Stuck ist ein kleines Schloß zum Einfallen aus Stahl mit seinen zivoen Fe- dern, es wird von einem runden starken Steft gehalten, der durch ein Loch gehet, also daß, so bey dem Aermlein, das über die besagte Scheibe hinaus langet, und an einem Ende an das Schloß angemacht ist, angezogen wird, man solchem eine Bewegung hin und wieder geben möge, welches einen Stern von Stahl bey 2. bis 6. Spitzen umdrehen machet, der ein Trieb auch vom Stahl mit 6. Triebstecken an sich stehen hat, das in einer Höhe ist mit den zweyen Rädern, von welchem wir jezt handeln wollen; Die stählerne Feder bey 4. ist deßwegen angemacht, daß sich verhindere, damit der Stern nicht zuruck lauffe, und die bey 5. dienet, daß das Ende des Schlosses sich auf- heben lasse, wann solches den Stern um eine Spitze fortrucken lassen will.
Fig. T.
Die mit V. bezeichnete Scheibe ist eben diejenige, als die bey T. aus- ser daß jene zwey Räder von einerley Grösse bedecken, und eines auf das an- dere gestellet ist, das untere hat 101. Zähne, und das Obere hat nur 100. sie greiffen alle beede in das Trieb ein, das auf dem Stern stehet, also daß nach einer Gattung von einem Fürfall, welcher den Stern und sein Trieb herum drehen lässet, wann das erste Rad seinen Umgang verrichtet, und 100. Theile mit seinem Zeiger auf dem grösten Kreiß der Figur bey 5. durchgelof- fen, das Rad, das einen Zahn mehr hat, um einen Zahn zuruck gehe, und den Zeiger in der Mitte auf den auch in 100. Theil getheilten Kreiß fortgehen lasse, welcher Zeiger nicht eher einen von seinen Umgängen vollendet, als bis der Zeiger des grössern Kreises von dem seinigen 100. Umgänge gethan, welche so viel Schritt anzeigen, folglich hat der Zeiger des kleinen Kreises nicht eher einen völligen Umgang gethan, als 100000. Schritte geschehen sind.
Fig. V.
Es sind auch drey kleine Pseile daran, die durchboyret und an der untern Scheiben vest angemacht sind, damit man sie an die obere Scheibe, auf welcher die eingetheilte Kreise der Figur 5. stehen, mit Steften oder Schrau- ben vest zusammen richten möge.
Die ganze Maschine ist in ihrem Gehäuß eingeschlossen, und mit einem durchsichtigem Glas bedecket, auf einer Seite sind zween Ringe, wodurch man ein Band ziehen kann, damit man das Instrument an den Gürtel binden möge, an einem andern Ende des Gehäuses ist eine Oefnung, wodurch das stählerne Aermlein gehet, durch weiches eine Schnur gezogen wird, die man an das Knieband anmachet.
Der Gebrauch dieses Instruments bestehet darinnen, daß, nach deme es auf solche Art angemacht worden, die Schnur bey jeder Spannung des Knies, die man im Furtgehen thun muß, das Aermlein und hierdurch auch den Stern mit dem Trieb in eine Bewegung bringe, da dann zugleich die Rä- der den Zeiger auf dem grossen Kreis um eine Eintheilung forttreiben, bey Biegung des Knies setzet sich die Feder wieder in ihren vorigen Stand, und spannet sich wiederum auf das neue durch eine andere Spannung des Knies, nachdeme man nun eine gewisse Länge genommen, oder einen grossen Weg
Stuck iſt ein kleines Schloß zum Einfallen aus Stahl mit ſeinen zivoen Fe- dern, es wird von einem runden ſtarken Steft gehalten, der durch ein Loch gehet, alſo daß, ſo bey dem Aermlein, das über die beſagte Scheibe hinaus langet, und an einem Ende an das Schloß angemacht iſt, angezogen wird, man ſolchem eine Bewegung hin und wieder geben möge, welches einen Stern von Stahl bey 2. bis 6. Spitzen umdrehen machet, der ein Trieb auch vom Stahl mit 6. Triebſtecken an ſich ſtehen hat, das in einer Höhe iſt mit den zweyen Rädern, von welchem wir jezt handeln wollen; Die ſtählerne Feder bey 4. iſt deßwegen angemacht, daß ſich verhindere, damit der Stern nicht zuruck lauffe, und die bey 5. dienet, daß das Ende des Schloſſes ſich auf- heben laſſe, wann ſolches den Stern um eine Spitze fortrucken laſſen will.
Fig. T.
Die mit V. bezeichnete Scheibe iſt eben diejenige, als die bey T. auſ- ſer daß jene zwey Räder von einerley Gröſſe bedecken, und eines auf das an- dere geſtellet iſt, das untere hat 101. Zähne, und das Obere hat nur 100. ſie greiffen alle beede in das Trieb ein, das auf dem Stern ſtehet, alſo daß nach einer Gattung von einem Fürfall, welcher den Stern und ſein Trieb herum drehen läſſet, wann das erſte Rad ſeinen Umgang verrichtet, und 100. Theile mit ſeinem Zeiger auf dem gröſten Kreiß der Figur bey 5. durchgelof- fen, das Rad, das einen Zahn mehr hat, um einen Zahn zuruck gehe, und den Zeiger in der Mitte auf den auch in 100. Theil getheilten Kreiß fortgehen laſſe, welcher Zeiger nicht eher einen von ſeinen Umgängen vollendet, als bis der Zeiger des gröſſern Kreiſes von dem ſeinigen 100. Umgänge gethan, welche ſo viel Schritt anzeigen, folglich hat der Zeiger des kleinen Kreiſes nicht eher einen völligen Umgang gethan, als 100000. Schritte geſchehen ſind.
Fig. V.
Es ſind auch drey kleine Pſeile daran, die durchboyret und an der untern Scheiben veſt angemacht ſind, damit man ſie an die obere Scheibe, auf welcher die eingetheilte Kreiſe der Figur 5. ſtehen, mit Steften oder Schrau- ben veſt zuſammen richten möge.
Die ganze Maſchine iſt in ihrem Gehäuß eingeſchloſſen, und mit einem durchſichtigem Glas bedecket, auf einer Seite ſind zween Ringe, wodurch man ein Band ziehen kann, damit man das Inſtrument an den Gürtel binden möge, an einem andern Ende des Gehäuſes iſt eine Oefnung, wodurch das ſtählerne Aermlein gehet, durch weiches eine Schnur gezogen wird, die man an das Knieband anmachet.
Der Gebrauch dieſes Inſtruments beſtehet darinnen, daß, nach deme es auf ſolche Art angemacht worden, die Schnur bey jeder Spannung des Knies, die man im Furtgehen thun muß, das Aermlein und hierdurch auch den Stern mit dem Trieb in eine Bewegung bringe, da dann zugleich die Rä- der den Zeiger auf dem groſſen Kreis um eine Eintheilung forttreiben, bey Biegung des Knies ſetzet ſich die Feder wieder in ihren vorigen Stand, und ſpannet ſich wiederum auf das neue durch eine andere Spannung des Knies, nachdeme man nun eine gewiſſe Länge genommen, oder einen groſſen Weg
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Stuck iſt ein kleines Schloß zum Einfallen aus Stahl mit ſeinen zivoen Fe-
dern, es wird von einem runden ſtarken Steft gehalten, der durch ein Loch
gehet, alſo daß, ſo bey dem Aermlein, das über die beſagte Scheibe hinaus
langet, und an einem Ende an das Schloß angemacht iſt, angezogen wird,
man ſolchem eine Bewegung hin und wieder geben möge, welches einen Stern
von Stahl bey 2. bis 6. Spitzen umdrehen machet, der ein Trieb auch vom
Stahl mit 6. Triebſtecken an ſich ſtehen hat, das in einer Höhe iſt mit
den zweyen Rädern, von welchem wir jezt handeln wollen; Die ſtählerne
Feder bey 4. iſt deßwegen angemacht, daß ſich verhindere, damit der Stern
nicht zuruck lauffe, und die bey 5. dienet, daß das Ende des Schloſſes ſich auf-
heben laſſe, wann ſolches den Stern um eine Spitze fortrucken laſſen will.
Die mit V. bezeichnete Scheibe iſt eben diejenige, als die bey T. auſ-
ſer daß jene zwey Räder von einerley Gröſſe bedecken, und eines auf das an-
dere geſtellet iſt, das untere hat 101. Zähne, und das Obere hat nur 100.
ſie greiffen alle beede in das Trieb ein, das auf dem Stern ſtehet, alſo
daß nach einer Gattung von einem Fürfall, welcher den Stern und ſein Trieb
herum drehen läſſet, wann das erſte Rad ſeinen Umgang verrichtet, und 100.
Theile mit ſeinem Zeiger auf dem gröſten Kreiß der Figur bey 5. durchgelof-
fen, das Rad, das einen Zahn mehr hat, um einen Zahn zuruck gehe, und
den Zeiger in der Mitte auf den auch in 100. Theil getheilten Kreiß fortgehen
laſſe, welcher Zeiger nicht eher einen von ſeinen Umgängen vollendet, als bis
der Zeiger des gröſſern Kreiſes von dem ſeinigen 100. Umgänge gethan,
welche ſo viel Schritt anzeigen, folglich hat der Zeiger des kleinen Kreiſes
nicht eher einen völligen Umgang gethan, als 100000. Schritte geſchehen ſind.
Es ſind auch drey kleine Pſeile daran, die durchboyret und an der untern
Scheiben veſt angemacht ſind, damit man ſie an die obere Scheibe, auf
welcher die eingetheilte Kreiſe der Figur 5. ſtehen, mit Steften oder Schrau-
ben veſt zuſammen richten möge.
Die ganze Maſchine iſt in ihrem Gehäuß eingeſchloſſen, und mit einem
durchſichtigem Glas bedecket, auf einer Seite ſind zween Ringe, wodurch
man ein Band ziehen kann, damit man das Inſtrument an den Gürtel binden
möge, an einem andern Ende des Gehäuſes iſt eine Oefnung, wodurch das
ſtählerne Aermlein gehet, durch weiches eine Schnur gezogen wird, die man
an das Knieband anmachet.
Der Gebrauch dieſes Inſtruments beſtehet darinnen, daß, nach deme
es auf ſolche Art angemacht worden, die Schnur bey jeder Spannung des
Knies, die man im Furtgehen thun muß, das Aermlein und hierdurch auch
den Stern mit dem Trieb in eine Bewegung bringe, da dann zugleich die Rä-
der den Zeiger auf dem groſſen Kreis um eine Eintheilung forttreiben, bey
Biegung des Knies ſetzet ſich die Feder wieder in ihren vorigen Stand, und
ſpannet ſich wiederum auf das neue durch eine andere Spannung des Knies,
nachdeme man nun eine gewiſſe Länge genommen, oder einen groſſen Weg
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/122>, abgerufen am 18.12.2024.
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