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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Helix ptychostyla und Verwandte.
columellari rectilineo, angulum cum basali formante, plica spirali
crassiuscula, parum elevata munito.

Diam. maj. 13, min. 12, alt. 7; apert. long. 6, lat. 51/2 Mill.

Zungenzähne kurz stumpf konisch, wie bei den übrigen Helix,
50--60 in einer Queerreihe. Kiefer glatt, doch mit feinen Kerben
am concaven Rand. Keine Schleimpore. Rücken und Seiten blass-
gelb, Fühler grau, obere 5 Mill. lang. Sohle 14 Mill. lang, 3 breit.

In der Umgegend von Bangkok nicht selten.

Nur durch geringere Grösse und stumpfere Kante davon
verschieden scheint H. ptychostyla Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 40
6., 2. = H. stylopycta Pfr. Mal. Blätt. XI. 1864 (Litteratur) S. 35,
ebenfalls von Siam.

Diese Schnecke findet nach so verschiedenen Seiten hin Ver-
wandte, dass es schwer fällt, ihr eine passende Stelle im System zu
geben. Ihr Gesammthabitus erinnert beim ersten Anblick an die
deutsche H. strigella, von der sie jedoch mehrere wichtige Charaktere
scheiden. Der Kiefer ist weder gerippt wie bei den ächten Helix,
noch ganzrandig wie bei Nanina; von Patula trennt sie wiederum der
umgeschlagene Mundsaum. Helix tapeina Bens. "aus der Halbinsel
jenseit des Ganges", von Pfeiffer zu Fruticicola (Hygromia) gestellt,
gleicht ihr in allen Schalencharakteren, nur ist weder in Abbildung noch
Beschreibung eine Spur der so auffälligen Columellarfalte zu finden.
Diese letztere nähert unsere Art auffallend der Helixgruppe Erepta
Albers, deren Glieder alle auf Ile de France leben, und von der H.
ptychostyla hauptsächlich nur durch den weiten Nabel getrennt wird.

Helix repanda Pfr.

Proc. z. s. 1861 p. 195.

Der vorigen ähnlich, aber ohne Falte am Columellarrand,
höher gewunden, Nabel enger, Mundsaum meist etwas breiter.

Diam. maj. 111/2--121/2, min. 10, alt. 81/2 Mill.

Siam, Bernardi in Mousson's Sammlung. Laos und Cambodja,
Mouhot in Cuming's Sammlung.

Helix caseus Pfr.

Proc. z. s. 1860 p. 134.

Mit stumpfem Kiel, oben flacher, unten mehr gewölbt; Mün-
dung stark herabgebeugt, Mundsaum breit umgeschlagen.

Diam. maj. 16--18, min. 14--15, alt. 10--11 Mill.

Siam und Cambodja, in den Sammlungen von Mouhot und
Castelneau.


Helix ptychostyla und Verwandte.
columellari rectilineo, angulum cum basali formante, plica spirali
crassiuscula, parum elevata munito.

Diam. maj. 13, min. 12, alt. 7; apert. long. 6, lat. 5½ Mill.

Zungenzähne kurz stumpf konisch, wie bei den übrigen Helix,
50—60 in einer Queerreihe. Kiefer glatt, doch mit feinen Kerben
am concaven Rand. Keine Schleimpore. Rücken und Seiten blass-
gelb, Fühler grau, obere 5 Mill. lang. Sohle 14 Mill. lang, 3 breit.

In der Umgegend von Bangkok nicht selten.

Nur durch geringere Grösse und stumpfere Kante davon
verschieden scheint H. ptychostyla Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 40
6., 2. = H. stylopycta Pfr. Mal. Blätt. XI. 1864 (Litteratur) S. 35,
ebenfalls von Siam.

Diese Schnecke findet nach so verschiedenen Seiten hin Ver-
wandte, dass es schwer fällt, ihr eine passende Stelle im System zu
geben. Ihr Gesammthabitus erinnert beim ersten Anblick an die
deutsche H. strigella, von der sie jedoch mehrere wichtige Charaktere
scheiden. Der Kiefer ist weder gerippt wie bei den ächten Helix,
noch ganzrandig wie bei Nanina; von Patula trennt sie wiederum der
umgeschlagene Mundsaum. Helix tapeina Bens. »aus der Halbinsel
jenseit des Ganges«, von Pfeiffer zu Fruticicola (Hygromia) gestellt,
gleicht ihr in allen Schalencharakteren, nur ist weder in Abbildung noch
Beschreibung eine Spur der so auffälligen Columellarfalte zu finden.
Diese letztere nähert unsere Art auffallend der Helixgruppe Erepta
Albers, deren Glieder alle auf Ile de France leben, und von der H.
ptychostyla hauptsächlich nur durch den weiten Nabel getrennt wird.

Helix repanda Pfr.

Proc. z. s. 1861 p. 195.

Der vorigen ähnlich, aber ohne Falte am Columellarrand,
höher gewunden, Nabel enger, Mundsaum meist etwas breiter.

Diam. maj. 11½—12½, min. 10, alt. 8½ Mill.

Siam, Bernardi in Mousson’s Sammlung. Laos und Cambodja,
Mouhot in Cuming’s Sammlung.

Helix caseus Pfr.

Proc. z. s. 1860 p. 134.

Mit stumpfem Kiel, oben flacher, unten mehr gewölbt; Mün-
dung stark herabgebeugt, Mundsaum breit umgeschlagen.

Diam. maj. 16—18, min. 14—15, alt. 10—11 Mill.

Siam und Cambodja, in den Sammlungen von Mouhot und
Castelneau.


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[75/0095] Helix ptychostyla und Verwandte. columellari rectilineo, angulum cum basali formante, plica spirali crassiuscula, parum elevata munito. Diam. maj. 13, min. 12, alt. 7; apert. long. 6, lat. 5½ Mill. Zungenzähne kurz stumpf konisch, wie bei den übrigen Helix, 50—60 in einer Queerreihe. Kiefer glatt, doch mit feinen Kerben am concaven Rand. Keine Schleimpore. Rücken und Seiten blass- gelb, Fühler grau, obere 5 Mill. lang. Sohle 14 Mill. lang, 3 breit. In der Umgegend von Bangkok nicht selten. Nur durch geringere Grösse und stumpfere Kante davon verschieden scheint H. ptychostyla Pfr. Journ. conch. X. 1862 p. 40 6., 2. = H. stylopycta Pfr. Mal. Blätt. XI. 1864 (Litteratur) S. 35, ebenfalls von Siam. Diese Schnecke findet nach so verschiedenen Seiten hin Ver- wandte, dass es schwer fällt, ihr eine passende Stelle im System zu geben. Ihr Gesammthabitus erinnert beim ersten Anblick an die deutsche H. strigella, von der sie jedoch mehrere wichtige Charaktere scheiden. Der Kiefer ist weder gerippt wie bei den ächten Helix, noch ganzrandig wie bei Nanina; von Patula trennt sie wiederum der umgeschlagene Mundsaum. Helix tapeina Bens. »aus der Halbinsel jenseit des Ganges«, von Pfeiffer zu Fruticicola (Hygromia) gestellt, gleicht ihr in allen Schalencharakteren, nur ist weder in Abbildung noch Beschreibung eine Spur der so auffälligen Columellarfalte zu finden. Diese letztere nähert unsere Art auffallend der Helixgruppe Erepta Albers, deren Glieder alle auf Ile de France leben, und von der H. ptychostyla hauptsächlich nur durch den weiten Nabel getrennt wird. Helix repanda Pfr. Proc. z. s. 1861 p. 195. Der vorigen ähnlich, aber ohne Falte am Columellarrand, höher gewunden, Nabel enger, Mundsaum meist etwas breiter. Diam. maj. 11½—12½, min. 10, alt. 8½ Mill. Siam, Bernardi in Mousson’s Sammlung. Laos und Cambodja, Mouhot in Cuming’s Sammlung. Helix caseus Pfr. Proc. z. s. 1860 p. 134. Mit stumpfem Kiel, oben flacher, unten mehr gewölbt; Mün- dung stark herabgebeugt, Mundsaum breit umgeschlagen. Diam. maj. 16—18, min. 14—15, alt. 10—11 Mill. Siam und Cambodja, in den Sammlungen von Mouhot und Castelneau.

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/95>, abgerufen am 25.11.2024.