p2b_135.001 besingen. Die Erhabenheit des Jnhalts macht es unmöglich, daß der Dichter p2b_135.002 den Jnhalt in sich hineinziehe und in sein eigenes Gefühlsleben umsetze, vielmehr p2b_135.003 singt der in seinem Jnnersten tiefbewegte Lyriker aus sich heraus, zu p2b_135.004 seinem erhabenen Gegenstande empor. Die Lyrik der Ode ist eben keine kontemplativ p2b_135.005 beschauliche ruhige Empfindung, sondern begeisterte Bewunderung. So p2b_135.006 umschlingen sich in der Ode Subjektivität und Objektivität. Dies ist freilich p2b_135.007 auch in der Hymne der Fall, aber man schränkt füglich den Begriff Ode ein, p2b_135.008 indem man unter Ode nur diejenigen Gedichte versteht, welche mit höherer p2b_135.009 Begeisterung Menschen und Personifikationen feiern; da wo ihr Gegenstand das p2b_135.010 Allerhöchste - selbst die Gottheit - ist, nennt man die Ode Hymne (§ 73). p2b_135.011 Gervinus sagt, was Minckwitz bestreitet: "Die Ode widersetzt sich und widerstrebt p2b_135.012 allen logischen verständigen Grenzen und jeder Regel, die eine bestimmte p2b_135.013 Ordnung da vorschreiben will, wo der regellose Affekt allein Gesetzgeber sein p2b_135.014 soll, der vor jedem Gegenstand anders thätig ist, wo sich eine Empfindung, ein p2b_135.015 Gefühl aus sich selbst und nach seinem eigenen Gesetz zu einem oft sehr gesetzlos p2b_135.016 erscheinenden Tonstück formen will."
p2b_135.017 Und doch muß - bei allen Ausschreitungen der Phantasie - in der p2b_135.018 Ode eine bestimmte Jdee regelvoll hervortreten, welche versöhnt, und die im p2b_135.019 Metaphernschmuck prangende Ode zur Blüte der Lyrik erhebt. [Annotation]
p2b_135.020 Bei der Konzeption der Ode übt die Phantasie eine hervorragende Thätigkeit, p2b_135.021 sie versetzt - nach Wackernagel - die Anschauung in's Gebiet des Erhabenen, p2b_135.022 wo der Verstand nicht mehr der Phantasie nachmißt und nachrechnet. p2b_135.023 Gefährlich ist die willkürliche Jdealisierung irdischer Wirklichkeit; hier wird die p2b_135.024 Überwirklichung der gemeinen Wahrheit nur zu leicht eine Übertreibung und eine p2b_135.025 Lüge, die Schöpfungen der Phantasie können dem Verstande leicht so unnütz p2b_135.026 und ungeschickt vorkommen, daß er sich nicht gefangen giebt, sondern im Widerspruche p2b_135.027 verharrt, wo dann an die Stelle der Erhabenheit, auf welche der p2b_135.028 Dichter ausging, die bloße Lächerlichkeit (nach Minckwitz' Mittheilung an p2b_135.029 den Verfasser auch Humor) tritt, wo also nach dem bekannten Worte p2b_135.030 Napoleons vom Erhabenen zum Lächerlichen nur ein Schritt ist. Darum stehen p2b_135.031 die hebräischen Psalmisten und steht Klopstock soviel höher als irgend ein andrer p2b_135.032 Odendichter, weil das epische Element ihrer Oden Gott und göttliche Dinge p2b_135.033 sind (bei Klopstock wenigstens vorzüglich Gott und göttliche Dinge); darum p2b_135.034 gerät auf der anderen Seite Ramler so oft in's Lächerliche (Prosaische), weil er p2b_135.035 auch da, wo die Wirklichkeit an sich selbst schon groß und erhaben genug wäre p2b_135.036 (z. B. wo er Friedrich II. besingt), dennoch mit dem Gegebenen nicht zufrieden p2b_135.037 ist, sondern immer noch höher und drüber hinaus möchte. Darum befremdet p2b_135.038 Ramlers und vieler Andrer Muster: Horaz durch Humoristik und jene gesuchten p2b_135.039 Kühnheiten im Gange der Entwickelung, die zuletzt nur wie ein Schraubenwerk p2b_135.040 erscheinen, um den Gegenstand über sich selbst zu erheben.
p2b_135.041 2. Klopstock gab der deutschen Ode ihren eigentlichen Charakter durch p2b_135.042 Erhabenheit der Bilder, schwungvolle feierliche Sprache, eigenartige Strophik u. a. p2b_135.043 Nach Klopstocks Vorgang hat man sich zur Ode meist antiker Maße bedient, p2b_135.044 die unserem deutschen Ohre oft wenig zusagen. Jndem man die Griechen nachahmte,
p2b_135.001 besingen. Die Erhabenheit des Jnhalts macht es unmöglich, daß der Dichter p2b_135.002 den Jnhalt in sich hineinziehe und in sein eigenes Gefühlsleben umsetze, vielmehr p2b_135.003 singt der in seinem Jnnersten tiefbewegte Lyriker aus sich heraus, zu p2b_135.004 seinem erhabenen Gegenstande empor. Die Lyrik der Ode ist eben keine kontemplativ p2b_135.005 beschauliche ruhige Empfindung, sondern begeisterte Bewunderung. So p2b_135.006 umschlingen sich in der Ode Subjektivität und Objektivität. Dies ist freilich p2b_135.007 auch in der Hymne der Fall, aber man schränkt füglich den Begriff Ode ein, p2b_135.008 indem man unter Ode nur diejenigen Gedichte versteht, welche mit höherer p2b_135.009 Begeisterung Menschen und Personifikationen feiern; da wo ihr Gegenstand das p2b_135.010 Allerhöchste ─ selbst die Gottheit ─ ist, nennt man die Ode Hymne (§ 73). p2b_135.011 Gervinus sagt, was Minckwitz bestreitet: „Die Ode widersetzt sich und widerstrebt p2b_135.012 allen logischen verständigen Grenzen und jeder Regel, die eine bestimmte p2b_135.013 Ordnung da vorschreiben will, wo der regellose Affekt allein Gesetzgeber sein p2b_135.014 soll, der vor jedem Gegenstand anders thätig ist, wo sich eine Empfindung, ein p2b_135.015 Gefühl aus sich selbst und nach seinem eigenen Gesetz zu einem oft sehr gesetzlos p2b_135.016 erscheinenden Tonstück formen will.“
p2b_135.017 Und doch muß ─ bei allen Ausschreitungen der Phantasie ─ in der p2b_135.018 Ode eine bestimmte Jdee regelvoll hervortreten, welche versöhnt, und die im p2b_135.019 Metaphernschmuck prangende Ode zur Blüte der Lyrik erhebt. [Annotation]
p2b_135.020 Bei der Konzeption der Ode übt die Phantasie eine hervorragende Thätigkeit, p2b_135.021 sie versetzt ─ nach Wackernagel ─ die Anschauung in's Gebiet des Erhabenen, p2b_135.022 wo der Verstand nicht mehr der Phantasie nachmißt und nachrechnet. p2b_135.023 Gefährlich ist die willkürliche Jdealisierung irdischer Wirklichkeit; hier wird die p2b_135.024 Überwirklichung der gemeinen Wahrheit nur zu leicht eine Übertreibung und eine p2b_135.025 Lüge, die Schöpfungen der Phantasie können dem Verstande leicht so unnütz p2b_135.026 und ungeschickt vorkommen, daß er sich nicht gefangen giebt, sondern im Widerspruche p2b_135.027 verharrt, wo dann an die Stelle der Erhabenheit, auf welche der p2b_135.028 Dichter ausging, die bloße Lächerlichkeit (nach Minckwitz' Mittheilung an p2b_135.029 den Verfasser auch Humor) tritt, wo also nach dem bekannten Worte p2b_135.030 Napoleons vom Erhabenen zum Lächerlichen nur ein Schritt ist. Darum stehen p2b_135.031 die hebräischen Psalmisten und steht Klopstock soviel höher als irgend ein andrer p2b_135.032 Odendichter, weil das epische Element ihrer Oden Gott und göttliche Dinge p2b_135.033 sind (bei Klopstock wenigstens vorzüglich Gott und göttliche Dinge); darum p2b_135.034 gerät auf der anderen Seite Ramler so oft in's Lächerliche (Prosaische), weil er p2b_135.035 auch da, wo die Wirklichkeit an sich selbst schon groß und erhaben genug wäre p2b_135.036 (z. B. wo er Friedrich II. besingt), dennoch mit dem Gegebenen nicht zufrieden p2b_135.037 ist, sondern immer noch höher und drüber hinaus möchte. Darum befremdet p2b_135.038 Ramlers und vieler Andrer Muster: Horaz durch Humoristik und jene gesuchten p2b_135.039 Kühnheiten im Gange der Entwickelung, die zuletzt nur wie ein Schraubenwerk p2b_135.040 erscheinen, um den Gegenstand über sich selbst zu erheben.
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Begeisterung Menschen und Personifikationen feiern; da wo ihr Gegenstand das p2b_135.010
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Gervinus sagt, was Minckwitz bestreitet: „Die Ode widersetzt sich und widerstrebt p2b_135.012
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Metaphernschmuck prangende Ode zur Blüte der Lyrik erhebt. Werkgruppe: Ode
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Bei der Konzeption der Ode übt die Phantasie eine hervorragende Thätigkeit, p2b_135.021
sie versetzt ─ nach Wackernagel ─ die Anschauung in's Gebiet des Erhabenen, p2b_135.022
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(z. B. wo er Friedrich II. besingt), dennoch mit dem Gegebenen nicht zufrieden p2b_135.037
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Ramlers und vieler Andrer Muster: Horaz durch Humoristik und jene gesuchten p2b_135.039
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2. Klopstock gab der deutschen Ode ihren eigentlichen Charakter durch p2b_135.042
Erhabenheit der Bilder, schwungvolle feierliche Sprache, eigenartige Strophik u. a. p2b_135.043
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/157>, abgerufen am 25.11.2024.
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