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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867.

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Leptopoma vitreum.
von Neu-Guinea an und ich kann Leptopoma Papuanum Dohrn in
Cuming's Sammlung nicht davon unterscheiden, andererseits ist sie
in derselben auch von den Philippinen, namentlich deren südlichster
Insel Mindanao, und von den Soloinseln vorhanden.

Die specifische Abgränzung ist hier sehr schwierig; anfangs
war ich geneigt, die Exemplare von Amboina und Buru mit deut-
lichen Kielen abzutrennen, aber einige haben nur opakweisse Farben-
linien ohne alle Erhebung an deren Stelle, anderen derselben
fehlen auch diese, ohne dass irgend ein anderer Unterschied dazu
käme. Ebenso wechselt das Verhältniss der Höhe zum Durchmesser
und die Weite des Nabels, worauf die obige Abart b beruht, doch
so, dass an Einer Lokalität die eine vorherrscht, aber nicht aus-
schliesslich vorkommt. Die Farbenspielarten endlich scheinen haupt-
sächlich individuell zu sein, ähnlich wie bei unserer H. nemoralis
und hortensis.

Dr. Pfeiffer, welchem ich einzelne Exemplare der verschiedenen
Varietäten zur Vergleichung zuschickte, erklärt die Hauptform von
Batjan entschieden für sein vitreum, mein b von Ternate für eine
Varietät desselben, und mein g latilabre als "gewiss verschieden"
von dem, was er als immaculatum Chemn. angenommen hat, ferner
das folgende L. Moussoni als wahrscheinlich neu, unbedingt nicht
zu vitreum gehörig (30. Juni 1864).

Zollinger hat im östlichen Java, Residentschaft Banjuwangi, ein
Leptopoma gesammelt, das ich von vitreum nicht zu unterscheiden
vermag; es ist hoch wie d intermedium, hat aber nur Eine Kante und
auch diese verschwindet nach vorn. Da ich nur ein unausgewach-
senes Exemplar vor mir habe, so mag ich mich über die Art nicht
bestimmt aussprechen, möglich, dass es zu L. Moussoni gehört.

Bei dieser Variabilität ist es fast unmöglich, sich in der Litte-
ratur mit befriedigender Sicherheit zurecht zu finden. Nach den
Exemplaren der Albers'schen Sammlung und den Figuren bei Sowerby
ist es mir sehr wahrscheinlich, dass C. concinnum Sow. von Min-
danao hieher gehört und zwar zunächst an meine Abart b sich
anschliessend. Zweifelhafter ist mir das schon von der philippini-
schen Art, die allgemein in den Sammlungen als vitreum geht, sie
ist grösser und etwas höher und gehört vielleicht zu L. Portei Pfr.
Proc. 1862; Sowerby's oben citirte Figuren passen noch ziemlich,
Pfeiffer's 16., 10. weniger. Ein "Cyclostoma chrystallina" in Albers'
Sammlung, der Etikette nach vermuthlich von Parreiss stammend,

Leptopoma vitreum.
von Neu-Guinea an und ich kann Leptopoma Papuanum Dohrn in
Cuming’s Sammlung nicht davon unterscheiden, andererseits ist sie
in derselben auch von den Philippinen, namentlich deren südlichster
Insel Mindanao, und von den Soloinseln vorhanden.

Die specifische Abgränzung ist hier sehr schwierig; anfangs
war ich geneigt, die Exemplare von Amboina und Buru mit deut-
lichen Kielen abzutrennen, aber einige haben nur opakweisse Farben-
linien ohne alle Erhebung an deren Stelle, anderen derselben
fehlen auch diese, ohne dass irgend ein anderer Unterschied dazu
käme. Ebenso wechselt das Verhältniss der Höhe zum Durchmesser
und die Weite des Nabels, worauf die obige Abart β beruht, doch
so, dass an Einer Lokalität die eine vorherrscht, aber nicht aus-
schliesslich vorkommt. Die Farbenspielarten endlich scheinen haupt-
sächlich individuell zu sein, ähnlich wie bei unserer H. nemoralis
und hortensis.

Dr. Pfeiffer, welchem ich einzelne Exemplare der verschiedenen
Varietäten zur Vergleichung zuschickte, erklärt die Hauptform von
Batjan entschieden für sein vitreum, mein β von Ternate für eine
Varietät desselben, und mein γ latilabre als »gewiss verschieden«
von dem, was er als immaculatum Chemn. angenommen hat, ferner
das folgende L. Moussoni als wahrscheinlich neu, unbedingt nicht
zu vitreum gehörig (30. Juni 1864).

Zollinger hat im östlichen Java, Residentschaft Banjuwangi, ein
Leptopoma gesammelt, das ich von vitreum nicht zu unterscheiden
vermag; es ist hoch wie δ intermedium, hat aber nur Eine Kante und
auch diese verschwindet nach vorn. Da ich nur ein unausgewach-
senes Exemplar vor mir habe, so mag ich mich über die Art nicht
bestimmt aussprechen, möglich, dass es zu L. Moussoni gehört.

Bei dieser Variabilität ist es fast unmöglich, sich in der Litte-
ratur mit befriedigender Sicherheit zurecht zu finden. Nach den
Exemplaren der Albers’schen Sammlung und den Figuren bei Sowerby
ist es mir sehr wahrscheinlich, dass C. concinnum Sow. von Min-
danao hieher gehört und zwar zunächst an meine Abart β sich
anschliessend. Zweifelhafter ist mir das schon von der philippini-
schen Art, die allgemein in den Sammlungen als vitreum geht, sie
ist grösser und etwas höher und gehört vielleicht zu L. Portei Pfr.
Proc. 1862; Sowerby’s oben citirte Figuren passen noch ziemlich,
Pfeiffer’s 16., 10. weniger. Ein »Cyclostoma chrystallina« in Albers’
Sammlung, der Etikette nach vermuthlich von Parreiss stammend,

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[146/0166] Leptopoma vitreum. von Neu-Guinea an und ich kann Leptopoma Papuanum Dohrn in Cuming’s Sammlung nicht davon unterscheiden, andererseits ist sie in derselben auch von den Philippinen, namentlich deren südlichster Insel Mindanao, und von den Soloinseln vorhanden. Die specifische Abgränzung ist hier sehr schwierig; anfangs war ich geneigt, die Exemplare von Amboina und Buru mit deut- lichen Kielen abzutrennen, aber einige haben nur opakweisse Farben- linien ohne alle Erhebung an deren Stelle, anderen derselben fehlen auch diese, ohne dass irgend ein anderer Unterschied dazu käme. Ebenso wechselt das Verhältniss der Höhe zum Durchmesser und die Weite des Nabels, worauf die obige Abart β beruht, doch so, dass an Einer Lokalität die eine vorherrscht, aber nicht aus- schliesslich vorkommt. Die Farbenspielarten endlich scheinen haupt- sächlich individuell zu sein, ähnlich wie bei unserer H. nemoralis und hortensis. Dr. Pfeiffer, welchem ich einzelne Exemplare der verschiedenen Varietäten zur Vergleichung zuschickte, erklärt die Hauptform von Batjan entschieden für sein vitreum, mein β von Ternate für eine Varietät desselben, und mein γ latilabre als »gewiss verschieden« von dem, was er als immaculatum Chemn. angenommen hat, ferner das folgende L. Moussoni als wahrscheinlich neu, unbedingt nicht zu vitreum gehörig (30. Juni 1864). Zollinger hat im östlichen Java, Residentschaft Banjuwangi, ein Leptopoma gesammelt, das ich von vitreum nicht zu unterscheiden vermag; es ist hoch wie δ intermedium, hat aber nur Eine Kante und auch diese verschwindet nach vorn. Da ich nur ein unausgewach- senes Exemplar vor mir habe, so mag ich mich über die Art nicht bestimmt aussprechen, möglich, dass es zu L. Moussoni gehört. Bei dieser Variabilität ist es fast unmöglich, sich in der Litte- ratur mit befriedigender Sicherheit zurecht zu finden. Nach den Exemplaren der Albers’schen Sammlung und den Figuren bei Sowerby ist es mir sehr wahrscheinlich, dass C. concinnum Sow. von Min- danao hieher gehört und zwar zunächst an meine Abart β sich anschliessend. Zweifelhafter ist mir das schon von der philippini- schen Art, die allgemein in den Sammlungen als vitreum geht, sie ist grösser und etwas höher und gehört vielleicht zu L. Portei Pfr. Proc. 1862; Sowerby’s oben citirte Figuren passen noch ziemlich, Pfeiffer’s 16., 10. weniger. Ein »Cyclostoma chrystallina« in Albers’ Sammlung, der Etikette nach vermuthlich von Parreiss stammend,

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/166>, abgerufen am 25.11.2024.