Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_674.001 p1b_674.002 p1b_674.004 Spinn, spinn, meine liebe Tochter, p1b_674.006 p1b_674.012Jch kauf dir ein Paar Schuh, p1b_674.007 Ach ja, meine liebe Mutter, p1b_674.008 Auch Schnallen dazu; p1b_674.009 Kann wahrlich nicht spinnen p1b_674.010 Von wegen meinem Finger, p1b_674.011 Der thut mir so weh. (Volkslied. Vgl. Simrocks Volksb. VIII. 408.) p1b_674.013 p1b_674.014
(Der Thüring, v. d. Hagens Minnes. II. 26. IV.) p1b_674.023 p1b_674.024 Wie schön blüht uns der Maien, p1b_674.026 p1b_674.032Der Sommer fährt dahin! p1b_674.027 Mir ist ein feins Jungfräulein p1b_674.028 Gefallen in meinen Sinn. p1b_674.029 Oft sehen thut den Augen wohl, p1b_674.030 Wenn ich an sie gedenke, p1b_674.031 Mein Herz ist freudenvoll. (Mailied, s. Uhlands Volkslieder Nr. 58.) p1b_674.033 p1b_674.034 Jch und mein junges Weib p1b_674.036 p1b_674.042Können schön tanza, p1b_674.037 Sie mit dem Bettelsack, p1b_674.038 Jch mich dem Ranza. p1b_674.039 Schenkt mir mal bayrisch ein, p1b_674.040 Woll'n mal lustig sein, p1b_674.041 Bayrisch, bayrisch, bayrisch muß's sein, (Bettellied, s. Büschings Volkslieder S. 61.) p1b_674.043E. Andere Schemata und unregelmäßig gegliederte siebenzeilige p1b_674.044 p1b_674.045 p1b_674.046 p1b_674.001 p1b_674.002 p1b_674.004 Spinn, spinn, meine liebe Tochter, p1b_674.006 p1b_674.012Jch kauf dir ein Paar Schuh, p1b_674.007 Ach ja, meine liebe Mutter, p1b_674.008 Auch Schnallen dazu; p1b_674.009 Kann wahrlich nicht spinnen p1b_674.010 Von wegen meinem Finger, p1b_674.011 Der thut mir so weh. (Volkslied. Vgl. Simrocks Volksb. VIII. 408.) p1b_674.013 p1b_674.014
(Der Thüring, v. d. Hagens Minnes. II. 26. IV.) p1b_674.023 p1b_674.024 Wie schön blüht uns der Maien, p1b_674.026 p1b_674.032Der Sommer fährt dahin! p1b_674.027 Mir ist ein feins Jungfräulein p1b_674.028 Gefallen in meinen Sinn. p1b_674.029 Oft sehen thut den Augen wohl, p1b_674.030 Wenn ich an sie gedenke, p1b_674.031 Mein Herz ist freudenvoll. (Mailied, s. Uhlands Volkslieder Nr. 58.) p1b_674.033 p1b_674.034 Jch und mein junges Weib p1b_674.036 p1b_674.042Können schön tanza, p1b_674.037 Sie mit dem Bettelsack, p1b_674.038 Jch mich dem Ranza. p1b_674.039 Schenkt mir mal bayrisch ein, p1b_674.040 Woll'n mal lustig sein, p1b_674.041 Bayrisch, bayrisch, bayrisch muß's sein, (Bettellied, s. Büschings Volkslieder S. 61.) p1b_674.043E. Andere Schemata und unregelmäßig gegliederte siebenzeilige p1b_674.044 p1b_674.045 p1b_674.046 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0708" n="674"/> <p><lb n="p1b_674.001"/> 3. <hi rendition="#aq">a b c b d e f</hi>.</p> <p><lb n="p1b_674.002"/> Jn dieser Strophe ist das bekannte Volkslied Ermunterung zum Spinnen <lb n="p1b_674.003"/> gedichtet.</p> <p> <lb n="p1b_674.004"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_674.005"/> <lg> <l>Spinn, spinn, meine liebe Tochter,</l> <lb n="p1b_674.006"/> <l>Jch kauf dir ein Paar Schuh,</l> <lb n="p1b_674.007"/> <l>Ach ja, meine liebe Mutter,</l> <lb n="p1b_674.008"/> <l>Auch Schnallen dazu;</l> <lb n="p1b_674.009"/> <l>Kann wahrlich nicht spinnen</l> <lb n="p1b_674.010"/> <l>Von wegen meinem Finger,</l> <lb n="p1b_674.011"/> <l>Der thut mir so weh.</l> </lg> <lb n="p1b_674.012"/> <p> <hi rendition="#right">(Volkslied. Vgl. Simrocks Volksb. <hi rendition="#aq">VIII</hi>. 408.)</hi> </p> <p><lb n="p1b_674.013"/> 4. <hi rendition="#aq">a b c b b d b</hi>.</p> <p> <lb n="p1b_674.014"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_674.015"/> <p> <hi rendition="#aq"> <lg> <l>Ich han selchen trost besunnen,</l> <lb n="p1b_674.016"/> <l> Wunnen, sunnen glich' ich si gestalt,</l> <lb n="p1b_674.017"/> <l>Diu mir tuot min leit verswinden,</l> <lb n="p1b_674.018"/> <l> Binden, swinden muot kan ir gewalt!</l> <lb n="p1b_674.019"/> <l>Ja ist ir guete mer van tusendvalt,</l> <lb n="p1b_674.020"/> <l> si kan friunde trost bewisen,</l> <lb n="p1b_674.021"/> <l> grisen, wisen machen vröuden balt.</l> </lg> </hi> </p> <lb n="p1b_674.022"/> <p> <hi rendition="#right">(Der Thüring, v. d. Hagens Minnes. <hi rendition="#aq">II. 26. IV</hi>.)</hi> </p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_674.023"/> 5. <hi rendition="#aq">a b c b d e d</hi>. (<hi rendition="#g">Mailiedstrophe</hi>.)</p> <p> <lb n="p1b_674.024"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_674.025"/> <lg> <l>Wie schön blüht uns der Maien,</l> <lb n="p1b_674.026"/> <l>Der Sommer fährt dahin!</l> <lb n="p1b_674.027"/> <l>Mir ist ein feins Jungfräulein</l> <lb n="p1b_674.028"/> <l>Gefallen in meinen Sinn.</l> <lb n="p1b_674.029"/> <l>Oft sehen thut den Augen wohl,</l> <lb n="p1b_674.030"/> <l>Wenn ich an sie gedenke,</l> <lb n="p1b_674.031"/> <l>Mein Herz ist freudenvoll.</l> </lg> <lb n="p1b_674.032"/> <p> <hi rendition="#right">(Mailied, s. Uhlands Volkslieder Nr. 58.)</hi> </p> </div> <div n="4"> <p><lb n="p1b_674.033"/> 6. <hi rendition="#aq">a b c b d d d</hi>. (<hi rendition="#g">Bettelliedstrophe</hi>.)</p> <p> <lb n="p1b_674.034"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_674.035"/> <lg> <l>Jch und mein junges Weib</l> <lb n="p1b_674.036"/> <l>Können schön tanza,</l> <lb n="p1b_674.037"/> <l>Sie mit dem Bettelsack,</l> <lb n="p1b_674.038"/> <l>Jch mich dem Ranza.</l> <lb n="p1b_674.039"/> <l>Schenkt mir mal bayrisch ein,</l> <lb n="p1b_674.040"/> <l>Woll'n mal lustig sein,</l> <lb n="p1b_674.041"/> <l>Bayrisch, bayrisch, bayrisch muß's sein,</l> </lg> <lb n="p1b_674.042"/> <p> <hi rendition="#right">(Bettellied, s. Büschings Volkslieder S. 61.)</hi> </p> <lb n="p1b_674.043"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">E</hi>. <hi rendition="#g">Andere Schemata und unregelmäßig gegliederte siebenzeilige <lb n="p1b_674.044"/> Strophen</hi>.</hi> </p> <p><lb n="p1b_674.045"/> 1. <hi rendition="#aq">a a a a a a a</hi>.</p> <p><lb n="p1b_674.046"/> Diese eintönige Form finden wir bei Rudolf dem Schreiber (v. d. Hagens <lb n="p1b_674.047"/> Minnesinger <hi rendition="#aq">II</hi>. 264. Nr. 1) sowie bei Walther von der Vogelweide (ebend. <lb n="p1b_674.048"/> <hi rendition="#aq">I</hi>. 253. Nr. 64).</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [674/0708]
p1b_674.001
3. a b c b d e f.
p1b_674.002
Jn dieser Strophe ist das bekannte Volkslied Ermunterung zum Spinnen p1b_674.003
gedichtet.
p1b_674.004
Beispiel:
p1b_674.005
Spinn, spinn, meine liebe Tochter, p1b_674.006
Jch kauf dir ein Paar Schuh, p1b_674.007
Ach ja, meine liebe Mutter, p1b_674.008
Auch Schnallen dazu; p1b_674.009
Kann wahrlich nicht spinnen p1b_674.010
Von wegen meinem Finger, p1b_674.011
Der thut mir so weh.
p1b_674.012
(Volkslied. Vgl. Simrocks Volksb. VIII. 408.)
p1b_674.013
4. a b c b b d b.
p1b_674.014
Beispiel:
p1b_674.015
Ich han selchen trost besunnen, p1b_674.016
Wunnen, sunnen glich' ich si gestalt, p1b_674.017
Diu mir tuot min leit verswinden, p1b_674.018
Binden, swinden muot kan ir gewalt! p1b_674.019
Ja ist ir guete mer van tusendvalt, p1b_674.020
si kan friunde trost bewisen, p1b_674.021
grisen, wisen machen vröuden balt.
p1b_674.022
(Der Thüring, v. d. Hagens Minnes. II. 26. IV.)
p1b_674.023
5. a b c b d e d. (Mailiedstrophe.)
p1b_674.024
Beispiel:
p1b_674.025
Wie schön blüht uns der Maien, p1b_674.026
Der Sommer fährt dahin! p1b_674.027
Mir ist ein feins Jungfräulein p1b_674.028
Gefallen in meinen Sinn. p1b_674.029
Oft sehen thut den Augen wohl, p1b_674.030
Wenn ich an sie gedenke, p1b_674.031
Mein Herz ist freudenvoll.
p1b_674.032
(Mailied, s. Uhlands Volkslieder Nr. 58.)
p1b_674.033
6. a b c b d d d. (Bettelliedstrophe.)
p1b_674.034
Beispiel:
p1b_674.035
Jch und mein junges Weib p1b_674.036
Können schön tanza, p1b_674.037
Sie mit dem Bettelsack, p1b_674.038
Jch mich dem Ranza. p1b_674.039
Schenkt mir mal bayrisch ein, p1b_674.040
Woll'n mal lustig sein, p1b_674.041
Bayrisch, bayrisch, bayrisch muß's sein,
p1b_674.042
(Bettellied, s. Büschings Volkslieder S. 61.)
p1b_674.043
E. Andere Schemata und unregelmäßig gegliederte siebenzeilige p1b_674.044
Strophen.
p1b_674.045
1. a a a a a a a.
p1b_674.046
Diese eintönige Form finden wir bei Rudolf dem Schreiber (v. d. Hagens p1b_674.047
Minnesinger II. 264. Nr. 1) sowie bei Walther von der Vogelweide (ebend. p1b_674.048
I. 253. Nr. 64).
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |