keine Schwürigkeit haben würde, und ich solches gar wohl bis auf Ostern aufschieben könte, bis ich das begehrte Scriptum würde eingesendet haben, welches ich auch demselben in der Jubilate-Messe eingehändiget.
Anno 1729. §. 147.
Diese Ruhe hätte mir der Teufel bald ge- mißgönnet, indem ich mich gegen Ostern einen aus denenjenigen, die an Verlängerungen der Rechts-Sachen selten einen Mißfall haben, und der bisher meine Dinge in Dreßden besorget, verleiten laßen, die Thorheit zu begehen, und da nicht mehr res integra, und nichts mehr zu thun war, wider die Ordination meines Successoris zu protestiren. Wiewohl, die Wahrheit zu be- kennen, ich keine Neigung hatte, wieder ins Amt zu kommen, auch keinesweges Willens war, den Successorem zu verdrängen; denn ich schob mit allem Fleiß die Protestation und Appellation, so zu reden, bis auf die letzte Stunde auf, da ich wuste, daß damit nichts mehr ausgerichtet würde seyn, um nur denen einiger maßen meinen bereit- willigen Gehorsam zu weisen, von denen ich glaubte, daß es durch deren Antrieb geschehen, daß ich protestiren solte.
§. 148.
X x 2
Nachdem alles zu Ende,
keine Schwuͤrigkeit haben wuͤrde, und ich ſolches gar wohl bis auf Oſtern aufſchieben koͤnte, bis ich das begehrte Scriptum wuͤrde eingeſendet haben, welches ich auch demſelben in der Jubilate-Meſſe eingehaͤndiget.
Anno 1729. §. 147.
Dieſe Ruhe haͤtte mir der Teufel bald ge- mißgoͤnnet, indem ich mich gegen Oſtern einen aus denenjenigen, die an Verlaͤngerungen der Rechts-Sachen ſelten einen Mißfall haben, und der bisher meine Dinge in Dreßden beſorget, verleiten laßen, die Thorheit zu begehen, und da nicht mehr res integra, und nichts mehr zu thun war, wider die Ordination meines Succeſſoris zu proteſtiren. Wiewohl, die Wahrheit zu be- kennen, ich keine Neigung hatte, wieder ins Amt zu kommen, auch keinesweges Willens war, den Succeſſorem zu verdraͤngen; denn ich ſchob mit allem Fleiß die Proteſtation und Appellation, ſo zu reden, bis auf die letzte Stunde auf, da ich wuſte, daß damit nichts mehr ausgerichtet wuͤrde ſeyn, um nur denen einiger maßen meinen bereit- willigen Gehorſam zu weiſen, von denen ich glaubte, daß es durch deren Antrieb geſchehen, daß ich proteſtiren ſolte.
§. 148.
X x 2
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Nachdem alles zu Ende,
keine Schwuͤrigkeit haben wuͤrde, und ich ſolches
gar wohl bis auf Oſtern aufſchieben koͤnte, bis ich
das begehrte Scriptum wuͤrde eingeſendet haben,
welches ich auch demſelben in der Jubilate-Meſſe
eingehaͤndiget.
Anno 1729.
§. 147.
Dieſe Ruhe haͤtte mir der Teufel bald ge-
mißgoͤnnet, indem ich mich gegen Oſtern einen
aus denenjenigen, die an Verlaͤngerungen der
Rechts-Sachen ſelten einen Mißfall haben, und
der bisher meine Dinge in Dreßden beſorget,
verleiten laßen, die Thorheit zu begehen, und da
nicht mehr res integra, und nichts mehr zu thun
war, wider die Ordination meines Succeſſoris
zu proteſtiren. Wiewohl, die Wahrheit zu be-
kennen, ich keine Neigung hatte, wieder ins Amt
zu kommen, auch keinesweges Willens war, den
Succeſſorem zu verdraͤngen; denn ich ſchob mit
allem Fleiß die Proteſtation und Appellation, ſo
zu reden, bis auf die letzte Stunde auf, da ich
wuſte, daß damit nichts mehr ausgerichtet wuͤrde
ſeyn, um nur denen einiger maßen meinen bereit-
willigen Gehorſam zu weiſen, von denen ich
glaubte, daß es durch deren Antrieb geſchehen,
daß ich proteſtiren ſolte.
§. 148.
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/737>, abgerufen am 21.11.2024.
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