Da ich nach Leipzig wieder kam, setzte ich meine Collegia activa fort, so ich unterbrochen, und fieng auch neue auf den Winter an. Wenn Sonntags gut Wetter war, gieng ich in Kohl- Garten nach Volckmarsdorff zum Frantzösischen Prediger Dumont in die Kirche, der mich mit seinen erbaulichen Predigten sehr contentirte. Nach der Predigt speisete ich im Kohl-Garten, worzu denn Herr M. Gehr nach Tische kam, der in Baunsdorff damahls Substitute war, und im Rück-Wege mich abholte. Ehe er kam, saß ich in einer Stube a part, und las Joh. Val. Andreae Invitationem Fraternitatis Christi, und verknüpffte solch Lesen mit Beten und Singen, und geistlichen Betrachtungen. Wenn ich an dieses geringe Büchlein gedencke, weiß ich kaum, was ich sagen soll von den ungemeinen Erquickun- gen, welche mir dazumahl offters durch dasselbe sind gemacht worden.
Anno 1706. §. 82.
Weil in Breßlau von meinen Predigten, so ich daselbst gehalten, schon viel redens war, da ich noch gegenwärtig, und auch nach meiner Ab- reise einer dieß, der andere ein anders davon ur- theilte; so ließ ich, um allen verkehrten Urthei- len zu steuren, eine davon den Winter drauf hier
in
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kommt wieder nach Leipzig,
Da ich nach Leipzig wieder kam, ſetzte ich meine Collegia activa fort, ſo ich unterbrochen, und fieng auch neue auf den Winter an. Wenn Sonntags gut Wetter war, gieng ich in Kohl- Garten nach Volckmarsdorff zum Frantzoͤſiſchen Prediger Dumont in die Kirche, der mich mit ſeinen erbaulichen Predigten ſehr contentirte. Nach der Predigt ſpeiſete ich im Kohl-Garten, worzu denn Herr M. Gehr nach Tiſche kam, der in Baunsdorff damahls Subſtitute war, und im Ruͤck-Wege mich abholte. Ehe er kam, ſaß ich in einer Stube a part, und las Joh. Val. Andreæ Invitationem Fraternitatis Chriſti, und verknuͤpffte ſolch Leſen mit Beten und Singen, und geiſtlichen Betrachtungen. Wenn ich an dieſes geringe Buͤchlein gedencke, weiß ich kaum, was ich ſagen ſoll von den ungemeinen Erquickun- gen, welche mir dazumahl offters durch daſſelbe ſind gemacht worden.
Anno 1706. §. 82.
Weil in Breßlau von meinen Predigten, ſo ich daſelbſt gehalten, ſchon viel redens war, da ich noch gegenwaͤrtig, und auch nach meiner Ab- reiſe einer dieß, der andere ein anders davon ur- theilte; ſo ließ ich, um allen verkehrten Urthei- len zu ſteuren, eine davon den Winter drauf hier
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kommt wieder nach Leipzig,
Da ich nach Leipzig wieder kam, ſetzte ich
meine Collegia activa fort, ſo ich unterbrochen,
und fieng auch neue auf den Winter an. Wenn
Sonntags gut Wetter war, gieng ich in Kohl-
Garten nach Volckmarsdorff zum Frantzoͤſiſchen
Prediger Dumont in die Kirche, der mich mit
ſeinen erbaulichen Predigten ſehr contentirte.
Nach der Predigt ſpeiſete ich im Kohl-Garten,
worzu denn Herr M. Gehr nach Tiſche kam, der
in Baunsdorff damahls Subſtitute war, und im
Ruͤck-Wege mich abholte. Ehe er kam, ſaß
ich in einer Stube a part, und las Joh. Val.
Andreæ Invitationem Fraternitatis Chriſti, und
verknuͤpffte ſolch Leſen mit Beten und Singen,
und geiſtlichen Betrachtungen. Wenn ich an
dieſes geringe Buͤchlein gedencke, weiß ich kaum,
was ich ſagen ſoll von den ungemeinen Erquickun-
gen, welche mir dazumahl offters durch daſſelbe
ſind gemacht worden.
Anno 1706.
§. 82.
Weil in Breßlau von meinen Predigten, ſo
ich daſelbſt gehalten, ſchon viel redens war, da
ich noch gegenwaͤrtig, und auch nach meiner Ab-
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/437>, abgerufen am 25.11.2024.
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