Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.Drittes Buch, drittes Kapitel. kurzem weißen Stoppelbarte, kaum einen Meterhoch, aber mit einem hohen Röhrenhute bedeckt. Er schrie immer noch und fuchtelte dabei mit seinem Regenschirm herum: Meine rechte Gallosche! Dieses Trampeltier! Wie? Ochse! Direkt auf die Gallosche! Ich gehe sofort! -- Aber August! Siehst Du die Dame nicht? -- Hehe! Warten Sie, mein Fräulein, gleich Herr Lehmann stürzte herbei und nahm dem -- Sehr nett, Herr . . .? -- Leh . . . Barbe . . . (Herr Lehmann wußte -- Sehr freundlich, Herr Lehbarb! -- Gottverdammich, was heulst Du wie Drittes Buch, drittes Kapitel. kurzem weißen Stoppelbarte, kaum einen Meterhoch, aber mit einem hohen Röhrenhute bedeckt. Er ſchrie immer noch und fuchtelte dabei mit ſeinem Regenſchirm herum: Meine rechte Galloſche! Dieſes Trampeltier! Wie? Ochſe! Direkt auf die Galloſche! Ich gehe ſofort! — Aber Auguſt! Siehſt Du die Dame nicht? — Hehe! Warten Sie, mein Fräulein, gleich Herr Lehmann ſtürzte herbei und nahm dem — Sehr nett, Herr . . .? — Leh . . . Barbe . . . (Herr Lehmann wußte — Sehr freundlich, Herr Lehbarb! — Gottverdammich, was heulſt Du wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0279" n="265"/><fw place="top" type="header">Drittes Buch, drittes Kapitel.<lb/></fw> kurzem weißen Stoppelbarte, kaum einen Meter<lb/> hoch, aber mit einem hohen Röhrenhute bedeckt.<lb/> Er ſchrie immer noch und fuchtelte dabei mit ſeinem<lb/> Regenſchirm herum: Meine rechte Galloſche! Dieſes<lb/> Trampeltier! Wie? Ochſe! Direkt auf die Galloſche!<lb/> Ich gehe ſofort!</p><lb/> <p>— Aber Auguſt! Siehſt Du die Dame nicht?<lb/> klagte Stilpe. Und ſofort war der kleine Mann<lb/> friedlich.</p><lb/> <p>— Hehe! Warten Sie, mein Fräulein, gleich<lb/> komm ich und lege mich Ihnen zu Füßen. Blos<lb/> den Hut und Schirm und Mantel, puh, dieſen<lb/> zentnerſchweren Mantel, dieſe Rüſtung, Luder,<lb/> das . . .</p><lb/> <p>Herr Lehmann ſtürzte herbei und nahm dem<lb/> Kleinen die Garderobe ab.</p><lb/> <p>— Sehr nett, Herr . . .?</p><lb/> <p>— Leh . . . Barbe . . . (Herr Lehmann wußte<lb/> im C<hi rendition="#aq">é</hi>nacle bis jetzt noch nicht, wie er hieß).</p><lb/> <p>— Sehr freundlich, Herr Lehbarb!<lb/> Stilpe wieherte vor Entzücken.</p><lb/> <p>— Gottverdammich, was heulſt Du wie<lb/> eine Lokomotive! Willſt Du mich wahnſinnig<lb/> machen? Kennſt Du keine Rückſicht? Ich gehe<lb/> ſofort!</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [265/0279]
Drittes Buch, drittes Kapitel.
kurzem weißen Stoppelbarte, kaum einen Meter
hoch, aber mit einem hohen Röhrenhute bedeckt.
Er ſchrie immer noch und fuchtelte dabei mit ſeinem
Regenſchirm herum: Meine rechte Galloſche! Dieſes
Trampeltier! Wie? Ochſe! Direkt auf die Galloſche!
Ich gehe ſofort!
— Aber Auguſt! Siehſt Du die Dame nicht?
klagte Stilpe. Und ſofort war der kleine Mann
friedlich.
— Hehe! Warten Sie, mein Fräulein, gleich
komm ich und lege mich Ihnen zu Füßen. Blos
den Hut und Schirm und Mantel, puh, dieſen
zentnerſchweren Mantel, dieſe Rüſtung, Luder,
das . . .
Herr Lehmann ſtürzte herbei und nahm dem
Kleinen die Garderobe ab.
— Sehr nett, Herr . . .?
— Leh . . . Barbe . . . (Herr Lehmann wußte
im Cénacle bis jetzt noch nicht, wie er hieß).
— Sehr freundlich, Herr Lehbarb!
Stilpe wieherte vor Entzücken.
— Gottverdammich, was heulſt Du wie
eine Lokomotive! Willſt Du mich wahnſinnig
machen? Kennſt Du keine Rückſicht? Ich gehe
ſofort!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |