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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Pseudojapanische Landschnecken.
Pseudojapanische Landschnecken.

Obwohl die Kenntniss japanischer Landschnecken erst so
jungen Datums ist, finden sich doch schon in Sammlungen und
einzelnen Büchern Angaben über solche, welche in ihrer Unbestimmt-
heit und nach den nächsten Verwandten zu urtheilen, zweifelhaft
erscheinen müssen und daher einer detaillirteren Bestätigung, wo
nicht Correction, dringend bedürfen. Sie sind in Folgendem mit
Andeutung der Zweifelsgründe aufgeführt.

Helix horiomphala Pfr. mon. IV. p. 112; novitat conchol. 3, 5--7.

Nächste Verwandte der H. elegantissima von den Liu-kiu-
Inseln. Pfeiffer nennt als Vaterland den "japanischen Archipel"; es
ist daher möglich, dass diese Schnecke einer der kleinen südlich von
Japan selbst gelegenen Inselgruppen (Meiakoshima, Liu-kiu u. s. w.)
angehört, deren Fauna schon mehr der chinesischen gleicht und
gerade durch H. elegantissima und verwandte sich von der des
eigentlichen Japan, d. h. der Inseln Kiusiu, Sikok und Nipon, so
viel wir bis jetzt wissen, unterscheidet.

Helix trifasciata Pfr.

Ein fast einfarbig braunes Exemplar derselben ist in der
Cuming'schen Sammlung mit der Vaterlandsangabe "Japan" be-
zeichnet. Die Pfeiffer'sche Art ist bekanntlich eine Nanina aus der
nächsten Verwandtschaft der laevipes Müll. und wie diese in Vorder-
indien zu Hause. Anlass zu Verwechslungen könnte vielleicht in
Bezug auf die Färbung H. Simodae oder Herklotsi, bezüglich der
Richtung der Windungen H. quaesita gegeben haben.

Helix Japonica Parreyss.

Unter diesem Manuscriptnamen findet sich in Sammlungen,
z. B. derjenigen des Prof. Mousson in Zürich, eine verwandte der
nordchinesischen H. pyrrhozona; als Vaterland wird Japan, zu-
weilen auch China angegeben. Die Maasse des Mousson's Exem-
plars sind: Diam. maj. 261/2, min. 211/2, alt. 141/2; apert. lat. 141/2,
alt. 121/2 Mill., also bedeutend grösser als H. pyrrhozona. Die
Oberseite ist flach.

Helix Fortunei Pfr.

Ebenfalls in einzelnen Sammlungen mit der vorigen als ja-
panisch angegeben, ist in China zu Hause.


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Pseudojapanische Landschnecken.
Pseudojapanische Landschnecken.

Obwohl die Kenntniss japanischer Landschnecken erst so
jungen Datums ist, finden sich doch schon in Sammlungen und
einzelnen Büchern Angaben über solche, welche in ihrer Unbestimmt-
heit und nach den nächsten Verwandten zu urtheilen, zweifelhaft
erscheinen müssen und daher einer detaillirteren Bestätigung, wo
nicht Correction, dringend bedürfen. Sie sind in Folgendem mit
Andeutung der Zweifelsgründe aufgeführt.

Helix horiomphala Pfr. mon. IV. p. 112; novitat conchol. 3, 5—7.

Nächste Verwandte der H. elegantissima von den Liu-kiu-
Inseln. Pfeiffer nennt als Vaterland den »japanischen Archipel«; es
ist daher möglich, dass diese Schnecke einer der kleinen südlich von
Japan selbst gelegenen Inselgruppen (Meiakoshima, Liu-kiu u. s. w.)
angehört, deren Fauna schon mehr der chinesischen gleicht und
gerade durch H. elegantissima und verwandte sich von der des
eigentlichen Japan, d. h. der Inseln Kiusiu, Sikok und Nipon, so
viel wir bis jetzt wissen, unterscheidet.

Helix trifasciata Pfr.

Ein fast einfarbig braunes Exemplar derselben ist in der
Cuming’schen Sammlung mit der Vaterlandsangabe »Japan« be-
zeichnet. Die Pfeiffer’sche Art ist bekanntlich eine Nanina aus der
nächsten Verwandtschaft der laevipes Müll. und wie diese in Vorder-
indien zu Hause. Anlass zu Verwechslungen könnte vielleicht in
Bezug auf die Färbung H. Simodae oder Herklotsi, bezüglich der
Richtung der Windungen H. quaesita gegeben haben.

Helix Japonica Parreyss.

Unter diesem Manuscriptnamen findet sich in Sammlungen,
z. B. derjenigen des Prof. Mousson in Zürich, eine verwandte der
nordchinesischen H. pyrrhozona; als Vaterland wird Japan, zu-
weilen auch China angegeben. Die Maasse des Mousson’s Exem-
plars sind: Diam. maj. 26½, min. 21½, alt. 14½; apert. lat. 14½,
alt. 12½ Mill., also bedeutend grösser als H. pyrrhozona. Die
Oberseite ist flach.

Helix Fortunei Pfr.

Ebenfalls in einzelnen Sammlungen mit der vorigen als ja-
panisch angegeben, ist in China zu Hause.


3*
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[35/0055] Pseudojapanische Landschnecken. Pseudojapanische Landschnecken. Obwohl die Kenntniss japanischer Landschnecken erst so jungen Datums ist, finden sich doch schon in Sammlungen und einzelnen Büchern Angaben über solche, welche in ihrer Unbestimmt- heit und nach den nächsten Verwandten zu urtheilen, zweifelhaft erscheinen müssen und daher einer detaillirteren Bestätigung, wo nicht Correction, dringend bedürfen. Sie sind in Folgendem mit Andeutung der Zweifelsgründe aufgeführt. Helix horiomphala Pfr. mon. IV. p. 112; novitat conchol. 3, 5—7. Nächste Verwandte der H. elegantissima von den Liu-kiu- Inseln. Pfeiffer nennt als Vaterland den »japanischen Archipel«; es ist daher möglich, dass diese Schnecke einer der kleinen südlich von Japan selbst gelegenen Inselgruppen (Meiakoshima, Liu-kiu u. s. w.) angehört, deren Fauna schon mehr der chinesischen gleicht und gerade durch H. elegantissima und verwandte sich von der des eigentlichen Japan, d. h. der Inseln Kiusiu, Sikok und Nipon, so viel wir bis jetzt wissen, unterscheidet. Helix trifasciata Pfr. Ein fast einfarbig braunes Exemplar derselben ist in der Cuming’schen Sammlung mit der Vaterlandsangabe »Japan« be- zeichnet. Die Pfeiffer’sche Art ist bekanntlich eine Nanina aus der nächsten Verwandtschaft der laevipes Müll. und wie diese in Vorder- indien zu Hause. Anlass zu Verwechslungen könnte vielleicht in Bezug auf die Färbung H. Simodae oder Herklotsi, bezüglich der Richtung der Windungen H. quaesita gegeben haben. Helix Japonica Parreyss. Unter diesem Manuscriptnamen findet sich in Sammlungen, z. B. derjenigen des Prof. Mousson in Zürich, eine verwandte der nordchinesischen H. pyrrhozona; als Vaterland wird Japan, zu- weilen auch China angegeben. Die Maasse des Mousson’s Exem- plars sind: Diam. maj. 26½, min. 21½, alt. 14½; apert. lat. 14½, alt. 12½ Mill., also bedeutend grösser als H. pyrrhozona. Die Oberseite ist flach. Helix Fortunei Pfr. Ebenfalls in einzelnen Sammlungen mit der vorigen als ja- panisch angegeben, ist in China zu Hause. 3*

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/55>, abgerufen am 22.11.2024.