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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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Ein Bolognesischer Schuh 14. Zoll, 1. Linie.

Ein Venetianischer 11. Zoll, 11. Linien.

Ein Mayländischer ist von zweyerley Gattungen, der grosse macht 1.
Schuh und 10. Zoll, und der kleine 1. Schuh, 2. Zoll, 8. Linien.

Ein Turinischer hat 1. Schuh, 8. Zoll, 11. Linien.

Ein Savoyischer ist nur 10. Zoll groß.

Ein Genvischer 18. Zoll.

Ein Wienerischer hat 11. Zoll, 8. Linien.

Ein Constantinopolitanischer hält in sich 2. Schuh, 2. Zoll, 2. Linien.

Wir wollen noch einige andere Maaße, was solche vor eine Ver-
hältniß gegen dem Schuh haben, darlegen.

Ein Palmus Romanus hat 8. Zoll, 2. Linien: einer dergleichen zu Genua
hat 9. Zoll, 1. Linie, zu Neapolis aber 9. Zoll, 9. Linien, und in Portugall
8. Zoll, 2. Linien; Eine andere gewisse Länge, die vor ein Maaß in unterschied-
lichen Städten in Italien gebrauchet wird (Palmus) hält in sich 8. bis 9. Zoll.

Eine Eln macht in Paris 3. Schuh, 8. Zoll. Eine Eln hält in Proven-
ce zu Montpellier und Avignon 1 . Eln von der parisischen in sich. Eine
Flanderische und teutsche Eln hat nur . von der pariser Eln.

*
* Weilen die Vergleichung der verschiedenen Schuhe in der Geometrie von un-
gemeinen Nutzen sind; so halte es nicht für überflüßig nach der schon ange-
führten Eintheilung herzusetzen. Es wird wie wir hier sehen, die Ein-
theilung von dem Pariserschuh gemacht: denn die Franzosen theilen den
geometrischen Schuh in 12. Zoll, einen Zoll aber in 12. Linien, dieses
machte also an Linien 144".: Eine solche Linie theilen sie wieder in 10. Thei-
le, also muß der ganze französische Schuh 1440. solcher Theile haben.
          Wenn nun der Pariserschuh dieser Theile hält     1440
so hat der Rheinländische     -     -     1391
der Römische     -     -     1320
der Londner     -     -     1350
der Schwedische     -     -     1320
der Dänische     -     -     1403
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der Constantinopolitanische     -     1320
der Bononische     -     -     1682
der Straßburger     -     -     1282
der Nürnberger     -     -     1346
der Dauziger     -     -     1221
der Hällische     -     -     1320
der Leipziger     -     -     1397
der Wiener     -     -     1400
Hier sehen wir, daß sich das Ruthen - und Schuhmaaß fast in jeder Pro- vinz verändert; man hat also Ursache, sich bey Ausmessung der Lände- reyen, auf das geuaueste darnach zu erkundigen, und das geometrische Maaß darnach zu reduciren, welches gewiß das leichteste ist; weilen alle- zeit 10. Zoll, einen Schuh, und 10. Schuh, eine Ruthe ausmachen.

Ein Bologneſiſcher Schuh 14. Zoll, 1. Linie.

Ein Venetianiſcher 11. Zoll, 11. Linien.

Ein Mayländiſcher iſt von zweyerley Gattungen, der groſſe macht 1.
Schuh und 10. Zoll, und der kleine 1. Schuh, 2. Zoll, 8. Linien.

Ein Turiniſcher hat 1. Schuh, 8. Zoll, 11. Linien.

Ein Savoyiſcher iſt nur 10. Zoll groß.

Ein Genviſcher 18. Zoll.

Ein Wieneriſcher hat 11. Zoll, 8. Linien.

Ein Conſtantinopolitaniſcher hält in ſich 2. Schuh, 2. Zoll, 2. Linien.

Wir wollen noch einige andere Maaße, was ſolche vor eine Ver-
hältniß gegen dem Schuh haben, darlegen.

Ein Palmus Romanus hat 8. Zoll, 2. Linien: einer dergleichen zu Genua
hat 9. Zoll, 1. Linie, zu Neapolis aber 9. Zoll, 9. Linien, und in Portugall
8. Zoll, 2. Linien; Eine andere gewiſſe Länge, die vor ein Maaß in unterſchied-
lichen Städten in Italien gebrauchet wird (Palmus) hält in ſich 8. bis 9. Zoll.

Eine Eln macht in Paris 3. Schuh, 8. Zoll. Eine Eln hält in Proven-
ce zu Montpellier und Avignon 1 . Eln von der pariſiſchen in ſich. Eine
Flanderiſche und teutſche Eln hat nur . von der pariſer Eln.

*
* Weilen die Vergleichung der verſchiedenen Schuhe in der Geometrie von un-
gemeinen Nutzen ſind; ſo halte es nicht für überflüßig nach der ſchon ange-
führten Eintheilung herzuſetzen. Es wird wie wir hier ſehen, die Ein-
theilung von dem Pariſerſchuh gemacht: denn die Franzoſen theilen den
geometriſchen Schuh in 12. Zoll, einen Zoll aber in 12. Linien, dieſes
machte alſo an Linien 144″.: Eine ſolche Linie theilen ſie wieder in 10. Thei-
le, alſo muß der ganze franzöſiſche Schuh 1440. ſolcher Theile haben.
          Wenn nun der Pariſerſchuh dieſer Theile hält     1440
ſo hat der Rheinländiſche     -     -     1391
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Hier ſehen wir, daß ſich das Ruthen - und Schuhmaaß faſt in jeder Pro- vinz verändert; man hat alſo Urſache, ſich bey Ausmeſſung der Lände- reyen, auf das geuaueſte darnach zu erkundigen, und das geometriſche Maaß darnach zu reduciren, welches gewiß das leichteſte iſt; weilen alle- zeit 10. Zoll, einen Schuh, und 10. Schuh, eine Ruthe ausmachen.
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[97/0119] Ein Bologneſiſcher Schuh 14. Zoll, 1. Linie. Ein Venetianiſcher 11. Zoll, 11. Linien. Ein Mayländiſcher iſt von zweyerley Gattungen, der groſſe macht 1. Schuh und 10. Zoll, und der kleine 1. Schuh, 2. Zoll, 8. Linien. Ein Turiniſcher hat 1. Schuh, 8. Zoll, 11. Linien. Ein Savoyiſcher iſt nur 10. Zoll groß. Ein Genviſcher 18. Zoll. Ein Wieneriſcher hat 11. Zoll, 8. Linien. Ein Conſtantinopolitaniſcher hält in ſich 2. Schuh, 2. Zoll, 2. Linien. Wir wollen noch einige andere Maaße, was ſolche vor eine Ver- hältniß gegen dem Schuh haben, darlegen. Ein Palmus Romanus hat 8. Zoll, 2. Linien: einer dergleichen zu Genua hat 9. Zoll, 1. Linie, zu Neapolis aber 9. Zoll, 9. Linien, und in Portugall 8. Zoll, 2. Linien; Eine andere gewiſſe Länge, die vor ein Maaß in unterſchied- lichen Städten in Italien gebrauchet wird (Palmus) hält in ſich 8. bis 9. Zoll. Eine Eln macht in Paris 3. Schuh, 8. Zoll. Eine Eln hält in Proven- ce zu Montpellier und Avignon 1 [FORMEL]. Eln von der pariſiſchen in ſich. Eine Flanderiſche und teutſche Eln hat nur [FORMEL]. von der pariſer Eln. * * Weilen die Vergleichung der verſchiedenen Schuhe in der Geometrie von un- gemeinen Nutzen ſind; ſo halte es nicht für überflüßig nach der ſchon ange- führten Eintheilung herzuſetzen. Es wird wie wir hier ſehen, die Ein- theilung von dem Pariſerſchuh gemacht: denn die Franzoſen theilen den geometriſchen Schuh in 12. Zoll, einen Zoll aber in 12. Linien, dieſes machte alſo an Linien 144″.: Eine ſolche Linie theilen ſie wieder in 10. Thei- le, alſo muß der ganze franzöſiſche Schuh 1440. ſolcher Theile haben. Wenn nun der Pariſerſchuh dieſer Theile hält 1440 ſo hat der Rheinländiſche - - 1391 [FORMEL] der Römiſche - - 1320 der Londner - - 1350 der Schwediſche - - 1320 der Däniſche - - 1403 [FORMEL] der Venetianiſche - - 1540 der Conſtantinopolitaniſche - 1320 der Bononiſche - - 1682 [FORMEL] der Straßburger - - 1282 [FORMEL] der Nürnberger - - 1346 [FORMEL] der Dauziger - - 1221 [FORMEL] der Hälliſche - - 1320 der Leipziger - - 1397 der Wiener - - 1400 Hier ſehen wir, daß ſich das Ruthen - und Schuhmaaß faſt in jeder Pro- vinz verändert; man hat alſo Urſache, ſich bey Ausmeſſung der Lände- reyen, auf das geuaueſte darnach zu erkundigen, und das geometriſche Maaß darnach zu reduciren, welches gewiß das leichteſte iſt; weilen alle- zeit 10. Zoll, einen Schuh, und 10. Schuh, eine Ruthe ausmachen.

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/119>, abgerufen am 21.11.2024.