Chrysallis (Bulimus Mindoroensis) und Prochilus (Bul. virgatus Jay) von den Cochlostylen entfernen; sie schliessen sich zu nahe an Orthostylus an. Prochilus bringt allerdings wieder die Amphidromus (Bulimus perversus), und andererseits Cochlostyla chrysochila und speciosa die Helix haemastoma in nahe Berührung mit unserer Gattung.
Auch in der Gruppirung der Arten, wie sie in jener Arbeit vorliegt, ist manches der Verbesserung bedürftig:
Aus der Gruppe Callicochlias sind zuvörderst Cochlostyla (Helix) turbinoides, sarcinosa und turgens (Helicobulinus Brod. Pfr.) zu entfernen und zu Orthostylus hinüberzubringen, wo sie als die niedrigst gewundenen zu Anfang stehen mögen. C. Pan., Mindana- ensis, Harfordi und colossea einerseits, C. latitans, cretata und cryptica andererseits bilden eigene kleine Abtheilungen. Unter Helicostyla mögen nur die einfach gebänderten, mit hinfälliger gelber Epidermis bekleideten Arten, welche sich enger an mirabilis an- schliessen, bleiben, so C. tephrodes Pfr., mirabilis Fer., metaformis Fer. mit hydrophana Sow., fulgens Sow., cinerascens und turbo Pfr.; etwas entfernter stehen schon einerseits effusa Pfr., andererseits tenera und ignobilis Sow.
Eine eigene Reihe bilden die kugelig-konischen, trüb gefärb- ten, auf der Unterseite meist dunkleren C. amicta, collodes, dimera, Roissyana, infuscata, libata, sphaerion, retusa und libata; man könnte sie Cochlostylae hypomelanae nennen.
Hieran schliesst sich C. monticula Sow. (Orustia Mörch) und an diese wiederum die kugeligen, lebhaft gefärbten, dicklippigen C. sphaerica, balteata, annulata, Iloconensis und fenestrata: Coch- lostylae sphaericae.
Nun folgen die grünen, höher gewundenen C. polychroa, florida und orbitula, denen die Bezeichnung Cochlodryas bleiben mag und die selbst wieder zu Helicostyla hinüberführen. C. viridis weicht durch die saftige dunklere Färbung ab und erinnert allerdings dadurch auch etwas an die Gruppe Ampelita (Helix sepulcralis etc.), mit der sie das Vaterland gemein haben soll; es scheint mir übrigens immer noch eine wiederholte Bestätigung der Angabe ihres Vor- kommens auf Madagaskar wünschenswerth; aus Bourbon kennt sie die neue Arbeit über die Mollusken von Deshayes bei Maillard nicht.
Von Orthostylus (Typ. C. pithogastra) gränzen sich ziemlich gut ab die schlanken C. nympha, boholensis, camelopardalis, siqui- jorensis, dactylus, Diana und Calliste, und diesen stehen wiederum
Ost-Asien. Zoologisch. II. 7
Gruppirung der Cochlostylen.
Chrysallis (Bulimus Mindoroensis) und Prochilus (Bul. virgatus Jay) von den Cochlostylen entfernen; sie schliessen sich zu nahe an Orthostylus an. Prochilus bringt allerdings wieder die Amphidromus (Bulimus perversus), und andererseits Cochlostyla chrysochila und speciosa die Helix haemastoma in nahe Berührung mit unserer Gattung.
Auch in der Gruppirung der Arten, wie sie in jener Arbeit vorliegt, ist manches der Verbesserung bedürftig:
Aus der Gruppe Callicochlias sind zuvörderst Cochlostyla (Helix) turbinoides, sarcinosa und turgens (Helicobulinus Brod. Pfr.) zu entfernen und zu Orthostylus hinüberzubringen, wo sie als die niedrigst gewundenen zu Anfang stehen mögen. C. Pan., Mindana- ensis, Harfordi und colossea einerseits, C. latitans, cretata und cryptica andererseits bilden eigene kleine Abtheilungen. Unter Helicostyla mögen nur die einfach gebänderten, mit hinfälliger gelber Epidermis bekleideten Arten, welche sich enger an mirabilis an- schliessen, bleiben, so C. tephrodes Pfr., mirabilis Fer., metaformis Fer. mit hydrophana Sow., fulgens Sow., cinerascens und turbo Pfr.; etwas entfernter stehen schon einerseits effusa Pfr., andererseits tenera und ignobilis Sow.
Eine eigene Reihe bilden die kugelig-konischen, trüb gefärb- ten, auf der Unterseite meist dunkleren C. amicta, collodes, dimera, Roissyana, infuscata, libata, sphaerion, retusa und libata; man könnte sie Cochlostylae hypomelanae nennen.
Hieran schliesst sich C. monticula Sow. (Orustia Mörch) und an diese wiederum die kugeligen, lebhaft gefärbten, dicklippigen C. sphaerica, balteata, annulata, Iloconensis und fenestrata: Coch- lostylae sphaericae.
Nun folgen die grünen, höher gewundenen C. polychroa, florida und orbitula, denen die Bezeichnung Cochlodryas bleiben mag und die selbst wieder zu Helicostyla hinüberführen. C. viridis weicht durch die saftige dunklere Färbung ab und erinnert allerdings dadurch auch etwas an die Gruppe Ampelita (Helix sepulcralis etc.), mit der sie das Vaterland gemein haben soll; es scheint mir übrigens immer noch eine wiederholte Bestätigung der Angabe ihres Vor- kommens auf Madagaskar wünschenswerth; aus Bourbon kennt sie die neue Arbeit über die Mollusken von Deshayes bei Maillard nicht.
Von Orthostylus (Typ. C. pithogastra) gränzen sich ziemlich gut ab die schlanken C. nympha, boholensis, camelopardalis, siqui- jorensis, dactylus, Diana und Calliste, und diesen stehen wiederum
Ost-Asien. Zoologisch. II. 7
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Gruppirung der Cochlostylen.
Chrysallis (Bulimus Mindoroensis) und Prochilus (Bul. virgatus Jay)
von den Cochlostylen entfernen; sie schliessen sich zu nahe an
Orthostylus an. Prochilus bringt allerdings wieder die Amphidromus
(Bulimus perversus), und andererseits Cochlostyla chrysochila und
speciosa die Helix haemastoma in nahe Berührung mit unserer Gattung.
Auch in der Gruppirung der Arten, wie sie in jener Arbeit
vorliegt, ist manches der Verbesserung bedürftig:
Aus der Gruppe Callicochlias sind zuvörderst Cochlostyla
(Helix) turbinoides, sarcinosa und turgens (Helicobulinus Brod. Pfr.)
zu entfernen und zu Orthostylus hinüberzubringen, wo sie als die
niedrigst gewundenen zu Anfang stehen mögen. C. Pan., Mindana-
ensis, Harfordi und colossea einerseits, C. latitans, cretata und
cryptica andererseits bilden eigene kleine Abtheilungen. Unter
Helicostyla mögen nur die einfach gebänderten, mit hinfälliger gelber
Epidermis bekleideten Arten, welche sich enger an mirabilis an-
schliessen, bleiben, so C. tephrodes Pfr., mirabilis Fer., metaformis
Fer. mit hydrophana Sow., fulgens Sow., cinerascens und turbo Pfr.;
etwas entfernter stehen schon einerseits effusa Pfr., andererseits
tenera und ignobilis Sow.
Eine eigene Reihe bilden die kugelig-konischen, trüb gefärb-
ten, auf der Unterseite meist dunkleren C. amicta, collodes, dimera,
Roissyana, infuscata, libata, sphaerion, retusa und libata; man könnte
sie Cochlostylae hypomelanae nennen.
Hieran schliesst sich C. monticula Sow. (Orustia Mörch) und
an diese wiederum die kugeligen, lebhaft gefärbten, dicklippigen
C. sphaerica, balteata, annulata, Iloconensis und fenestrata: Coch-
lostylae sphaericae.
Nun folgen die grünen, höher gewundenen C. polychroa,
florida und orbitula, denen die Bezeichnung Cochlodryas bleiben
mag und die selbst wieder zu Helicostyla hinüberführen. C. viridis
weicht durch die saftige dunklere Färbung ab und erinnert allerdings
dadurch auch etwas an die Gruppe Ampelita (Helix sepulcralis etc.),
mit der sie das Vaterland gemein haben soll; es scheint mir übrigens
immer noch eine wiederholte Bestätigung der Angabe ihres Vor-
kommens auf Madagaskar wünschenswerth; aus Bourbon kennt sie
die neue Arbeit über die Mollusken von Deshayes bei Maillard nicht.
Von Orthostylus (Typ. C. pithogastra) gränzen sich ziemlich
gut ab die schlanken C. nympha, boholensis, camelopardalis, siqui-
jorensis, dactylus, Diana und Calliste, und diesen stehen wiederum
Ost-Asien. Zoologisch. II. 7
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Zweiter Band. Berlin, 1867, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie02_1867/117>, abgerufen am 17.07.2024.
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