hänget man an den andern Ring ein Gewicht, das zum wenigsten so schwer als das Creutz seye, daran, damit es in gleichem Gewichte möge gehalten wer- den; dieses Gewicht ist bey 5. in einer Büchse eingeschlossen, aus welcher nichts, als nur der Hacke hervor siehet, der Platz, so noch in dieser Büch- se übrig wird mit Nuß-Lein-oder einem andern Oel angefüllet, welches nicht gestehet, damit das Wanken des Gewichts und des Perspectios desto eher möge verhindert werden.
Man machet zuweilen zwey Perspective an dieses Instrument, da eines an des Seite des andern, und zwar recht parallel, stehet; das Ocularglas des einen Perspectivs stehet auf einer Seite, und das Ocularglas des an- dern gegenüber, damit man von beyden Seiten hinaus sehen könne, ohne daß man diese Wag umwende. Wann das Rohr des Perspectivs aufge- hangen worden, und sich nicht wagrecht befindet, gleichwie es öfters zu ge- schehen pfleget, muß man eine Hülse oder einen Ring bey 4. daran stecken, den man nach der Länge des Perspectivrohrs hin und her schieben muß, um solches wagrecht stellen, und mit dem Horizont parallellaufend erhalten zu können, es mögen nun gleich ein oder zwey Perspective seyn.
Es befindet sich auch dabey ein horizontal ausgespannter Faden, der an eine kleine Gabet in dem Foco des Objectivglases eines jeden Perspectivs, die man hoch und niedrig mit Beyhülfe einer kleinen Schraube stellen kann, gerichtet ist, gleichwie wir schon oben davon Meldung gethan.
Wann man diese Wasserwag recht probiren will, hänget man sel- bige bey einem Arm auf, und siehet alsdann auf ein weit entlegenes Object hinaus, ohne daß das Gewicht daran gehangen seye, und bemerket ge- nau das Punct des Objects, welches von den Faden des Perspectivs durch- schnitten wird, hernach thut man das Gewicht darzu, indeme man solches un- ten an dem Ring einhänget: Wann nun der horizontal gestellte Faden mit eben dem Puncte des Objects eintrist, so ist es ein Anzeigen, daß der Mittel- punct der Schwere von dem Creutz genau in einer geraden Linie sich befinde, welche die zween Puncte, woraus die Hängung geschiehet, zusammen füget, und mit dem Mittelpuncte der Erde übereinstimmet.
Wann aber dieses sich nicht also befindet, muß man der Sach dadurch helfen, daß man den Ring hin und her gehen lässet. Wann man es nun dahin gebracht, daß man ohne, und mit dem Gewichte auf einerley Puncte abzielen kann, wird an dem Instrument das unterste zu oberst gekehret, so daß man es an dem Arm, der vorhero unten gewesen, aufhänget, und an den andern das Gewicht thut. Wann alsdann der Faden, der in dem Perspectiv stehet, oben das Punct des Objects durchschnei- det, ist man versichert, das dieses Punct just in der Horizontalfläche mit dem Mittelpunct des Perspectivrohrs seye: Wo aber der Faden nicht
hänget man an den andern Ring ein Gewicht, das zum wenigſten ſo ſchwer als das Creutz ſeye, daran, damit es in gleichem Gewichte möge gehalten wer- den; dieſes Gewicht iſt bey 5. in einer Büchſe eingeſchloſſen, aus welcher nichts, als nur der Hacke hervor ſiehet, der Platz, ſo noch in dieſer Büch- ſe übrig wird mit Nuß-Lein-oder einem andern Oel angefüllet, welches nicht geſtehet, damit das Wanken des Gewichts und des Perſpectios deſto eher möge verhindert werden.
Man machet zuweilen zwey Perſpective an dieſes Inſtrument, da eines an des Seite des andern, und zwar recht parallel, ſtehet; das Ocularglas des einen Perſpectivs ſtehet auf einer Seite, und das Ocularglas des an- dern gegenüber, damit man von beyden Seiten hinaus ſehen könne, ohne daß man dieſe Wag umwende. Wann das Rohr des Perſpectivs aufge- hangen worden, und ſich nicht wagrecht befindet, gleichwie es öfters zu ge- ſchehen pfleget, muß man eine Hülſe oder einen Ring bey 4. daran ſtecken, den man nach der Länge des Perſpectivrohrs hin und her ſchieben muß, um ſolches wagrecht ſtellen, und mit dem Horizont parallellaufend erhalten zu können, es mögen nun gleich ein oder zwey Perſpective ſeyn.
Es befindet ſich auch dabey ein horizontal ausgeſpannter Faden, der an eine kleine Gabet in dem Foco des Objectivglaſes eines jeden Perſpectivs, die man hoch und niedrig mit Beyhülfe einer kleinen Schraube ſtellen kann, gerichtet iſt, gleichwie wir ſchon oben davon Meldung gethan.
Wann man dieſe Waſſerwag recht probiren will, hänget man ſel- bige bey einem Arm auf, und ſiehet alsdann auf ein weit entlegenes Object hinaus, ohne daß das Gewicht daran gehangen ſeye, und bemerket ge- nau das Punct des Objects, welches von den Faden des Perſpectivs durch- ſchnitten wird, hernach thut man das Gewicht darzu, indeme man ſolches un- ten an dem Ring einhänget: Wann nun der horizontal geſtellte Faden mit eben dem Puncte des Objects eintriſt, ſo iſt es ein Anzeigen, daß der Mittel- punct der Schwere von dem Creutz genau in einer geraden Linie ſich befinde, welche die zween Puncte, woraus die Hängung geſchiehet, zuſammen füget, und mit dem Mittelpuncte der Erde übereinſtimmet.
Wann aber dieſes ſich nicht alſo befindet, muß man der Sach dadurch helfen, daß man den Ring hin und her gehen läſſet. Wann man es nun dahin gebracht, daß man ohne, und mit dem Gewichte auf einerley Puncte abzielen kann, wird an dem Inſtrument das unterſte zu oberſt gekehret, ſo daß man es an dem Arm, der vorhero unten geweſen, aufhänget, und an den andern das Gewicht thut. Wann alsdann der Faden, der in dem Perſpectiv ſtehet, oben das Punct des Objects durchſchnei- det, iſt man verſichert, das dieſes Punct juſt in der Horizontalfläche mit dem Mittelpunct des Perſpectivrohrs ſeye: Wo aber der Faden nicht
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hänget man an den andern Ring ein Gewicht, das zum wenigſten ſo ſchwer
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nichts, als nur der Hacke hervor ſiehet, der Platz, ſo noch in dieſer Büch-
ſe übrig wird mit Nuß-Lein-oder einem andern Oel angefüllet, welches nicht
geſtehet, damit das Wanken des Gewichts und des Perſpectios deſto eher
möge verhindert werden.
Man machet zuweilen zwey Perſpective an dieſes Inſtrument, da eines
an des Seite des andern, und zwar recht parallel, ſtehet; das Ocularglas
des einen Perſpectivs ſtehet auf einer Seite, und das Ocularglas des an-
dern gegenüber, damit man von beyden Seiten hinaus ſehen könne, ohne
daß man dieſe Wag umwende. Wann das Rohr des Perſpectivs aufge-
hangen worden, und ſich nicht wagrecht befindet, gleichwie es öfters zu ge-
ſchehen pfleget, muß man eine Hülſe oder einen Ring bey 4. daran ſtecken,
den man nach der Länge des Perſpectivrohrs hin und her ſchieben muß, um
ſolches wagrecht ſtellen, und mit dem Horizont parallellaufend erhalten zu
können, es mögen nun gleich ein oder zwey Perſpective ſeyn.
Es befindet ſich auch dabey ein horizontal ausgeſpannter Faden, der an
eine kleine Gabet in dem Foco des Objectivglaſes eines jeden Perſpectivs,
die man hoch und niedrig mit Beyhülfe einer kleinen Schraube ſtellen kann,
gerichtet iſt, gleichwie wir ſchon oben davon Meldung gethan.
Wann man dieſe Waſſerwag recht probiren will, hänget man ſel-
bige bey einem Arm auf, und ſiehet alsdann auf ein weit entlegenes Object
hinaus, ohne daß das Gewicht daran gehangen ſeye, und bemerket ge-
nau das Punct des Objects, welches von den Faden des Perſpectivs durch-
ſchnitten wird, hernach thut man das Gewicht darzu, indeme man ſolches un-
ten an dem Ring einhänget: Wann nun der horizontal geſtellte Faden mit
eben dem Puncte des Objects eintriſt, ſo iſt es ein Anzeigen, daß der Mittel-
punct der Schwere von dem Creutz genau in einer geraden Linie ſich befinde,
welche die zween Puncte, woraus die Hängung geſchiehet, zuſammen füget,
und mit dem Mittelpuncte der Erde übereinſtimmet.
Wann aber dieſes ſich nicht alſo befindet, muß man der Sach dadurch
helfen, daß man den Ring hin und her gehen läſſet. Wann man es nun
dahin gebracht, daß man ohne, und mit dem Gewichte auf einerley Puncte
abzielen kann, wird an dem Inſtrument das unterſte zu oberſt gekehret,
ſo daß man es an dem Arm, der vorhero unten geweſen, aufhänget,
und an den andern das Gewicht thut. Wann alsdann der Faden,
der in dem Perſpectiv ſtehet, oben das Punct des Objects durchſchnei-
det, iſt man verſichert, das dieſes Punct juſt in der Horizontalfläche mit
dem Mittelpunct des Perſpectivrohrs ſeye: Wo aber der Faden nicht
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/228>, abgerufen am 23.11.2024.
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