Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.p2b_123.001 Veilchen träumen schon, p2b_123.002 Wollen balde kommen. p2b_123.003 - Horch! von fern ein leiser Harfenton! p2b_123.004 Frühling, ja, du bist's! p2b_123.005 Dich hab' ich vernommen! p2b_123.006 p2b_123.007 p2b_123.008 W. Müller: Frühlingseinzug. Das Wandern ist des Müllers Lust. Jch hört' p2b_123.010 p2b_123.011 p2b_123.012 p2b_123.013 p2b_123.014 p2b_123.015 p2b_123.016 p2b_123.017 p2b_123.018 p2b_123.019 p2b_123.020 p2b_123.021 p2b_123.022 p2b_123.023 p2b_123.024 p2b_123.025 p2b_123.026 Geistliches Lied. p2b_123.028§ 69. Geistliches oder andächtiges Lied. p2b_123.029 1. Das religiöse Lied. p2b_123.034 p2b_123.038 p2b_123.001 Veilchen träumen schon, p2b_123.002 Wollen balde kommen. p2b_123.003 ─ Horch! von fern ein leiser Harfenton! p2b_123.004 Frühling, ja, du bist's! p2b_123.005 Dich hab' ich vernommen! p2b_123.006 p2b_123.007 p2b_123.008 W. Müller: Frühlingseinzug. Das Wandern ist des Müllers Lust. Jch hört' p2b_123.010 p2b_123.011 p2b_123.012 p2b_123.013 p2b_123.014 p2b_123.015 p2b_123.016 p2b_123.017 p2b_123.018 p2b_123.019 p2b_123.020 p2b_123.021 p2b_123.022 p2b_123.023 p2b_123.024 p2b_123.025 p2b_123.026 Geistliches Lied. p2b_123.028§ 69. Geistliches oder andächtiges Lied. p2b_123.029 1. 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Tischlied. <hi rendition="#aq">Vanitas</hi> &c.</p> <p><lb n="p2b_123.013"/> Claudius: Weihelied. (Stimmt an mit hellem, hohem Klang.)</p> <p><lb n="p2b_123.014"/> Hoffmann v. Fallersleben: Winters Flucht.</p> <p><lb n="p2b_123.015"/> Eichendorff: Frühlingsgruß.</p> <p><lb n="p2b_123.016"/> Schenkendorf: Unsere Muttersprache.</p> <p><lb n="p2b_123.017"/> Uhland: Frühlingsruhe. Die Lerchen.</p> <p><lb n="p2b_123.018"/> Arndt: Scherz.</p> <p><lb n="p2b_123.019"/> Reinick: Heraus.</p> <p><lb n="p2b_123.020"/> Tieck: Vogelgesang.</p> <p><lb n="p2b_123.021"/> Aug. Stöber: Die Mutter.</p> <p><lb n="p2b_123.022"/> Fontane: Guter Rat.</p> <p><lb n="p2b_123.023"/> Pfarrius: Wie es den Sorgen erging.</p> <p><lb n="p2b_123.024"/> Fr. Kugler: Wanderlied.</p> <p><lb n="p2b_123.025"/> Faust Pachler: Kurmusik (a. a. O. S. 25, vgl. § 67) u. s. w.</p> <p><lb n="p2b_123.026"/> (Die Bemerkung am Schluß des § 67 gilt auch für das idyllische Lied.)</p> </div> </div> <lb n="p2b_123.027"/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#c">Geistliches Lied.</hi> </head> <lb n="p2b_123.028"/> <div n="7"> <head> <hi rendition="#c">§ 69. Geistliches oder andächtiges Lied.</hi> </head> <p><lb n="p2b_123.029"/> Erblüht das Lied aus einer andächtigen Stimmung, oder stammt <lb n="p2b_123.030"/> sein Jnhalt aus der Religion, so kann man es ein andächtiges oder <lb n="p2b_123.031"/> geistliches Lied nennen. Seine zwei Formen sind: 1. das religiöse <lb n="p2b_123.032"/> Lied, 2. das Kirchenlied.</p> <lb n="p2b_123.033"/> <div n="8"> <head> <hi rendition="#c">1. <hi rendition="#g">Das religiöse Lied</hi>.</hi> </head> <p><lb n="p2b_123.034"/> Das religiöse Lied besingt in würdevollem Tone einen religiösen <lb n="p2b_123.035"/> Gegenstand, oder beschäftigt sich mit den Gefühlen der Andacht, der <lb n="p2b_123.036"/> Reue, der Liebe zu Gott und dem Nächsten, ─ das Verhältnis zu <lb n="p2b_123.037"/> Gott in rein menschlicher Weise auffassend.</p> <p><lb n="p2b_123.038"/> Erhebung des gläubigen Gemüts, zuversichtliches Hoffen und gläubiges <lb n="p2b_123.039"/> Vertrauen auf Gott ist der Jnhalt des religiösen Lieds. Es äußert sein religiöses, <lb n="p2b_123.040"/> gottergebenes Gefühl im Hause wie in der Natur. Es will sagen, was <lb n="p2b_123.041"/> des Menschen Brust bewegt, wenn er des allliebenden Vaters gedenkt, der ihn <lb n="p2b_123.042"/> mit täglichen Wohlthaten überhäuft. Aus jeder Verszeile ersieht man das Abhängigkeitsgefühl <lb n="p2b_123.043"/> des Dichters von einem allliebenden Wesen und den Glauben <lb n="p2b_123.044"/> an eine Vorsehung.</p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0145]
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Veilchen träumen schon, p2b_123.002
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Dich hab' ich vernommen!
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Weitere Beispiele idyllischer Lieder.
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S. Dach: Der Mensch hat nichts so eigen.
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H. Heine: Leise zieht durch mein Gemüt.
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W. Müller: Frühlingseinzug. Das Wandern ist des Müllers Lust. Jch hört' p2b_123.010
ein Bächlein rauschen. Halt! Kinderlust.
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Goethe: Bundeslied. Tischlied. Vanitas &c.
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Claudius: Weihelied. (Stimmt an mit hellem, hohem Klang.)
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Hoffmann v. Fallersleben: Winters Flucht.
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Eichendorff: Frühlingsgruß.
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Schenkendorf: Unsere Muttersprache.
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Uhland: Frühlingsruhe. Die Lerchen.
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Arndt: Scherz.
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Reinick: Heraus.
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Tieck: Vogelgesang.
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Aug. Stöber: Die Mutter.
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Fontane: Guter Rat.
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Pfarrius: Wie es den Sorgen erging.
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Fr. Kugler: Wanderlied.
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Faust Pachler: Kurmusik (a. a. O. S. 25, vgl. § 67) u. s. w.
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(Die Bemerkung am Schluß des § 67 gilt auch für das idyllische Lied.)
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sein Jnhalt aus der Religion, so kann man es ein andächtiges oder p2b_123.031
geistliches Lied nennen. Seine zwei Formen sind: 1. das religiöse p2b_123.032
Lied, 2. das Kirchenlied.
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1. Das religiöse Lied. p2b_123.034
Das religiöse Lied besingt in würdevollem Tone einen religiösen p2b_123.035
Gegenstand, oder beschäftigt sich mit den Gefühlen der Andacht, der p2b_123.036
Reue, der Liebe zu Gott und dem Nächsten, ─ das Verhältnis zu p2b_123.037
Gott in rein menschlicher Weise auffassend.
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Erhebung des gläubigen Gemüts, zuversichtliches Hoffen und gläubiges p2b_123.039
Vertrauen auf Gott ist der Jnhalt des religiösen Lieds. Es äußert sein religiöses, p2b_123.040
gottergebenes Gefühl im Hause wie in der Natur. Es will sagen, was p2b_123.041
des Menschen Brust bewegt, wenn er des allliebenden Vaters gedenkt, der ihn p2b_123.042
mit täglichen Wohlthaten überhäuft. Aus jeder Verszeile ersieht man das Abhängigkeitsgefühl p2b_123.043
des Dichters von einem allliebenden Wesen und den Glauben p2b_123.044
an eine Vorsehung.
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