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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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dienen, an welche Entwickelung und Verwickelung des Dramas geknüpft p2b_407.002
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Jm Singspiel (s. letztes Hauptstück) bezeichnet Dialog die Redepartie im p2b_407.004
Gegensatz zu den Gesangspartieen, im alten Drama die Redepartie der Schauspieler p2b_407.005
im Gegensatz zu den gesungenen Chorpartieen.

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Beispiele des Dialogs.

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Lyrischer Dialog.

p2b_407.008
Lebensmelodien, von A. W. Schlegel. (Abgekürzt.)

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Der Schwan.

Mich erquickt das Blau der heitern Lüfte, p2b_407.010
Mich berauschen süß des Kalmus Düfte, p2b_407.011
Wenn ich in dem Glanz der Abendröte p2b_407.012
Weich befiedert wiege meine Brust.
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Der Adler.

Jch jauchze daher in Gewittern, p2b_407.014
Wenn unten den Wald sie zersplittern, p2b_407.015
Jch frage den Blitz, ob er töte, p2b_407.016
Mit fröhlich vernichtender Lust.
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Der Schwan.

Von Apollo's Winken eingeladen, p2b_407.018
Darf ich mich in Wohllautströmen baden, p2b_407.019
Jhm geschmiegt zu Füßen, wenn die Lieder p2b_407.020
Tönend weh'n in Tempe's Mai hinab.
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Der Adler.

Jch throne bei Jupiters Sitze; p2b_407.022
Er winkt und ich hol' ihm die Blitze. p2b_407.023
Dann senk' ich im Schlaf das Gefieder p2b_407.024
Auf seinen gebietenden Stab.
p2b_407.025

Der Schwan.

Ahndevoll betracht' ich oft die Sterne, p2b_407.026
Jn der Flut die tiefgewölbte Ferne, p2b_407.027
Und mich zieht ein innig rührend Sehnen p2b_407.028
Aus der Heimat in ein himmlisch Land.
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Der Adler.

Jch wandte die Flüge mit Wonne p2b_407.030
Schon früh zur unsterblichen Sonne, p2b_407.031
Kann nie an den Staub mich gewöhnen, p2b_407.032
Jch bin mit den Göttern verwandt.
p2b_407.033

Der Schwan.

Willig weicht dem Tod ein sanftes Leben, p2b_407.034
Wenn sich meiner Glieder Band' entweben, p2b_407.035
Löst die Zunge sich: melodisch feiert p2b_407.036
Jeder Hauch den heil'gen Augenblick.
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Der Adler.

Die Fackel der Toten verjünget, p2b_407.038
Ein blühender Phönix, entschwinget p2b_407.039
Die Seele sich frei und entschleiert, p2b_407.040
Und grüßet ihr göttliches Glück &c. &c.
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Weiteres Beispiel: Die Wallfahrt nach Kevlaar von H. Heine.

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Didaktischer Dialog.

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Der grüne Zweig, von Fr. Rückert.

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Deutscher General.

Jhr deutschen Grenadier, p2b_407.045
Weil ihr nunmehr seid in Frankreich, p2b_407.046
So schmückt das Haupt euch allzugleich p2b_407.047
Mit grüner Zweige Zier; p2b_407.048
Brecht sie euch ab allhier!

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Jch jauchze daher in Gewittern, p2b_407.014
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Der Schwan.

Von Apollo's Winken eingeladen, p2b_407.018
Darf ich mich in Wohllautströmen baden, p2b_407.019
Jhm geschmiegt zu Füßen, wenn die Lieder p2b_407.020
Tönend weh'n in Tempe's Mai hinab.
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Der Adler.

Jch throne bei Jupiters Sitze; p2b_407.022
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Weiteres Beispiel: Die Wallfahrt nach Kevlaar von H. Heine.

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Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/429>, abgerufen am 23.11.2024.