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Berthold, Franz [d. i. Adelheid Reinbold]: Irrwisch-Fritze. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [1]–115. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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fragte: Aber warum sollte ich ihn denn vorhin nicht haben? aber warum sollte ich ihn denn vorhin nicht haben? -- Dummkopf, erwiderte Lieschen, weil mein -- sie wollte sagen: Hutband daran hing, du hättest es mit den Blumen ins Feuer geworfen -- aber ein neues Geschrei der Kleinen sparte ihr die Nothlüge. Mariechen wies auf den brennenden Löffel und rief: Der Löffel brennt; Mutter, Mutter, Lieschen läßt den Löffel verbrennen! und damit stürzte sie in die Stube. Die Mutter kam mit ihr zurück, schalt, besah den Löffel hin und her. Lieschen nahm ihn ihr hastig aus der Hand, den Brei rasch umzurühren, daß er nicht verbrenne, dabei fiel aber ein Stückchen von dem verkohlten Stiel in den weißen Brei -- Mutter, sagte sie, ich kann hier nichts machen vor dem Kinde; ich bin müde von der Arbeit, und das Mariechen macht mir den Kopf noch warm mit Dummheiten. -- Pack' dich in die Stube und zieh dem Vater die Stiefeln aus! rief die Mutter, er wartet auf dich. -- Die Kleine ging murrend fort, kam jedoch nach ein paar Minuten schon wieder, stellte sich dicht ans Feuer, Lieschen in den Weg, und wiederholte: Aber warum sollte ich ihn denn vorhin nicht haben? Dabei warf sie eine verwelkte Mohnblume, ein Kornblümchen nach dem andern ins Feuer und sah sie, in knisternde Funken verwandelt, den Schlot hinauffahren. Lieschen ergriff das beste Mittel, der Litanei des Quälgeists ein Ende zu machen, sie antwortete nicht.

fragte: Aber warum sollte ich ihn denn vorhin nicht haben? aber warum sollte ich ihn denn vorhin nicht haben? — Dummkopf, erwiderte Lieschen, weil mein — sie wollte sagen: Hutband daran hing, du hättest es mit den Blumen ins Feuer geworfen — aber ein neues Geschrei der Kleinen sparte ihr die Nothlüge. Mariechen wies auf den brennenden Löffel und rief: Der Löffel brennt; Mutter, Mutter, Lieschen läßt den Löffel verbrennen! und damit stürzte sie in die Stube. Die Mutter kam mit ihr zurück, schalt, besah den Löffel hin und her. Lieschen nahm ihn ihr hastig aus der Hand, den Brei rasch umzurühren, daß er nicht verbrenne, dabei fiel aber ein Stückchen von dem verkohlten Stiel in den weißen Brei — Mutter, sagte sie, ich kann hier nichts machen vor dem Kinde; ich bin müde von der Arbeit, und das Mariechen macht mir den Kopf noch warm mit Dummheiten. — Pack' dich in die Stube und zieh dem Vater die Stiefeln aus! rief die Mutter, er wartet auf dich. — Die Kleine ging murrend fort, kam jedoch nach ein paar Minuten schon wieder, stellte sich dicht ans Feuer, Lieschen in den Weg, und wiederholte: Aber warum sollte ich ihn denn vorhin nicht haben? Dabei warf sie eine verwelkte Mohnblume, ein Kornblümchen nach dem andern ins Feuer und sah sie, in knisternde Funken verwandelt, den Schlot hinauffahren. Lieschen ergriff das beste Mittel, der Litanei des Quälgeists ein Ende zu machen, sie antwortete nicht.

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt, c/o Prof. Dr. Thomas Weitin, TU Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-10T13:46:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget: conversion of OCR output to TEI-conformant markup and general correction. (2017-03-10T13:46:34Z)
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Zitationshilfe: Berthold, Franz [d. i. Adelheid Reinbold]: Irrwisch-Fritze. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [1]–115. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berthold_irrwischfritze_1910/17>, abgerufen am 25.11.2024.