Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.ANMERKUNGEN. 1) Nur zwei Exemplare der fliegenden Fische kamen mir in die Hände, der erste, in 15° Nordbreite, 28° Westlänge von Greenwich, hat ganz kurze farblose Bauchflossen, welche vor der Mitte der Entfernung zwischen Schnauzenspitze und Basis der Schwanzflosse liegen, also Exocoetus evolans L., Val.; bei dem zweiten, in 8° Nordbreite und gleicher Länge erhalten, sind die Bauchflossen weit länger, zeigen an ihrer Oberseite, nahe der Spitze, einen schwarzen Flecken und sitzen hinter der Mitte des Fisches, so dass sie mit ihrem Ende dem Ende der langen Brustflossen nahe kommen, also E. spilopus Val. Die Brustflossen des letztern haben ein schiefes weissliches Band auf dunklem Grund. Früher nannte man alle mit langen Brustflossen E. exsiliens und die mit kurzen Brustflossen volitans; wahr- scheinlich in diesem Sinne ist es, dass Burmeister (Reisebilder) exsiliens die gewöhn- lichste Art in der nördlichen, volitans die gewöhnlichste in der südlichen Tropen- zone des atlantischen Oceans nennt. Nach Valenciennes kennt man in der That auch nur Eine Art von kurzflossigen, den genannten evolans, welcher im atlantischen Ocean von der Bretagne bis Rio Janeiro verbreitet ist; dagegen unterscheidet der- selbe viele Arten mit langen Bauchflossen hauptsächlich nach deren Farbe, worunter der genannte spilopus im nördlichen und südlichen Theil des atlantischen Oceans, sowie auch im Gebiet des indischen, gefangen worden ist. Dass pelagische Thiere durch verschiedene Meere und Zonen verbreitet sind, davon gibt es manche Beispiele unter den Cetaceen, Pteropoden und Cirripeden. 2) Ueber die Fische und Crustaceen, welche im schwimmenden Seetang des atlantischen Oceans auf der Rückreise beobachtet wurden, wird in der Bearbeitung der Tange von Georg von Martens berichtet werden. ANMERKUNGEN. 1) Nur zwei Exemplare der fliegenden Fische kamen mir in die Hände, der erste, in 15° Nordbreite, 28° Westlänge von Greenwich, hat ganz kurze farblose Bauchflossen, welche vor der Mitte der Entfernung zwischen Schnauzenspitze und Basis der Schwanzflosse liegen, also Exocoetus evolans L., Val.; bei dem zweiten, in 8° Nordbreite und gleicher Länge erhalten, sind die Bauchflossen weit länger, zeigen an ihrer Oberseite, nahe der Spitze, einen schwarzen Flecken und sitzen hinter der Mitte des Fisches, so dass sie mit ihrem Ende dem Ende der langen Brustflossen nahe kommen, also E. spilopus Val. Die Brustflossen des letztern haben ein schiefes weissliches Band auf dunklem Grund. Früher nannte man alle mit langen Brustflossen E. exsiliens und die mit kurzen Brustflossen volitans; wahr- scheinlich in diesem Sinne ist es, dass Burmeister (Reisebilder) exsiliens die gewöhn- lichste Art in der nördlichen, volitans die gewöhnlichste in der südlichen Tropen- zone des atlantischen Oceans nennt. Nach Valenciennes kennt man in der That auch nur Eine Art von kurzflossigen, den genannten evolans, welcher im atlantischen Ocean von der Bretagne bis Rio Janeiro verbreitet ist; dagegen unterscheidet der- selbe viele Arten mit langen Bauchflossen hauptsächlich nach deren Farbe, worunter der genannte spilopus im nördlichen und südlichen Theil des atlantischen Oceans, sowie auch im Gebiet des indischen, gefangen worden ist. Dass pelagische Thiere durch verschiedene Meere und Zonen verbreitet sind, davon gibt es manche Beispiele unter den Cetaceen, Pteropoden und Cirripeden. 2) Ueber die Fische und Crustaceen, welche im schwimmenden Seetang des atlantischen Oceans auf der Rückreise beobachtet wurden, wird in der Bearbeitung der Tange von Georg von Martens berichtet werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0052" n="[34]"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">ANMERKUNGEN.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <note place="end" n="1)">Nur zwei Exemplare der fliegenden Fische kamen mir in die Hände, der<lb/> erste, in 15° Nordbreite, 28° Westlänge von Greenwich, hat ganz kurze farblose<lb/> Bauchflossen, welche vor der Mitte der Entfernung zwischen Schnauzenspitze und<lb/> Basis der Schwanzflosse liegen, also Exocoetus evolans L., Val.; bei dem zweiten,<lb/> in 8° Nordbreite und gleicher Länge erhalten, sind die Bauchflossen weit länger,<lb/> zeigen an ihrer Oberseite, nahe der Spitze, einen schwarzen Flecken und sitzen<lb/> hinter der Mitte des Fisches, so dass sie mit ihrem Ende dem Ende der langen<lb/> Brustflossen nahe kommen, also E. spilopus Val. Die Brustflossen des letztern<lb/> haben ein schiefes weissliches Band auf dunklem Grund. Früher nannte man alle<lb/> mit langen Brustflossen E. exsiliens und die mit kurzen Brustflossen volitans; wahr-<lb/> scheinlich in diesem Sinne ist es, dass Burmeister (Reisebilder) exsiliens die gewöhn-<lb/> lichste Art in der nördlichen, volitans die gewöhnlichste in der südlichen Tropen-<lb/> zone des atlantischen Oceans nennt. Nach Valenciennes kennt man in der That<lb/> auch nur Eine Art von kurzflossigen, den genannten evolans, welcher im atlantischen<lb/> Ocean von der Bretagne bis Rio Janeiro verbreitet ist; dagegen unterscheidet der-<lb/> selbe viele Arten mit langen Bauchflossen hauptsächlich nach deren Farbe, worunter<lb/> der genannte spilopus im nördlichen und südlichen Theil des atlantischen Oceans,<lb/> sowie auch im Gebiet des indischen, gefangen worden ist. Dass pelagische Thiere<lb/> durch verschiedene Meere und Zonen verbreitet sind, davon gibt es manche Beispiele<lb/> unter den Cetaceen, Pteropoden und Cirripeden.</note><lb/> <note place="end" n="2)">Ueber die Fische und Crustaceen, welche im schwimmenden Seetang des<lb/> atlantischen Oceans auf der Rückreise beobachtet wurden, wird in der Bearbeitung<lb/> der Tange von Georg von Martens berichtet werden.</note> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [[34]/0052]
ANMERKUNGEN.
¹⁾ Nur zwei Exemplare der fliegenden Fische kamen mir in die Hände, der
erste, in 15° Nordbreite, 28° Westlänge von Greenwich, hat ganz kurze farblose
Bauchflossen, welche vor der Mitte der Entfernung zwischen Schnauzenspitze und
Basis der Schwanzflosse liegen, also Exocoetus evolans L., Val.; bei dem zweiten,
in 8° Nordbreite und gleicher Länge erhalten, sind die Bauchflossen weit länger,
zeigen an ihrer Oberseite, nahe der Spitze, einen schwarzen Flecken und sitzen
hinter der Mitte des Fisches, so dass sie mit ihrem Ende dem Ende der langen
Brustflossen nahe kommen, also E. spilopus Val. Die Brustflossen des letztern
haben ein schiefes weissliches Band auf dunklem Grund. Früher nannte man alle
mit langen Brustflossen E. exsiliens und die mit kurzen Brustflossen volitans; wahr-
scheinlich in diesem Sinne ist es, dass Burmeister (Reisebilder) exsiliens die gewöhn-
lichste Art in der nördlichen, volitans die gewöhnlichste in der südlichen Tropen-
zone des atlantischen Oceans nennt. Nach Valenciennes kennt man in der That
auch nur Eine Art von kurzflossigen, den genannten evolans, welcher im atlantischen
Ocean von der Bretagne bis Rio Janeiro verbreitet ist; dagegen unterscheidet der-
selbe viele Arten mit langen Bauchflossen hauptsächlich nach deren Farbe, worunter
der genannte spilopus im nördlichen und südlichen Theil des atlantischen Oceans,
sowie auch im Gebiet des indischen, gefangen worden ist. Dass pelagische Thiere
durch verschiedene Meere und Zonen verbreitet sind, davon gibt es manche Beispiele
unter den Cetaceen, Pteropoden und Cirripeden.
²⁾ Ueber die Fische und Crustaceen, welche im schwimmenden Seetang des
atlantischen Oceans auf der Rückreise beobachtet wurden, wird in der Bearbeitung
der Tange von Georg von Martens berichtet werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |