Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Erstes Buch, sechstes Kapitel. reich an Aufregungen im Institute, aber justWillibald wurde nicht davon betroffen. Fliczek wußte offenbar nicht, von wem er ge¬ Willibald merkte sofort, wie es stand, und es -- Du, was hast Du denn da für einen Fleck -- Was Dich nix angeht, Strunk dummer. -- Bist wohl hingeplautzt bei Buschkleppern -- Halt'n Rand, Strunk, oder ich . . . -- Na, was denn? Wenn ich doch blos fra¬ -- Hast Du mich gesehn, Stilpe? Wo hast -- Nu, Du bist ja im Hofe an mir vorbeige¬ Das war kühn kombiniert von Jung-Willibald. Erſtes Buch, ſechſtes Kapitel. reich an Aufregungen im Inſtitute, aber juſtWillibald wurde nicht davon betroffen. Fliczek wußte offenbar nicht, von wem er ge¬ Willibald merkte ſofort, wie es ſtand, und es — Du, was haſt Du denn da für einen Fleck — Was Dich nix angeht, Strunk dummer. — Biſt wohl hingeplautzt bei Buſchkleppern — Halt'n Rand, Strunk, oder ich . . . — Na, was denn? Wenn ich doch blos fra¬ — Haſt Du mich geſehn, Stilpe? Wo haſt — Nu, Du biſt ja im Hofe an mir vorbeige¬ Das war kühn kombiniert von Jung-Willibald. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0073" n="59"/><fw place="top" type="header">Erſtes Buch, ſechſtes Kapitel.<lb/></fw>reich an Aufregungen im Inſtitute, aber juſt<lb/> Willibald wurde nicht davon betroffen.</p><lb/> <p>Fliczek wußte offenbar nicht, von wem er ge¬<lb/> prügelt worden war. Er war ſehr niedergeſchlagen<lb/> und blaß, die einzige Farbe in ſeinem Geſicht war<lb/> ein blauer Fleck unterm rechten Auge; er ließ den<lb/> Kopf hängen und ſchien es nicht zu wagen, aufzu¬<lb/> blicken.</p><lb/> <p>Willibald merkte ſofort, wie es ſtand, und es<lb/> kitzelte ihn, den gehaßten Böhmen zu reizen.</p><lb/> <p>— Du, was haſt Du denn da für einen Fleck<lb/> im Geſichte?</p><lb/> <p>— Was Dich nix angeht, Strunk dummer.</p><lb/> <p>— Biſt wohl hingeplautzt bei Buſchkleppern<lb/> geſtern?</p><lb/> <p>— Halt'n Rand, Strunk, oder ich . . .</p><lb/> <p>— Na, was denn? Wenn ich doch blos fra¬<lb/> ge. . . Überhaupt: Warum biſt Du denn ſo gerannt?</p><lb/> <p>— Haſt Du mich geſehn, Stilpe? Wo haſt<lb/> Du mich denn geſehen?</p><lb/> <p>— Nu, Du biſt ja im Hofe an mir vorbeige¬<lb/> rannt, wie beſeſſen.</p><lb/> <p>Das war kühn kombiniert von Jung-Willibald.<lb/> Wenn nun Fliczek gar nicht über den Hof gerannt<lb/> wäre? Aber er hatte richtig kombiniert.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0073]
Erſtes Buch, ſechſtes Kapitel.
reich an Aufregungen im Inſtitute, aber juſt
Willibald wurde nicht davon betroffen.
Fliczek wußte offenbar nicht, von wem er ge¬
prügelt worden war. Er war ſehr niedergeſchlagen
und blaß, die einzige Farbe in ſeinem Geſicht war
ein blauer Fleck unterm rechten Auge; er ließ den
Kopf hängen und ſchien es nicht zu wagen, aufzu¬
blicken.
Willibald merkte ſofort, wie es ſtand, und es
kitzelte ihn, den gehaßten Böhmen zu reizen.
— Du, was haſt Du denn da für einen Fleck
im Geſichte?
— Was Dich nix angeht, Strunk dummer.
— Biſt wohl hingeplautzt bei Buſchkleppern
geſtern?
— Halt'n Rand, Strunk, oder ich . . .
— Na, was denn? Wenn ich doch blos fra¬
ge. . . Überhaupt: Warum biſt Du denn ſo gerannt?
— Haſt Du mich geſehn, Stilpe? Wo haſt
Du mich denn geſehen?
— Nu, Du biſt ja im Hofe an mir vorbeige¬
rannt, wie beſeſſen.
Das war kühn kombiniert von Jung-Willibald.
Wenn nun Fliczek gar nicht über den Hof gerannt
wäre? Aber er hatte richtig kombiniert.
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