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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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Daumer (Liederblüten des Hafis); Usteri (Freut euch des Lebens); Kotzebue p2b_117.002
(Es kann ja nicht immer so bleiben); Miller (Was frag ich viel nach Geld und p2b_117.003
Gut); Hölty (Wer wollte sich mit Grillen plagen).

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Hoffmann v. Fallersleben hat unter dem Titel: "Gesellschaftslieder des p2b_117.005
16. und 17. Jahrhunderts" eine Sammlung solcher Lieder herausgegeben &c. p2b_117.006
Desgleichen im G. J. Göschenschen Verlag F. W. Freih. v. Ditfurth 100 p2b_117.007
Volks- und Gesellschaftslieder des 16., 17. und 18. Jahrhunderts mit und p2b_117.008
ohne Singweisen, sowie 100 unedierte Lieder des 16. und 17. Jahrhunderts p2b_117.009
mit ihren zweistimmigen Singweisen.

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Beispiel des geselligen Liedes. p2b_117.011
Trinklied von Hoffmann v. Fallersleben. p2b_117.012

Den Stöpsel weg! und schenket ein! p2b_117.013
Schenkt ein, daß unser Herz erglühe p2b_117.014
Und wie die Blum' am Sonnenschein, p2b_117.015
So an der Glut des Weins erblühe!
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Den Stöpsel weg! dann wird es klar: p2b_117.017
Was sich in einem Nu gefunden, p2b_117.018
Das ist sogleich für jedes Jahr, p2b_117.019
Ja für die Ewigkeit verbunden.
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So recht! jetzt werft den Stöpsel fort! p2b_117.021
Ei, der verfluchte Kerkermeister, p2b_117.022
Der wollt' uns zwinghern Wein und Wort, p2b_117.023
Und trennen alle guten Geister!
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Der Stöpsel war Philisterei, p2b_117.025
Die uns nichts Gutes wollte gönnen - p2b_117.026
Die Flasch' und unser Herz ist frei, p2b_117.027
Und wir, wir zeigen, was wir können.
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Drum trinken wir, von Fr. Storck. p2b_117.029
Wir trinken, weil wir durstig sind, p2b_117.030
Und weils uns eben schmeckt; p2b_117.031
Weil Leib und Geist an Kraft gewinnt, p2b_117.032
Zu Licht und Mut uns weckt.
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Weil Sorg und Leid beim vollen Glas p2b_117.034
Jn Lust sich wandelt schier, p2b_117.035
Und weil uns Gott geschenkt das Naß: p2b_117.036
Drum, Brüder, trinken wir.

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2. Das Anakreontische Lied.

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Das Anakreontische Lied besingt meist Liebe, Wein und Lebensgenuß. p2b_117.039
Es hat anmutigen, leichten, lyrischen, sangbaren Charakter p2b_117.040
und liebt Maßhalten im feineren Takte. Es ist einfach, leicht, naiv. p2b_117.041
Seinen Namen hat es von dem griechischen Dichter Anakreon (geb. p2b_117.042
550 v. Chr), dessen 67 uns erhaltenen Liedern es nachgebildet ist.

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TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/139>, abgerufen am 24.11.2024.