Dasjenige, was wir bißhero wegen der Eintheilung des Quadrantens gesagt haben, muß gleichfalls bey denen Winkelscheiben, dem Zirkel, Halb- zirkel und allen Theilen des Zirkels, die man in Minuten theilen will, in acht genommen werden.
Was das Geometrlsche Quadrat anlanget, wird eine jede Seite in 100. gleiche Theile eingetheilet, da man zu äusserst am Ende anfänget, damit sich die hundertste Zahl in dem Winkel von 45. Graden enden möge Man macher diese Eintheilungen mit kleinen Linien von 5. zu 5., und mit Zahlen von 10. zu 10. Wann alle diese Eintheilungen auf jeder Seite verlängert werden, so bilden selbige eine Figur wie ein Gitter, welches in seiner Fläche 10000. kleine gleiche Quadrate in sich hält
Dieser Quadrant ist mit zweyen unbeweglichen Absehen, welche an ei- nem von seinen halben Durchmessern vest stehen, und mit einem Faden, daran ein Bley, der vom Mittelpunct herunter hänget, wie auch mit einer beweglichen Regel mit zweyen andern Absehen versehen, welche Regel im Mittelpunct ver- mittelst eines Stifts, dessen Kopf beynahe wie derjenige bey der Winkelschei- be gedrehet ist, bevestiget wird. Die Absehen sind fast eben so gemacht, wie sich diejenige in der Figur B darlegen.
An statt der unbeweglichen Absehen; machet man auch zuweilen an einem Radio des Quadrantens ein Perspectiv an, und suchet hernach das erste Punct der Eintheilung auf der Circumferenz nach der Manier, welche unten in der Abhandlung von dem Astronomischen Quadranten soll erkläret werden, dann jenen haben wir vornemlich darzu bestimmet, um damit auf der Erden die sowol zu-als unzugängliche Weiten zu messen.
Auf der innern Fläche dieses Quadrantens machet man mit dreyen Schrauben eine Nuß an, mit deren Beyhülfe man solchen nach allen Stellun- gen, wie es der unterschiedliche Gebrauch erfordert, richten könne, diese Nuß ist eben diejenige, welche bey D bezeichnet zu sehen ist.
Dieses Instrument kan in verschieden Stellungen gebraucht werden, dann erstlich kan solches also gerichtet werden, daß seine Fläche mit dem Hori- zont einen geraden Winkel mache, damit man die Höhen und Tiefen beobach- ren könne, welches auf zwo unterschiedliche Manieren geschehen kan, wann man sich nemlich der unbeweglichen Absehen und es Fadens mit dem Bley bedienet, da keiner von seinen halben Durchmessern parallellaufend mit der Fläche des Horizonts befunden wird: oder aber, man brauchet die Absehen, welche auf der beweglichen Regel stehen, da dann allezeit einer von den halben Durchmessern des Zirkels mit dem Horizont parallel, und der andere mit dem- selben perpendicular seyn muß; welches auch vermittelst des aus dem Mittel- puncte herabhangenden Fadens sich thun lässet, in welchem Fall die unbewegli- che Absehen nichts nutz sind.
Endlich kan auch dieser Quadrant sich also stellen lassen, daß seine Flä- che beynahe mit dem Horizont parallel laufe, damit man die Horizontal-
Dasjenige, was wir bißhero wegen der Eintheilung des Quadrantens geſagt haben, muß gleichfalls bey denen Winkelſcheiben, dem Zirkel, Halb- zirkel und allen Theilen des Zirkels, die man in Minuten theilen will, in acht genommen werden.
Was das Geometrlſche Quadrat anlanget, wird eine jede Seite in 100. gleiche Theile eingetheilet, da man zu äuſſerſt am Ende anfänget, damit ſich die hundertſte Zahl in dem Winkel von 45. Graden enden möge Man macher dieſe Eintheilungen mit kleinen Linien von 5. zu 5., und mit Zahlen von 10. zu 10. Wann alle dieſe Eintheilungen auf jeder Seite verlängert werden, ſo bilden ſelbige eine Figur wie ein Gitter, welches in ſeiner Fläche 10000. kleine gleiche Quadrate in ſich hält
Dieſer Quadrant iſt mit zweyen unbeweglichen Abſehen, welche an ei- nem von ſeinen halben Durchmeſſern veſt ſtehen, und mit einem Faden, daran ein Bley, der vom Mittelpunct herunter hänget, wie auch mit einer beweglichen Regel mit zweyen andern Abſehen verſehen, welche Regel im Mittelpunct ver- mittelſt eines Stifts, deſſen Kopf beynahe wie derjenige bey der Winkelſchei- be gedrehet iſt, beveſtiget wird. Die Abſehen ſind faſt eben ſo gemacht, wie ſich diejenige in der Figur B darlegen.
An ſtatt der unbeweglichen Abſehen; machet man auch zuweilen an einem Radio des Quadrantens ein Perſpectiv an, und ſuchet hernach das erſte Punct der Eintheilung auf der Circumferenz nach der Manier, welche unten in der Abhandlung von dem Aſtronomiſchen Quadranten ſoll erkläret werden, dann jenen haben wir vornemlich darzu beſtimmet, um damit auf der Erden die ſowol zu-als unzugängliche Weiten zu meſſen.
Auf der innern Fläche dieſes Quadrantens machet man mit dreyen Schrauben eine Nuß an, mit deren Beyhülfe man ſolchen nach allen Stellun- gen, wie es der unterſchiedliche Gebrauch erfordert, richten könne, dieſe Nuß iſt eben diejenige, welche bey D bezeichnet zu ſehen iſt.
Dieſes Inſtrument kan in verſchieden Stellungen gebraucht werden, dann erſtlich kan ſolches alſo gerichtet werden, daß ſeine Fläche mit dem Hori- zont einen geraden Winkel mache, damit man die Höhen und Tiefen beobach- ren könne, welches auf zwo unterſchiedliche Manieren geſchehen kan, wann man ſich nemlich der unbeweglichen Abſehen und es Fadens mit dem Bley bedienet, da keiner von ſeinen halben Durchmeſſern parallellaufend mit der Fläche des Horizonts befunden wird: oder aber, man brauchet die Abſehen, welche auf der beweglichen Regel ſtehen, da dann allezeit einer von den halben Durchmeſſern des Zirkels mit dem Horizont parallel, und der andere mit dem- ſelben perpendicular ſeyn muß; welches auch vermittelſt des aus dem Mittel- puncte herabhangenden Fadens ſich thun läſſet, in welchem Fall die unbewegli- che Abſehen nichts nutz ſind.
Endlich kan auch dieſer Quadrant ſich alſo ſtellen laſſen, daß ſeine Flä- che beynahe mit dem Horizont parallel laufe, damit man die Horizontal-
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Dasjenige, was wir bißhero wegen der Eintheilung des Quadrantens
geſagt haben, muß gleichfalls bey denen Winkelſcheiben, dem Zirkel, Halb-
zirkel und allen Theilen des Zirkels, die man in Minuten theilen will, in acht
genommen werden.
Was das Geometrlſche Quadrat anlanget, wird eine jede Seite in
100. gleiche Theile eingetheilet, da man zu äuſſerſt am Ende anfänget, damit
ſich die hundertſte Zahl in dem Winkel von 45. Graden enden möge Man
macher dieſe Eintheilungen mit kleinen Linien von 5. zu 5., und mit Zahlen
von 10. zu 10. Wann alle dieſe Eintheilungen auf jeder Seite verlängert
werden, ſo bilden ſelbige eine Figur wie ein Gitter, welches in ſeiner Fläche
10000. kleine gleiche Quadrate in ſich hält
Dieſer Quadrant iſt mit zweyen unbeweglichen Abſehen, welche an ei-
nem von ſeinen halben Durchmeſſern veſt ſtehen, und mit einem Faden, daran
ein Bley, der vom Mittelpunct herunter hänget, wie auch mit einer beweglichen
Regel mit zweyen andern Abſehen verſehen, welche Regel im Mittelpunct ver-
mittelſt eines Stifts, deſſen Kopf beynahe wie derjenige bey der Winkelſchei-
be gedrehet iſt, beveſtiget wird. Die Abſehen ſind faſt eben ſo gemacht, wie
ſich diejenige in der Figur B darlegen.
An ſtatt der unbeweglichen Abſehen; machet man auch zuweilen an einem
Radio des Quadrantens ein Perſpectiv an, und ſuchet hernach das erſte
Punct der Eintheilung auf der Circumferenz nach der Manier, welche unten
in der Abhandlung von dem Aſtronomiſchen Quadranten ſoll erkläret werden,
dann jenen haben wir vornemlich darzu beſtimmet, um damit auf der Erden
die ſowol zu-als unzugängliche Weiten zu meſſen.
Auf der innern Fläche dieſes Quadrantens machet man mit dreyen
Schrauben eine Nuß an, mit deren Beyhülfe man ſolchen nach allen Stellun-
gen, wie es der unterſchiedliche Gebrauch erfordert, richten könne, dieſe Nuß
iſt eben diejenige, welche bey D bezeichnet zu ſehen iſt.
Dieſes Inſtrument kan in verſchieden Stellungen gebraucht werden,
dann erſtlich kan ſolches alſo gerichtet werden, daß ſeine Fläche mit dem Hori-
zont einen geraden Winkel mache, damit man die Höhen und Tiefen beobach-
ren könne, welches auf zwo unterſchiedliche Manieren geſchehen kan, wann
man ſich nemlich der unbeweglichen Abſehen und es Fadens mit dem Bley
bedienet, da keiner von ſeinen halben Durchmeſſern parallellaufend mit der
Fläche des Horizonts befunden wird: oder aber, man brauchet die Abſehen,
welche auf der beweglichen Regel ſtehen, da dann allezeit einer von den halben
Durchmeſſern des Zirkels mit dem Horizont parallel, und der andere mit dem-
ſelben perpendicular ſeyn muß; welches auch vermittelſt des aus dem Mittel-
puncte herabhangenden Fadens ſich thun läſſet, in welchem Fall die unbewegli-
che Abſehen nichts nutz ſind.
Endlich kan auch dieſer Quadrant ſich alſo ſtellen laſſen, daß ſeine Flä-
che beynahe mit dem Horizont parallel laufe, damit man die Horizontal-
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/178>, abgerufen am 19.05.2024.
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