gerissen oder gezeichnet zu seyn, supponiren wollen, nicht unterlassen, hiervon anjetzo einigen Nutzen zu zeigen.
Man stellet die Fläche des Quadrantens wasserbas auf sein Stativ, al- so daß sein Umkreis beynahe parallel mit dem Horizonte laufe: daun es ist nicht nöthig, daß seine Fläche vollkommen wagrecht stehe, indeme zuwei- len erfordert wird, solche Fläche zu neigen, damit man die Objecte durch die Oefnungen der. Absehen sehen könne.
Man stellet das Statio dieses Instruments auf die Linie, die man ab- messen will, und machet zwo Observationen auf folgende Manier, bey wel- cher das Senkbley nicht gebrauchet wird, sondern da man sich der vier sowol beweglichen als unbeweglichen Absehen bedienet.
Tab. XIII. Fig. 5.
Wir wollen zum Exempel setzen, daß die Perpendicularweite A B zu messen seye: Man stecket verschiedene Stäbe in der Linie A C D ein, und richtet den Quadranten in dem Punct A auf, also daß die zwey unbeweg- liche Absehen aus der Linie A C stehen, wie auch daß das Punct B durch die Oefnungen der zwey Absehen von der beweglichen Regel, welche mit der Linie A C in einem geraden Winkel gestellet wird, gesehen werde; hernach nimmt man den Quadranten hinweg, stecke einen Stab im Puncte A ein, und misset von A gegen C so viel als es beliebig ist, als zum Exempel 18. Toisen oder Ruthen, bey deren Ende man ferner das Insirument auf stellet, also daß die zwey unbewegliche Absehen auf der Linie A C seyn, drehet die bewegliche Regel so lang, biß man das Punct B durch die Oefnungen dieser Absehen se- hen könne, so wird man auf der Meßleiter einen kleinen Triangel, welcher mit dem grossen, der sich auf der Erde formiret, ganz ähnlich seyn wird, überkommen; hernach suchet man zwischen denen von der Regel durchschnit- tenen Parallellinien diejenige, welche so viele Theile, als die abgemessene Weite Toisen oder Ruthen in sich hält, hat, nemlich 18. in diesem Exempel, welche dann auf dem halben Durchmesser des Quadrantens einer Zahl zulau- fen wird, die von dem Mittelpuncte des Instruments an gerechnet, so viele Thei- le, als Toisen an der zum Messenvorgegebenen Linie A B sind, in sich hält.
Man wird auch die Weite A B, sie mag senkrecht oder nicht senk- recht seyn, auf eine andere Manier, ohne daß man gezwungen seye, einen Stand in einem geraden Winkel bey dem Punct A zu machen, ausfinden können.
Wir wollen zum Exempel setzen, daß der erste Stand im Puncte C, und der andere im Puncte D seye; man ziehe auf der Meßleiter mit dem Reißbley, oder sonst mit was anders zwo gerade Linien, welche die zwo unterschiedliche Stellungen der beweglichen Regel andeuten, und suche, nachdeme die Weite von dem Puncte C biß zu dem Puncte A gemessen wor- den, die wir 20. Toisen oder Ruthen groß setzen wollen, zwischen denen mit Reißbley gezogenen Linien ein Stuck einer Parallellinie, die 10. Theile groß seye, welche auf dem halben Diameter des Geometrischen Quadrats
geriſſen oder gezeichnet zu ſeyn, ſupponiren wollen, nicht unterlaſſen, hiervon anjetzo einigen Nutzen zu zeigen.
Man ſtellet die Fläche des Quadrantens waſſerbas auf ſein Stativ, al- ſo daß ſein Umkreis beynahe parallel mit dem Horizonte laufe: daun es iſt nicht nöthig, daß ſeine Fläche vollkommen wagrecht ſtehe, indeme zuwei- len erfordert wird, ſolche Fläche zu neigen, damit man die Objecte durch die Oefnungen der. Abſehen ſehen könne.
Man ſtellet das Statio dieſes Inſtruments auf die Linie, die man ab- meſſen will, und machet zwo Obſervationen auf folgende Manier, bey wel- cher das Senkbley nicht gebrauchet wird, ſondern da man ſich der vier ſowol beweglichen als unbeweglichen Abſehen bedienet.
Tab. XIII. Fig. 5.
Wir wollen zum Exempel ſetzen, daß die Perpendicularweite A B zu meſſen ſeye: Man ſtecket verſchiedene Stäbe in der Linie A C D ein, und richtet den Quadranten in dem Punct A auf, alſo daß die zwey unbeweg- liche Abſehen auſ der Linie A C ſtehen, wie auch daß das Punct B durch die Oefnungen der zwey Abſehen von der beweglichen Regel, welche mit der Linie A C in einem geraden Winkel geſtellet wird, geſehen werde; hernach nimmt man den Quadranten hinweg, ſtecke einen Stab im Puncte A ein, und miſſet von A gegen C ſo viel als es beliebig iſt, als zum Exempel 18. Toiſen oder Ruthen, bey deren Ende man ferner das Inſirument auf ſtellet, alſo daß die zwey unbewegliche Abſehen auf der Linie A C ſeyn, drehet die bewegliche Regel ſo lang, biß man das Punct B durch die Oefnungen dieſer Abſehen ſe- hen könne, ſo wird man auf der Meßleiter einen kleinen Triangel, welcher mit dem groſſen, der ſich auf der Erde formiret, ganz ähnlich ſeyn wird, überkommen; hernach ſuchet man zwiſchen denen von der Regel durchſchnit- tenen Parallellinien diejenige, welche ſo viele Theile, als die abgemeſſene Weite Toiſen oder Ruthen in ſich hält, hat, nemlich 18. in dieſem Exempel, welche dann auf dem halben Durchmeſſer des Quadrantens einer Zahl zulau- fen wird, die von dem Mittelpuncte des Inſtruments an gerechnet, ſo viele Thei- le, als Toiſen an der zum Meſſenvorgegebenen Linie A B ſind, in ſich hält.
Man wird auch die Weite A B, ſie mag ſenkrecht oder nicht ſenk- recht ſeyn, auf eine andere Manier, ohne daß man gezwungen ſeye, einen Stand in einem geraden Winkel bey dem Punct A zu machen, ausfinden können.
Wir wollen zum Exempel ſetzen, daß der erſte Stand im Puncte C, und der andere im Puncte D ſeye; man ziehe auf der Meßleiter mit dem Reißbley, oder ſonſt mit was anders zwo gerade Linien, welche die zwo unterſchiedliche Stellungen der beweglichen Regel andeuten, und ſuche, nachdeme die Weite von dem Puncte C biß zu dem Puncte A gemeſſen wor- den, die wir 20. Toiſen oder Ruthen groß ſetzen wollen, zwiſchen denen mit Reißbley gezogenen Linien ein Stuck einer Parallellinie, die 10. Theile groß ſeye, welche auf dem halben Diameter des Geometriſchen Quadrats
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geriſſen oder gezeichnet zu ſeyn, ſupponiren wollen, nicht unterlaſſen, hiervon
anjetzo einigen Nutzen zu zeigen.
Man ſtellet die Fläche des Quadrantens waſſerbas auf ſein Stativ, al-
ſo daß ſein Umkreis beynahe parallel mit dem Horizonte laufe: daun es iſt
nicht nöthig, daß ſeine Fläche vollkommen wagrecht ſtehe, indeme zuwei-
len erfordert wird, ſolche Fläche zu neigen, damit man die Objecte durch
die Oefnungen der. Abſehen ſehen könne.
Man ſtellet das Statio dieſes Inſtruments auf die Linie, die man ab-
meſſen will, und machet zwo Obſervationen auf folgende Manier, bey wel-
cher das Senkbley nicht gebrauchet wird, ſondern da man ſich der vier ſowol
beweglichen als unbeweglichen Abſehen bedienet.
Wir wollen zum Exempel ſetzen, daß die Perpendicularweite A B zu
meſſen ſeye: Man ſtecket verſchiedene Stäbe in der Linie A C D ein, und
richtet den Quadranten in dem Punct A auf, alſo daß die zwey unbeweg-
liche Abſehen auſ der Linie A C ſtehen, wie auch daß das Punct B durch die
Oefnungen der zwey Abſehen von der beweglichen Regel, welche mit der
Linie A C in einem geraden Winkel geſtellet wird, geſehen werde; hernach
nimmt man den Quadranten hinweg, ſtecke einen Stab im Puncte A ein, und
miſſet von A gegen C ſo viel als es beliebig iſt, als zum Exempel 18. Toiſen
oder Ruthen, bey deren Ende man ferner das Inſirument auf ſtellet, alſo daß
die zwey unbewegliche Abſehen auf der Linie A C ſeyn, drehet die bewegliche
Regel ſo lang, biß man das Punct B durch die Oefnungen dieſer Abſehen ſe-
hen könne, ſo wird man auf der Meßleiter einen kleinen Triangel, welcher
mit dem groſſen, der ſich auf der Erde formiret, ganz ähnlich ſeyn wird,
überkommen; hernach ſuchet man zwiſchen denen von der Regel durchſchnit-
tenen Parallellinien diejenige, welche ſo viele Theile, als die abgemeſſene
Weite Toiſen oder Ruthen in ſich hält, hat, nemlich 18. in dieſem Exempel,
welche dann auf dem halben Durchmeſſer des Quadrantens einer Zahl zulau-
fen wird, die von dem Mittelpuncte des Inſtruments an gerechnet, ſo viele Thei-
le, als Toiſen an der zum Meſſenvorgegebenen Linie A B ſind, in ſich hält.
Man wird auch die Weite A B, ſie mag ſenkrecht oder nicht ſenk-
recht ſeyn, auf eine andere Manier, ohne daß man gezwungen ſeye, einen
Stand in einem geraden Winkel bey dem Punct A zu machen, ausfinden
können.
Wir wollen zum Exempel ſetzen, daß der erſte Stand im Puncte
C, und der andere im Puncte D ſeye; man ziehe auf der Meßleiter mit dem
Reißbley, oder ſonſt mit was anders zwo gerade Linien, welche die zwo
unterſchiedliche Stellungen der beweglichen Regel andeuten, und ſuche,
nachdeme die Weite von dem Puncte C biß zu dem Puncte A gemeſſen wor-
den, die wir 20. Toiſen oder Ruthen groß ſetzen wollen, zwiſchen denen
mit Reißbley gezogenen Linien ein Stuck einer Parallellinie, die 10. Theile
groß ſeye, welche auf dem halben Diameter des Geometriſchen Quadrats
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/190>, abgerufen am 01.02.2025.
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