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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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- Horch! von fern ein leiser Harfenton! p2b_123.004
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Dich hab' ich vernommen!

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Weitere Beispiele idyllischer Lieder.

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S. Dach: Der Mensch hat nichts so eigen.

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H. Heine: Leise zieht durch mein Gemüt.

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W. Müller: Frühlingseinzug. Das Wandern ist des Müllers Lust. Jch hört' p2b_123.010
ein Bächlein rauschen. Halt! Kinderlust.

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Geibel: Der Mai ist gekommen. Die Liebe saß als Nachtigall.

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Goethe: Bundeslied. Tischlied. Vanitas &c.

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Claudius: Weihelied. (Stimmt an mit hellem, hohem Klang.)

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Hoffmann v. Fallersleben: Winters Flucht.

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Eichendorff: Frühlingsgruß.

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Schenkendorf: Unsere Muttersprache.

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Uhland: Frühlingsruhe. Die Lerchen.

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Arndt: Scherz.

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Reinick: Heraus.

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Tieck: Vogelgesang.

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Aug. Stöber: Die Mutter.

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Fontane: Guter Rat.

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Pfarrius: Wie es den Sorgen erging.

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Fr. Kugler: Wanderlied.

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Faust Pachler: Kurmusik (a. a. O. S. 25, vgl. § 67) u. s. w.

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(Die Bemerkung am Schluß des § 67 gilt auch für das idyllische Lied.)

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Geistliches Lied.
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§ 69. Geistliches oder andächtiges Lied.

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Erblüht das Lied aus einer andächtigen Stimmung, oder stammt p2b_123.030
sein Jnhalt aus der Religion, so kann man es ein andächtiges oder p2b_123.031
geistliches Lied nennen. Seine zwei Formen sind: 1. das religiöse p2b_123.032
Lied, 2. das Kirchenlied.

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1. Das religiöse Lied.

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Das religiöse Lied besingt in würdevollem Tone einen religiösen p2b_123.035
Gegenstand, oder beschäftigt sich mit den Gefühlen der Andacht, der p2b_123.036
Reue, der Liebe zu Gott und dem Nächsten, - das Verhältnis zu p2b_123.037
Gott in rein menschlicher Weise auffassend.

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Erhebung des gläubigen Gemüts, zuversichtliches Hoffen und gläubiges p2b_123.039
Vertrauen auf Gott ist der Jnhalt des religiösen Lieds. Es äußert sein religiöses, p2b_123.040
gottergebenes Gefühl im Hause wie in der Natur. Es will sagen, was p2b_123.041
des Menschen Brust bewegt, wenn er des allliebenden Vaters gedenkt, der ihn p2b_123.042
mit täglichen Wohlthaten überhäuft. Aus jeder Verszeile ersieht man das Abhängigkeitsgefühl p2b_123.043
des Dichters von einem allliebenden Wesen und den Glauben p2b_123.044
an eine Vorsehung.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/145>, abgerufen am 23.11.2024.