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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Die Verbindung der Dichtkunst mit der Musik vollzieht sich:

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I. in musikalisch=dramatisch=weltlichen Formen,

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II. in kirchlich=musikalischen Formen.

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Die musikalisch=dramatisch=weltlichen Formen sind folgende:

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1. Das Melodrama,

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2. Das Vaudeville und das Sing- oder Liederspiel,

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3. Das Schauspiel mit Musik,

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4. Die Oper:

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a. Ernste Oper,

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b. Komische Oper,

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c. Operette,

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d. Jntermezzo.

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Die kirchlich=musikalischen Formen sind:

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a. Der Choral,

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b. Die Motette,

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c. Der Psalm,

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d. Die Kantate,

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e. Die Passion,

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f. Die Messe und das Requiem,

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g. Das Oratorium.

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I. Musikalisch-dramatisch-weltliche Formen.
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§ 180. Das Melodrama.

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Das Melodrama (von melos == Gesang und drama == Handlung) p2b_503.027
ist eine Deklamation mit einer ihre Stimmung charakterisierenden Musikbegleitung. p2b_503.028
Es ist jene Kunstgattung, in welcher sich die Musik mit p2b_503.029
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oder abwechselnd an passenden Stellen kurze Motive einfügend) die von p2b_503.031
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Duodrama, wenn zwei Personen thätig sind.

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Vom Singspiel unterscheidet sich das Melodrama dadurch, daß seine Personen p2b_503.035
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Ausnahmsweise (wie z. B. in Büttingers Vaterunser von Mahlmann) kann p2b_503.038
ja wohl auch einmal eine Gesangspiece eingeschoben werden.

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Jm klassischen Griechenland gab es noch kein Melodrama, da man dort ja p2b_503.040
überhaupt keine gesanglichen Dramen kannte; der musikalische Anteil beschränkte

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Formen.
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/525>, abgerufen am 23.11.2024.