Man muß absonderlich das kleine gläserne Kügelein wol säubern, da- mit solches allezeit hübsch rein und durchsichtig seye.
Von der Zubereitung eines andern Microscops zu flüßigen und mebrein gar kleinen Sachen.
Man machet noch verschiedene Gattungen von Microscops, die zu flüßigen Materien gebrauchet werden, unter solche mag wohl dasjenige, so mit K bemerket ist, das bequemste seyn. Es bestehet dieses aus einem Stuck Messing, das ungesehr 3. Zoll lang, bey einem halben Zoll breit, die Figur eines Parallelogrammi vorstellet, daran unten eine Handhebe. In der Ge- gend bey 1. befindet sich ein kleines Stuck, das sich in zwoen Fälzen hin und herschieben lässet, in der Mitte aber ein Loch hat, darein man das sehr kleine Linsenförmige Gläßlein mit seiner Einfassung richtet: Man kan auch in sol- ches noch andere Abstände haben, nachdeme die Objecte sind, die man zu observiren verlanget, einfügen.
Tab. X. Fig. X.
Es ist aber hier gar diensich zu wissen, daß der Focus eines solchen Gla- ses die Weite davon bis zu dem Object seye, und daß diese gar kleine Gläser, die man zu dergleichen Microscops vonnöthen hat, einen Focum nur von einer halben bis auf 4. Linien erfordern.
Hinter dem oben zu erst bemelden Stuck ist in der Gegend bey 2. ein kleiner vierckigter Arm aus Messing oder von Stahl angerichtet, an welchem ein anderes Stück, das mit Beyhülfe einer kleinen Zwingen einer Feder und einer Schraube, die ein Rad mit Zähnen treibet, hin und her beweget und zugleich mit das oben angeordnete Linsenglaß, wie man es verlanget, entweder weiter weg oder genäuer her und zwar immer gleichlaufend gerucket wird. In dem obern Theil dieses zweyten Stucks, das in solcher Gegend eine zim- liche Oefnung hat, gehet in zwoen Fälzen ein anderes kleines Stuck, in das man kleine Stücklein von Glas richtet, in diese aber kleine runde Eintiefun- gen vor die wässrigten Dinge machet, darinnen solche von einem andern nächst daran zu sügen den Glase beysammen behalten werden. Man kan noch andere kleine Stücke, die sich in obbesagte, Fälze schicken, auch zu andern Objecten an- ordnen, man muß aber dabey wohl acht haben, daß alle dergleichen Objecte in dem Mittelpunct des Glases zu stehen kommen. An dieses öfters bemeldte kleine Stück, wird, wie bey 3. zu sehen, hinten ein kleines Rohr im Durchmesser von einem Zoll, und der Länge nach von einem bis zween Zollen, von Mes- sing, Holz oder einer andern Materie angerichtet, und dieses auf beyden Seiten mit einem kleinen Loch versehen, und zwar so, daß solches gar accu- rat auf den Mittelpunct des Gläßleins treffe, dann man hat wahrgenommen, daß diese Microscopien, daman dergleichen kleine Rohre appliciret, bey den durchsichtigen Objecten eine weit bessere Würkung, als ohne dieselben gehabt; Man observiret dardurch gar deutlich den Umlauf des Geblüths in dem Schwanz der kleinsten Fische.
Man muß abſonderlich das kleine gläſerne Kügelein wol ſäubern, da- mit ſolches allezeit hübſch rein und durchſichtig ſeye.
Von der Zubereitung eines andern Microſcops zu flüßigen und mebrein gar kleinen Sachen.
Man machet noch verſchiedene Gattungen von Microſcops, die zu flüßigen Materien gebrauchet werden, unter ſolche mag wohl dasjenige, ſo mit K bemerket iſt, das bequemſte ſeyn. Es beſtehet dieſes aus einem Stuck Meſſing, das ungeſehr 3. Zoll lang, bey einem halben Zoll breit, die Figur eines Parallelogrammi vorſtellet, daran unten eine Handhebe. In der Ge- gend bey 1. befindet ſich ein kleines Stuck, das ſich in zwoen Fälzen hin und herſchieben läſſet, in der Mitte aber ein Loch hat, darein man das ſehr kleine Linſenförmige Gläßlein mit ſeiner Einfaſſung richtet: Man kan auch in ſol- ches noch andere Abſtände haben, nachdeme die Objecte ſind, die man zu obſerviren verlanget, einfügen.
Tab. X. Fig. X.
Es iſt aber hier gar dienſich zu wiſſen, daß der Focus eines ſolchen Gla- ſes die Weite davon bis zu dem Object ſeye, und daß dieſe gar kleine Gläſer, die man zu dergleichen Microſcops vonnöthen hat, einen Focum nur von einer halben bis auf 4. Linien erfordern.
Hinter dem oben zu erſt bemelden Stuck iſt in der Gegend bey 2. ein kleiner vierckigter Arm aus Meſſing oder von Stahl angerichtet, an welchem ein anderes Stück, das mit Beyhülfe einer kleinen Zwingen einer Feder und einer Schraube, die ein Rad mit Zähnen treibet, hin und her beweget und zugleich mit das oben angeordnete Linſenglaß, wie man es verlanget, entweder weiter weg oder genäuer her und zwar immer gleichlaufend gerucket wird. In dem obern Theil dieſes zweyten Stucks, das in ſolcher Gegend eine zim- liche Oefnung hat, gehet in zwoen Fälzen ein anderes kleines Stuck, in das man kleine Stücklein von Glas richtet, in dieſe aber kleine runde Eintiefun- gen vor die wäſſrigten Dinge machet, darinnen ſolche von einem andern nächſt daran zu ſügen den Glaſe beyſammen behalten werden. Man kan noch andere kleine Stücke, die ſich in obbeſagte, Fälze ſchicken, auch zu andern Objecten an- ordnen, man muß aber dabey wohl acht haben, daß alle dergleichen Objecte in dem Mittelpunct des Glaſes zu ſtehen kommen. An dieſes öfters bemeldte kleine Stück, wird, wie bey 3. zu ſehen, hinten ein kleines Rohr im Durchmeſſer von einem Zoll, und der Länge nach von einem bis zween Zollen, von Meſ- ſing, Holz oder einer andern Materie angerichtet, und dieſes auf beyden Seiten mit einem kleinen Loch verſehen, und zwar ſo, daß ſolches gar accu- rat auf den Mittelpunct des Gläßleins treffe, dann man hat wahrgenommen, daß dieſe Microſcopien, daman dergleichen kleine Rohre appliciret, bey den durchſichtigen Objecten eine weit beſſere Würkung, als ohne dieſelben gehabt; Man obſerviret dardurch gar deutlich den Umlauf des Geblüths in dem Schwanz der kleinſten Fiſche.
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Man muß abſonderlich das kleine gläſerne Kügelein wol ſäubern, da-
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Von der Zubereitung eines andern Microſcops zu flüßigen
und mebrein gar kleinen Sachen.
Man machet noch verſchiedene Gattungen von Microſcops, die zu
flüßigen Materien gebrauchet werden, unter ſolche mag wohl dasjenige, ſo
mit K bemerket iſt, das bequemſte ſeyn. Es beſtehet dieſes aus einem Stuck
Meſſing, das ungeſehr 3. Zoll lang, bey einem halben Zoll breit, die Figur
eines Parallelogrammi vorſtellet, daran unten eine Handhebe. In der Ge-
gend bey 1. befindet ſich ein kleines Stuck, das ſich in zwoen Fälzen hin und
herſchieben läſſet, in der Mitte aber ein Loch hat, darein man das ſehr kleine
Linſenförmige Gläßlein mit ſeiner Einfaſſung richtet: Man kan auch in ſol-
ches noch andere Abſtände haben, nachdeme die Objecte ſind, die man zu
obſerviren verlanget, einfügen.
Es iſt aber hier gar dienſich zu wiſſen, daß der Focus eines ſolchen Gla-
ſes die Weite davon bis zu dem Object ſeye, und daß dieſe gar kleine Gläſer,
die man zu dergleichen Microſcops vonnöthen hat, einen Focum nur von
einer halben bis auf 4. Linien erfordern.
Hinter dem oben zu erſt bemelden Stuck iſt in der Gegend bey 2. ein
kleiner vierckigter Arm aus Meſſing oder von Stahl angerichtet, an welchem
ein anderes Stück, das mit Beyhülfe einer kleinen Zwingen einer Feder und
einer Schraube, die ein Rad mit Zähnen treibet, hin und her beweget und
zugleich mit das oben angeordnete Linſenglaß, wie man es verlanget, entweder
weiter weg oder genäuer her und zwar immer gleichlaufend gerucket wird.
In dem obern Theil dieſes zweyten Stucks, das in ſolcher Gegend eine zim-
liche Oefnung hat, gehet in zwoen Fälzen ein anderes kleines Stuck, in das
man kleine Stücklein von Glas richtet, in dieſe aber kleine runde Eintiefun-
gen vor die wäſſrigten Dinge machet, darinnen ſolche von einem andern nächſt
daran zu ſügen den Glaſe beyſammen behalten werden. Man kan noch andere
kleine Stücke, die ſich in obbeſagte, Fälze ſchicken, auch zu andern Objecten an-
ordnen, man muß aber dabey wohl acht haben, daß alle dergleichen Objecte in
dem Mittelpunct des Glaſes zu ſtehen kommen. An dieſes öfters bemeldte
kleine Stück, wird, wie bey 3. zu ſehen, hinten ein kleines Rohr im Durchmeſſer
von einem Zoll, und der Länge nach von einem bis zween Zollen, von Meſ-
ſing, Holz oder einer andern Materie angerichtet, und dieſes auf beyden
Seiten mit einem kleinen Loch verſehen, und zwar ſo, daß ſolches gar accu-
rat auf den Mittelpunct des Gläßleins treffe, dann man hat wahrgenommen,
daß dieſe Microſcopien, daman dergleichen kleine Rohre appliciret, bey den
durchſichtigen Objecten eine weit beſſere Würkung, als ohne dieſelben gehabt;
Man obſerviret dardurch gar deutlich den Umlauf des Geblüths in dem
Schwanz der kleinſten Fiſche.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/143>, abgerufen am 21.11.2024.
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