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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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welche wider die Stange strebet, und macht, daß das Instrument in die Hö-
he und in dem Stand, wie man es vonnöthen hat, halten muß.

Das Stuck von 6. ist ein klein Rähmlein von Messing, in welchem
ein Stuck weisses Glas enthalten, damit man die durchsichtigen Objecte
darauf legen kan. Es lässet sich auch solches unter dem Microscop an der
Stangen auf-und abschieben, und ist ebenfalls mit einem doppelten Win-
kelmaas versehen.

Endlich ist das Stuck bey 7. ein erhabenes Glas, das in einem klei-
nen Raum die Strahlen des Lichts, welche es zu Nachts von einem
angezündeten Wachslicht überkommet, zusammen wirft, so dann aber
solche Strahlen unter dem durchsichtigen Object, das auf dem Glas
lieget, reflectiret, und also machet, daß man das Object viel deutlicher
sehen kan. Dieses Glas ist in einem messingenen Ring eingefasset, wel-
ches vermittelst eines kleinen Arms, der es träget, hoch und niedrig ge-
richtet, aus-und einwärts kan geschoben werden, gleichwie die Figur es
zeiget.

Von dem Gebrauch dieses Microscops.

So man sich nun dessen bedienen will, um, zum Exempel, den Um-
lauf des Geblüts in einem Thier zu observiren, leget man einen kleinen le-
bendigen Fisch auf das flache Glas, also daß ein Theil von der Floßfeder
im Schwanz just gegen dem Objectivglas über, und ober dem Strahl oder
der Hellen des erhabenen Glases bey hellem Tage, oder zu Nachts bey dem
Wachslicht, zu stehen komme, so wird man, wann das Microscop recht ge-
richtet wird, das Geblüt können circuliren sehen.

Das kleine Stuck bey 9 ist ein kleiner Kanal von Bley, den man auf
den Fisch legen muß, um zu verhindern, daß er nicht aus seiner Stelle sprin-
ge, und den Schwanz von dem kleinen erleuchten Raum weg ziehe.

Mit diesem Microscop kan man auch ganz wol die flüssigen Materien
examiniren; dann so man ein Tröpflein von Weineßig just in die Mitte
des erleuchten Raums setzet, werden die kleinen Thierlein, die darinnen sind,
zum Vorschein kommen. Dergleichen Beschaffenheit wird es auch mit dem
Wasser haben, wo man Pfeffer, Gersten, 2c. hinein gethan, wie auch die
Würme und andere kleine Ungeziefer, die im stinkenden und faulen Wasser
sind.

Das Blut, in welchem man alles, was es Sichtbarliches in sich hält,
zu beobachten verlanget, kan erkennet werden, wann man sehr wenig auf das
Glas thut, und zwar ganz warm, just gegen dem Strahl des Lichtes, als-
dann wird man seine Serosität, oder wässerichten Theile, und die in röthlicher
Farbe sich zeigende kleine Kügelein sehen.

welche wider die Stange ſtrebet, und macht, daß das Inſtrument in die Hö-
he und in dem Stand, wie man es vonnöthen hat, halten muß.

Das Stuck von 6. iſt ein klein Rähmlein von Meſſing, in welchem
ein Stuck weiſſes Glas enthalten, damit man die durchſichtigen Objecte
darauf legen kan. Es läſſet ſich auch ſolches unter dem Microſcop an der
Stangen auf-und abſchieben, und iſt ebenfalls mit einem doppelten Win-
kelmaas verſehen.

Endlich iſt das Stuck bey 7. ein erhabenes Glas, das in einem klei-
nen Raum die Strahlen des Lichts, welche es zu Nachts von einem
angezündeten Wachslicht überkommet, zuſammen wirft, ſo dann aber
ſolche Strahlen unter dem durchſichtigen Object, das auf dem Glas
lieget, reflectiret, und alſo machet, daß man das Object viel deutlicher
ſehen kan. Dieſes Glas iſt in einem meſſingenen Ring eingefaſſet, wel-
ches vermittelſt eines kleinen Arms, der es träget, hoch und niedrig ge-
richtet, aus-und einwärts kan geſchoben werden, gleichwie die Figur es
zeiget.

Von dem Gebrauch dieſes Microſcops.

So man ſich nun deſſen bedienen will, um, zum Exempel, den Um-
lauf des Geblüts in einem Thier zu obſerviren, leget man einen kleinen le-
bendigen Fiſch auf das flache Glas, alſo daß ein Theil von der Floßfeder
im Schwanz juſt gegen dem Objectivglas über, und ober dem Strahl oder
der Hellen des erhabenen Glaſes bey hellem Tage, oder zu Nachts bey dem
Wachslicht, zu ſtehen komme, ſo wird man, wann das Microſcop recht ge-
richtet wird, das Geblüt können circuliren ſehen.

Das kleine Stuck bey 9 iſt ein kleiner Kanal von Bley, den man auf
den Fiſch legen muß, um zu verhindern, daß er nicht aus ſeiner Stelle ſprin-
ge, und den Schwanz von dem kleinen erleuchten Raum weg ziehe.

Mit dieſem Microſcop kan man auch ganz wol die flüſſigen Materien
examiniren; dann ſo man ein Tröpflein von Weineßig juſt in die Mitte
des erleuchten Raums ſetzet, werden die kleinen Thierlein, die darinnen ſind,
zum Vorſchein kommen. Dergleichen Beſchaffenheit wird es auch mit dem
Waſſer haben, wo man Pfeffer, Gerſten, 2c. hinein gethan, wie auch die
Würme und andere kleine Ungeziefer, die im ſtinkenden und faulen Waſſer
ſind.

Das Blut, in welchem man alles, was es Sichtbarliches in ſich hält,
zu beobachten verlanget, kan erkennet werden, wann man ſehr wenig auf das
Glas thut, und zwar ganz warm, juſt gegen dem Strahl des Lichtes, als-
dann wird man ſeine Seroſität, oder wäſſerichten Theile, und die in röthlicher
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[124/0146] welche wider die Stange ſtrebet, und macht, daß das Inſtrument in die Hö- he und in dem Stand, wie man es vonnöthen hat, halten muß. Das Stuck von 6. iſt ein klein Rähmlein von Meſſing, in welchem ein Stuck weiſſes Glas enthalten, damit man die durchſichtigen Objecte darauf legen kan. Es läſſet ſich auch ſolches unter dem Microſcop an der Stangen auf-und abſchieben, und iſt ebenfalls mit einem doppelten Win- kelmaas verſehen. Endlich iſt das Stuck bey 7. ein erhabenes Glas, das in einem klei- nen Raum die Strahlen des Lichts, welche es zu Nachts von einem angezündeten Wachslicht überkommet, zuſammen wirft, ſo dann aber ſolche Strahlen unter dem durchſichtigen Object, das auf dem Glas lieget, reflectiret, und alſo machet, daß man das Object viel deutlicher ſehen kan. Dieſes Glas iſt in einem meſſingenen Ring eingefaſſet, wel- ches vermittelſt eines kleinen Arms, der es träget, hoch und niedrig ge- richtet, aus-und einwärts kan geſchoben werden, gleichwie die Figur es zeiget. Von dem Gebrauch dieſes Microſcops. So man ſich nun deſſen bedienen will, um, zum Exempel, den Um- lauf des Geblüts in einem Thier zu obſerviren, leget man einen kleinen le- bendigen Fiſch auf das flache Glas, alſo daß ein Theil von der Floßfeder im Schwanz juſt gegen dem Objectivglas über, und ober dem Strahl oder der Hellen des erhabenen Glaſes bey hellem Tage, oder zu Nachts bey dem Wachslicht, zu ſtehen komme, ſo wird man, wann das Microſcop recht ge- richtet wird, das Geblüt können circuliren ſehen. Das kleine Stuck bey 9 iſt ein kleiner Kanal von Bley, den man auf den Fiſch legen muß, um zu verhindern, daß er nicht aus ſeiner Stelle ſprin- ge, und den Schwanz von dem kleinen erleuchten Raum weg ziehe. Mit dieſem Microſcop kan man auch ganz wol die flüſſigen Materien examiniren; dann ſo man ein Tröpflein von Weineßig juſt in die Mitte des erleuchten Raums ſetzet, werden die kleinen Thierlein, die darinnen ſind, zum Vorſchein kommen. Dergleichen Beſchaffenheit wird es auch mit dem Waſſer haben, wo man Pfeffer, Gerſten, 2c. hinein gethan, wie auch die Würme und andere kleine Ungeziefer, die im ſtinkenden und faulen Waſſer ſind. Das Blut, in welchem man alles, was es Sichtbarliches in ſich hält, zu beobachten verlanget, kan erkennet werden, wann man ſehr wenig auf das Glas thut, und zwar ganz warm, juſt gegen dem Strahl des Lichtes, als- dann wird man ſeine Seroſität, oder wäſſerichten Theile, und die in röthlicher Farbe ſich zeigende kleine Kügelein ſehen.

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/146>, abgerufen am 22.11.2024.