p1b_725.001 27. a b a b c d c d e f e f. (Geibels Spielmannsstrophe.)
p1b_725.002 Geibel hat diese Strophe durch sein weitgesungenes vierstrophiges Spielmanns p1b_725.003 Lied populär und berühmt gemacht. Offenbar leuchtete ihm bei der p1b_725.004 Komposition derselben das vorige Rückertsche Schema (Nr. 26) vor, dem sie p1b_725.005 namentlich im 4zeiligen Refrain ähnelt, obwohl letzterer bei Rückert flüssig ist. p1b_725.006 Zuerst hat diese Strophe angewandt Reinmar der Alte (Hagens Minns. I. p1b_725.007 200. 60) sowie Der tugendhafte Schreiber (ebd. II. 152. 11), welcher p1b_725.008 gliederte 2 + 2 + 8. Jn derselben finden wir noch folgende Dichtungen: p1b_725.009 Opitz' Alcide und Diana, Hölderlins Diotima, Goethes Sendschreiben (Werke II. p1b_725.010 182. 3 Strophen) und Herkömmlich (Werke II. 302), Schillers Auf den Tod p1b_725.011 eines Jünglings, Klage der Ceres (11 Strophen), Uhlands Das Herz für unser p1b_725.012 Volk, Paul Gerhards 6strophiges, bei Abschluß des westphälischen Friedens p1b_725.013 gedichtetes Friedenslied, Freiligraths Leipzigs Toten! Rückerts 6strophiges p1b_725.014 Kindertotenlied Euer Locken, sowie endlich Graf Strachwitz' 5strophiges Gedicht p1b_725.015 Der gefangene Admiral.
p1b_725.016 Beispiel:
p1b_725.017
Und legt ihr zwischen mich und siep1b_725.018 Auch Strom und Thal und Hügel,p1b_725.019 Gestrenge Herrn, ihr trennt uns nie,p1b_725.020 Das Lied, das Lied hat Flügel.p1b_725.021 Jch bin ein Spielmann wohlbekannt,p1b_725.022 Jch mache mich auf die Reise,p1b_725.023 Und sing' hinfort durch's ganze Landp1b_725.024 Nur noch die Eine Weise:p1b_725.025 Jch habe dich lieb, du Süße,p1b_725.026 Du meine Lust und Qual,p1b_725.027 Jch habe dich lieb und grüßep1b_725.028 mich tausend, tausendmal!
(Geibel, Spielmanns Lied.)
p1b_725.029 28. a b a b c b c b d e d e.
p1b_725.030 Beispiel: Johannes Hadloub (Hagens Minnes. II. 278. 1).
p1b_725.031 29. a b c | a b c | d e f g g e.
p1b_725.032 Beispiel: Gottfried von Straßburg (Hagens Minnes. II. 266. 1).
p1b_725.033 30. a b c | d e c | f g h i k k.
p1b_725.034 Beispiel: Waltram von Gresten (Hagens Minnes. II. 160. 3).
p1b_725.035 Die Strophe schließt in höchst berechneter Weise die beiden 3zeiligen p1b_725.036 Stollen mit dem c=Reim ab, dagegen den Abgesang mit dem charakteristischen p1b_725.037 Reimpaare k k.
p1b_725.038 31. a b c a b c c d d e e f.
p1b_725.039 Beispiel: Joh. Hadloub (Hagens Minnes. II. 297. 36).
p1b_725.040 32. a b a b b c b c d c d c.
p1b_725.041 Beispiel: Joh. v. Brabant (Hagens Minnes. I. 15. 1).
p1b_725.001 27. a b a b c d c d e f e f. (Geibels Spielmannsstrophe.)
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(Geibel, Spielmanns Lied.)
p1b_725.029 28. a b a b c b c b d e d e.
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p1b_725.035 Die Strophe schließt in höchst berechneter Weise die beiden 3zeiligen p1b_725.036 Stollen mit dem c=Reim ab, dagegen den Abgesang mit dem charakteristischen p1b_725.037 Reimpaare k k.
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 725. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/759>, abgerufen am 22.11.2024.
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