ziehen werde. Niemand ist geschick- ter, Ehre, und alles zu verleugnen, und in Wind zu schlagen, als der nichts mehr in der Welt suchet, und der wenig zu verlieren hat. Nun bin ich, nach vieler Urtheil, einmahl schon vor der Welt zu Schanden worden, und also werde ich nicht viel darnach fragen, ob ietzt meine Schmach noch eine höhere Staffel erreichen solte.
Denn ich wäre thöricht, wo ich dencken wolte, die geringste Ehre, und Hochachtung bey irgend einem durch meine eigene Lebens-Beschreibung, und durch die Erzehlung, und Be- kanntmachung dessen, welches der Haupt-Antrieb dazu gewesen, zu er- jagen. Denn die Leiden, so ich von mir erzehle, sind solche Leiden, welche
insge-
Vorrede.
ziehen werde. Niemand iſt geſchick- ter, Ehre, und alles zu verleugnen, und in Wind zu ſchlagen, als der nichts mehr in der Welt ſuchet, und der wenig zu verlieren hat. Nun bin ich, nach vieler Urtheil, einmahl ſchon vor der Welt zu Schanden worden, und alſo werde ich nicht viel darnach fragen, ob ietzt meine Schmach noch eine hoͤhere Staffel erreichen ſolte.
Denn ich waͤre thoͤricht, wo ich dencken wolte, die geringſte Ehre, und Hochachtung bey irgend einem durch meine eigene Lebens-Beſchreibung, und durch die Erzehlung, und Be- kanntmachung deſſen, welches der Haupt-Antrieb dazu geweſen, zu er- jagen. Denn die Leiden, ſo ich von mir erzehle, ſind ſolche Leiden, welche
insge-
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[0012]
Vorrede.
ziehen werde. Niemand iſt geſchick-
ter, Ehre, und alles zu verleugnen,
und in Wind zu ſchlagen, als der
nichts mehr in der Welt ſuchet, und
der wenig zu verlieren hat. Nun
bin ich, nach vieler Urtheil, einmahl
ſchon vor der Welt zu Schanden
worden, und alſo werde ich nicht viel
darnach fragen, ob ietzt meine
Schmach noch eine hoͤhere Staffel
erreichen ſolte.
Denn ich waͤre thoͤricht, wo ich
dencken wolte, die geringſte Ehre, und
Hochachtung bey irgend einem durch
meine eigene Lebens-Beſchreibung,
und durch die Erzehlung, und Be-
kanntmachung deſſen, welches der
Haupt-Antrieb dazu geweſen, zu er-
jagen. Denn die Leiden, ſo ich von
mir erzehle, ſind ſolche Leiden, welche
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Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bernd_lebensbeschreibung_1738/12>, abgerufen am 21.11.2024.
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