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Berthold, Franz [d. i. Adelheid Reinbold]: Irrwisch-Fritze. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [1]–115. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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könnte; ich will's versuchen, erwiderte sie der grausamen Frau, der Kopf thut mir nur noch ein bischen weh.

Sie setzte sich ans Fenster mit dem Töpfchen, in dem Milch und Kaffee zusammengegossen waren, und schluckte und schluckte, es wollte gar kein Ende nehmen. Da kam Fritz schön geputzt daher.

Die Mutter warf einen finstern Blick durchs Fenster, er grüßte von außen schon, Lieschen setzte den Topf hin und fuhr auf. Fritz trat ein, aber sein fröhliches Gesicht ward bestürzt, als er sein armes blasses Mädchen ansah; was giebts doch wieder? dachte er. Er drehte den Hut in der Hand. Frau Katharine, sagte er nach einer Pause, einen schönen guten Morgen, und ich wollte Euern Mann gern sprechen.

Der ist nicht zu Haus, antwortete Katharine kurz; er ist nach Altstadt gegangen, Ihr müßt ein andermal wiederkommen. Fritz sah Lieschen fragend an, sie wagte nicht, zu ihm aufzublicken. Frau Katharine, wenn Ihr mich anhören wolltet, fuhr er fort, zu der arbeitenden Mutter gewandt --

Ich habe keine Zeit, mich auch noch um meines Mannes Geschäfte zu bekümmern, entgegnete die Bäuerin; wenn er wiederkömmt, soll er bei Euch anfragen, sobald er Zeit hat, oder Ihr kommt wohl einmal wieder vor; es wird ja keine so große Eile haben.

Fritz stand unschlüssig, ob er gehen oder bleiben sollte; endlich dachte er, es wäre wohl besser, wenn er erst von Lieschen die Ursach ihres neuen Kummers er-

könnte; ich will's versuchen, erwiderte sie der grausamen Frau, der Kopf thut mir nur noch ein bischen weh.

Sie setzte sich ans Fenster mit dem Töpfchen, in dem Milch und Kaffee zusammengegossen waren, und schluckte und schluckte, es wollte gar kein Ende nehmen. Da kam Fritz schön geputzt daher.

Die Mutter warf einen finstern Blick durchs Fenster, er grüßte von außen schon, Lieschen setzte den Topf hin und fuhr auf. Fritz trat ein, aber sein fröhliches Gesicht ward bestürzt, als er sein armes blasses Mädchen ansah; was giebts doch wieder? dachte er. Er drehte den Hut in der Hand. Frau Katharine, sagte er nach einer Pause, einen schönen guten Morgen, und ich wollte Euern Mann gern sprechen.

Der ist nicht zu Haus, antwortete Katharine kurz; er ist nach Altstadt gegangen, Ihr müßt ein andermal wiederkommen. Fritz sah Lieschen fragend an, sie wagte nicht, zu ihm aufzublicken. Frau Katharine, wenn Ihr mich anhören wolltet, fuhr er fort, zu der arbeitenden Mutter gewandt —

Ich habe keine Zeit, mich auch noch um meines Mannes Geschäfte zu bekümmern, entgegnete die Bäuerin; wenn er wiederkömmt, soll er bei Euch anfragen, sobald er Zeit hat, oder Ihr kommt wohl einmal wieder vor; es wird ja keine so große Eile haben.

Fritz stand unschlüssig, ob er gehen oder bleiben sollte; endlich dachte er, es wäre wohl besser, wenn er erst von Lieschen die Ursach ihres neuen Kummers er-

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt, c/o Prof. Dr. Thomas Weitin, TU Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-10T13:46:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Berthold, Franz [d. i. Adelheid Reinbold]: Irrwisch-Fritze. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [1]–115. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berthold_irrwischfritze_1910/34>, abgerufen am 24.11.2024.