Zeit bey einer jeden Phaſi nach einer rectificirten
und zu dieſer Beobachtung gerichteten Uhr, die Secunden zeiget. Eben dieſe
Methode iſt noch bey verſchiedenen Aſtronomen im Gebrauche, welche ſich
auch einer Zirkelrunden Figur bedienen, die mit 6. concentriſchen Zirkeln
auf einem ſubtilen Papier, welches man mit Oel tränken kann, damit das Bild
der Sonne deſto beſſer durchfalle, aufgeriſſen worden. Der gröſte von die-
ſen Zirkeln muß ganz accurat das Bild der Sonne in dem Brennpuncte des
Objectioglaſes eines Sehrohrs von 40. biß 60. Schuhen in ſich faſſen, dieſe 6.
Zirkel ſind in gleichen Weiten voneinander, und theilen mit dem Mittelpuncte
den Diameter der Sonne in 12. gleiche Zoll; wann dieſes Papier in dem
Brennpuncte eines groſſen Sehrohrs ſtehet, kann man gar deutlich den Theil
der Sonne, der hell bleivbt, ſehen; man bcdienet ſich aber alsdann keines
Ocularglaſes.
Es giebet andere, welche ſich eines Sehrohrs, das mit zweyen convexen
Gläſern verſehen iſt, bedienen, woraus eben der Effect folget; Ob aber wol
dieſer Gebrauch des Sehrohrs überaus bequem bey den Beobachtungen der
Sonnenfinſterniſſen iſt, ſo iſt er doch bey denen Mondsfinſterniſſen wegen
ſeines ſchwachen Lichts, nicht zu gebrauchen. Endlich bedienen ſich auch ande-
re eines Mikrometers, das in den gemeinen Brennpunct der convexen Gläſer
geſtellet wird; Man kann auſſer der Gröſſe der Phaſen in den Sonnen-und
Mondsfinſterniſſen, die gar leicht durch beſagtes Mikrometer erforſchet wird,
auch überdas die Diametros Luminarium, oder der Sonne und des Monds,
und die Proportion des Erddiameters gegen demjenigen des Monds ſowol
nach dem verfinſterten Theil ſeines Diſcus als auch nach dem lichten Theil
mit der Diſtanz zwiſchen ſeinen Hörnern ausfinden.
Dieſe Methode, um die Finſterniſſe vermittelſt des Mikrometers zu
obſerviren, wird viel nutzlicher ſeyn, wann die Eintheilungen, an welche die
Seidenfäden appliciret werden, alſo augeordnet ſind, daß die 6. Weiten
der Fäden den Diameter der Sonne oder des Monds in ſich faſſen, dann
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weglichen Fäden geſtellet iſt, welches leicht zu thun iſt, wird einen jeden Zoll
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/291>, abgerufen am 23.11.2024.
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