auf zweyen Spitzen halten kan, gleichwie der Balke von einer Waag gehal- ten wird. Solche ist zu erst in das Gieichgewicht gebracht, nach deme sie aber mit einem guten Magnet gestrichen, und in dem Plano des Meridiani zu Paris aufgest Uet worden, wird die Spitze, die gegen Mitternacht zu gehet, tiefer fallen, wann nun solche still stehet, wird sie gegen den Horizont zu, ungefehr 70. Grad incliniren, und sich herab neigen.
Wann man ein Blech von Stahl auf einem jeden Polo des armirten Magnets wie die Compaßnadeln streichet, überkommt dieses in einem Au- genblick die magnetische Kraft, und verlieret sie nicht als nur allmählich, und nach Verfliessung vieler Monate, dafern solches nur in kein Feuer ge- than wird. Ein solches Blech von Stahl, so es mit einem guten Stein gestrichen worden, vermag 12. vis 14. Unzen aufzuheben.
Die zwey Ende dieses also gestrichenen Blechs werden die Poli von un- terschiedlichen Namen, der eine der mitternächtige, derjenige nemlich, dessen Streichung sich auf dem mittägigen Pol des Steines geendet, und der mit- tägige, da die Streichung auf dem mitternächtigen Pol des Steins verrich- tet worden. Es wird auch dieses Blech, so es leicht genug ist auf dem Wasser zu schwimmen, sich wie der Magnet gegen Norden und Suden wen- den. Das Ende dieses Bleches, bey welchem das Streichen sich geendiget hat, hält viel mehr Eisen als das andere; Wann man nun dieses Blech wider- sinns auf dem Stein streichet, wird selbiges keines mehr halten, und seine Kraft verlohren haben. Eben dergleichen Beschaffenheit hat es mit einer Magnetnadel, und einer Messerklingen, A.
Zwey gestrichene Bleche gehen voneinander, und kommen zusammen, wie der Magnet.
Wann ein Blech von Stahl auf dem Wasser schwimmet, kann man solches, wie man will, bewegen lassen, nachdeme man nemlich die Pole eines Magnets oder eines andern gestrichenen Blechs gegen dasselbige hält.
Eine subtile eingefädelte, und an einem Faden gehaltene Nadel wird zu erkennen geben, was man die Sympathie und Antipathie nennet; dann diese Nadel wird von dem einen Polo des Magnets weggetrieben, und durch den andern angezogen.
Man kann eine Nadel aufrecht halten, ohne daß sie an dem Magnet stosse, also daß man zwischen selbiger und dem Magnet ein Stücklein Silber, oder eine andere Materie, woferne sie nur nicht von Eisen ist, durch gehen las- sen kann.
Wann man nun einen Magnet, der rund, oder von einer andern Figur ist, und an einem Faden hänget, in dem Creiß herum unterschiedliche kleine Magnetnadeln auf ihren Spitzen, daß man den Magnet überall hin bewe- gen möge, stellet, wird man sehen, daß diese Nadeln auf eine gar angenchme Manier sich bewegen, als welche unterschiedliche Stände oder Stellungen überkommen, und wann der Magnet nicht mehr beweget wird, werden diese
auf zweyen Spitzen halten kan, gleichwie der Balke von einer Waag gehal- ten wird. Solche iſt zu erſt in das Gieichgewicht gebracht, nach deme ſie aber mit einem guten Magnet geſtrichen, und in dem Plano des Meridiani zu Paris aufgeſt Uet worden, wird die Spitze, die gegen Mitternacht zu gehet, tiefer fallen, wann nun ſolche ſtill ſtehet, wird ſie gegen den Horizont zu, ungefehr 70. Grad incliniren, und ſich herab neigen.
Wann man ein Blech von Stahl auf einem jeden Polo des armirten Magnets wie die Compaßnadeln ſtreichet, überkommt dieſes in einem Au- genblick die magnetiſche Kraft, und verlieret ſie nicht als nur allmählich, und nach Verflieſſung vieler Monate, dafern ſolches nur in kein Feuer ge- than wird. Ein ſolches Blech von Stahl, ſo es mit einem guten Stein geſtrichen worden, vermag 12. vis 14. Unzen aufzuheben.
Die zwey Ende dieſes alſo geſtrichenen Blechs werden die Poli von un- terſchiedlichen Namen, der eine der mitternächtige, derjenige nemlich, deſſen Streichung ſich auf dem mittägigen Pol des Steines geendet, und der mit- tägige, da die Streichung auf dem mitternächtigen Pol des Steins verrich- tet worden. Es wird auch dieſes Blech, ſo es leicht genug iſt auf dem Waſſer zu ſchwimmen, ſich wie der Magnet gegen Norden und Suden wen- den. Das Ende dieſes Bleches, bey welchem das Streichen ſich geendiget hat, hält viel mehr Eiſen als das andere; Wann man nun dieſes Blech wider- ſinns auf dem Stein ſtreichet, wird ſelbiges keines mehr halten, und ſeine Kraft verlohren haben. Eben dergleichen Beſchaffenheit hat es mit einer Magnetnadel, und einer Meſſerklingen, A.
Zwey geſtrichene Bleche gehen voneinander, und kommen zuſammen, wie der Magnet.
Wann ein Blech von Stahl auf dem Waſſer ſchwimmet, kann man ſolches, wie man will, bewegen laſſen, nachdeme man nemlich die Pole eines Magnets oder eines andern geſtrichenen Blechs gegen daſſelbige hält.
Eine ſubtile eingefädelte, und an einem Faden gehaltene Nadel wird zu erkennen geben, was man die Sympathie und Antipathie nennet; dann dieſe Nadel wird von dem einen Polo des Magnets weggetrieben, und durch den andern angezogen.
Man kann eine Nadel aufrecht halten, ohne daß ſie an dem Magnet ſtoſſe, alſo daß man zwiſchen ſelbiger und dem Magnet ein Stücklein Silber, oder eine andere Materie, woferne ſie nur nicht von Eiſen iſt, durch gehen laſ- ſen kann.
Wann man nun einen Magnet, der rund, oder von einer andern Figur iſt, und an einem Faden hänget, in dem Creiß herum unterſchiedliche kleine Magnetnadeln auf ihren Spitzen, daß man den Magnet überall hin bewe- gen möge, ſtellet, wird man ſehen, daß dieſe Nadeln auf eine gar angenchme Manier ſich bewegen, als welche unterſchiedliche Stände oder Stellungen überkommen, und wann der Magnet nicht mehr beweget wird, werden dieſe
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auf zweyen Spitzen halten kan, gleichwie der Balke von einer Waag gehal-
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mit einem guten Magnet geſtrichen, und in dem Plano des Meridiani zu Paris
aufgeſt Uet worden, wird die Spitze, die gegen Mitternacht zu gehet, tiefer
fallen, wann nun ſolche ſtill ſtehet, wird ſie gegen den Horizont zu, ungefehr
70. Grad incliniren, und ſich herab neigen.
Wann man ein Blech von Stahl auf einem jeden Polo des armirten
Magnets wie die Compaßnadeln ſtreichet, überkommt dieſes in einem Au-
genblick die magnetiſche Kraft, und verlieret ſie nicht als nur allmählich,
und nach Verflieſſung vieler Monate, dafern ſolches nur in kein Feuer ge-
than wird. Ein ſolches Blech von Stahl, ſo es mit einem guten Stein
geſtrichen worden, vermag 12. vis 14. Unzen aufzuheben.
Die zwey Ende dieſes alſo geſtrichenen Blechs werden die Poli von un-
terſchiedlichen Namen, der eine der mitternächtige, derjenige nemlich, deſſen
Streichung ſich auf dem mittägigen Pol des Steines geendet, und der mit-
tägige, da die Streichung auf dem mitternächtigen Pol des Steins verrich-
tet worden. Es wird auch dieſes Blech, ſo es leicht genug iſt auf dem
Waſſer zu ſchwimmen, ſich wie der Magnet gegen Norden und Suden wen-
den. Das Ende dieſes Bleches, bey welchem das Streichen ſich geendiget
hat, hält viel mehr Eiſen als das andere; Wann man nun dieſes Blech wider-
ſinns auf dem Stein ſtreichet, wird ſelbiges keines mehr halten, und ſeine
Kraft verlohren haben. Eben dergleichen Beſchaffenheit hat es mit einer
Magnetnadel, und einer Meſſerklingen, A.
Zwey geſtrichene Bleche gehen voneinander, und kommen zuſammen,
wie der Magnet.
Wann ein Blech von Stahl auf dem Waſſer ſchwimmet, kann man
ſolches, wie man will, bewegen laſſen, nachdeme man nemlich die Pole eines
Magnets oder eines andern geſtrichenen Blechs gegen daſſelbige hält.
Eine ſubtile eingefädelte, und an einem Faden gehaltene Nadel wird zu
erkennen geben, was man die Sympathie und Antipathie nennet; dann dieſe
Nadel wird von dem einen Polo des Magnets weggetrieben, und durch den
andern angezogen.
Man kann eine Nadel aufrecht halten, ohne daß ſie an dem Magnet
ſtoſſe, alſo daß man zwiſchen ſelbiger und dem Magnet ein Stücklein Silber,
oder eine andere Materie, woferne ſie nur nicht von Eiſen iſt, durch gehen laſ-
ſen kann.
Wann man nun einen Magnet, der rund, oder von einer andern Figur
iſt, und an einem Faden hänget, in dem Creiß herum unterſchiedliche kleine
Magnetnadeln auf ihren Spitzen, daß man den Magnet überall hin bewe-
gen möge, ſtellet, wird man ſehen, daß dieſe Nadeln auf eine gar angenchme
Manier ſich bewegen, als welche unterſchiedliche Stände oder Stellungen
überkommen, und wann der Magnet nicht mehr beweget wird, werden dieſe
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/133>, abgerufen am 25.07.2024.
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