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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Neuere Sammlungen. Eintheilung Chinas.
neue Säugethiere schon früher in den Illustrations of Indian zoology
beschrieben hatte, die Vögel und Reptilien aber allmälich durch die
Museen in die systematischen Werke gelangten. Seitdem haben die
zahlreichen friedlichen und kriegerischen Expeditionen mehr und
mehr zur Kenntniss der einzelnen Küstenplätze beigetragen, nicht
nur des südlichen China's, wie früher, sondern auch des mittleren,
Amoy, Shanghai, und des nördlichen, Tientsin. In Peking hat ein
Russe, Basilewsky, eine Anzahl Fische, theils des süssen Wassers
nach frischen, theils des Meeres nach gefrorenen oder getrockneten
Exemplaren, beschrieben und abbilden lassen; 3) ebenfalls über
Russland hat die Wissenschaft durch Bremer und Grey die "Bei-
träge zur Schmetterlingsfauna des nördlichen China, Petersburg 1853"
erhalten, Consul Swinhoe hat werthvolle Beobachtungen über die
höheren Thiere bei Amoy, so wie auf Formosa, gemacht, und ein
Sohn des um die japanische Fauna so sehr verdienten Prof. Schlegel
eine Sammlung Fische von Amoy nach Holland geschickt. 12) Auch
der dritte chinesische Krieg ist nicht ohne Erfolg für die Thierkunde
geblieben, indem unter Anderem von dem französischen Militärarzt
Debeaux Landschnecken zu Tientsin und Tschifu gesammelt wurden.

Es ist leicht einzusehen, dass eine naturgemässe Betrachtung
die südliche, tropische und subtropische, Fauna China's von der
nördlichen, mantschurisch-mongolischen trennen muss, aber weniger
leicht, wo die Gränze beider zu ziehen sei, indem wahrscheinlich
gar keine schroffe Abgränzung, sondern ein allmälicher Uebergang
stattfindet.

Für die Küstenländer fällt dieser Gegensatz grossentheils
zusammen mit dem des Berglandes und der Stromebenen, und da-
durch empfiehlt es sich, die Gränze ziemlich weit nördlich zu legen.
Beide Gebiete zerfallen durch die Configuration des Landes in Unter-
abtheilungen, das nördliche in die flachen Küsten des Golfes von
Petsheli, das isolirte Bergland Shantong und die Tiefebene der
beiden grossen Ströme, Hoangho und Yangtsekiang, das südliche
in die subtropische Ostküste, von den Tschusaninseln bis etwa
Swatau, und die tropische Südküste. 13)

Die Differenz der mittleren Jahrestemperaturen von Peking
und Kanton, 9,8 und 16,8° R., beträgt 7, die mittlere des wärmsten
Monats beider Städte ist nahe an 22° R., die des kältesten ist in
Peking -- 3,1, in Shanghai + 2,8, in Kanton + 9,1. Dieses gibt

Neuere Sammlungen. Eintheilung Chinas.
neue Säugethiere schon früher in den Illustrations of Indian zoology
beschrieben hatte, die Vögel und Reptilien aber allmälich durch die
Museen in die systematischen Werke gelangten. Seitdem haben die
zahlreichen friedlichen und kriegerischen Expeditionen mehr und
mehr zur Kenntniss der einzelnen Küstenplätze beigetragen, nicht
nur des südlichen China’s, wie früher, sondern auch des mittleren,
Amoy, Shanghai, und des nördlichen, Tientsin. In Peking hat ein
Russe, Basilewsky, eine Anzahl Fische, theils des süssen Wassers
nach frischen, theils des Meeres nach gefrorenen oder getrockneten
Exemplaren, beschrieben und abbilden lassen; 3) ebenfalls über
Russland hat die Wissenschaft durch Bremer und Grey die »Bei-
träge zur Schmetterlingsfauna des nördlichen China, Petersburg 1853«
erhalten, Consul Swinhoe hat werthvolle Beobachtungen über die
höheren Thiere bei Amoy, so wie auf Formosa, gemacht, und ein
Sohn des um die japanische Fauna so sehr verdienten Prof. Schlegel
eine Sammlung Fische von Amoy nach Holland geschickt. 12) Auch
der dritte chinesische Krieg ist nicht ohne Erfolg für die Thierkunde
geblieben, indem unter Anderem von dem französischen Militärarzt
Debeaux Landschnecken zu Tientsin und Tschifu gesammelt wurden.

Es ist leicht einzusehen, dass eine naturgemässe Betrachtung
die südliche, tropische und subtropische, Fauna China’s von der
nördlichen, mantschurisch-mongolischen trennen muss, aber weniger
leicht, wo die Gränze beider zu ziehen sei, indem wahrscheinlich
gar keine schroffe Abgränzung, sondern ein allmälicher Uebergang
stattfindet.

Für die Küstenländer fällt dieser Gegensatz grossentheils
zusammen mit dem des Berglandes und der Stromebenen, und da-
durch empfiehlt es sich, die Gränze ziemlich weit nördlich zu legen.
Beide Gebiete zerfallen durch die Configuration des Landes in Unter-
abtheilungen, das nördliche in die flachen Küsten des Golfes von
Petsheli, das isolirte Bergland Shantong und die Tiefebene der
beiden grossen Ströme, Hoangho und Yangtsekiang, das südliche
in die subtropische Ostküste, von den Tschusaninseln bis etwa
Swatau, und die tropische Südküste. 13)

Die Differenz der mittleren Jahrestemperaturen von Peking
und Kanton, 9,8 und 16,8° R., beträgt 7, die mittlere des wärmsten
Monats beider Städte ist nahe an 22° R., die des kältesten ist in
Peking — 3,1, in Shanghai + 2,8, in Kanton + 9,1. Dieses gibt

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[175/0193] Neuere Sammlungen. Eintheilung Chinas. neue Säugethiere schon früher in den Illustrations of Indian zoology beschrieben hatte, die Vögel und Reptilien aber allmälich durch die Museen in die systematischen Werke gelangten. Seitdem haben die zahlreichen friedlichen und kriegerischen Expeditionen mehr und mehr zur Kenntniss der einzelnen Küstenplätze beigetragen, nicht nur des südlichen China’s, wie früher, sondern auch des mittleren, Amoy, Shanghai, und des nördlichen, Tientsin. In Peking hat ein Russe, Basilewsky, eine Anzahl Fische, theils des süssen Wassers nach frischen, theils des Meeres nach gefrorenen oder getrockneten Exemplaren, beschrieben und abbilden lassen; 3) ebenfalls über Russland hat die Wissenschaft durch Bremer und Grey die »Bei- träge zur Schmetterlingsfauna des nördlichen China, Petersburg 1853« erhalten, Consul Swinhoe hat werthvolle Beobachtungen über die höheren Thiere bei Amoy, so wie auf Formosa, gemacht, und ein Sohn des um die japanische Fauna so sehr verdienten Prof. Schlegel eine Sammlung Fische von Amoy nach Holland geschickt. 12) Auch der dritte chinesische Krieg ist nicht ohne Erfolg für die Thierkunde geblieben, indem unter Anderem von dem französischen Militärarzt Debeaux Landschnecken zu Tientsin und Tschifu gesammelt wurden. Es ist leicht einzusehen, dass eine naturgemässe Betrachtung die südliche, tropische und subtropische, Fauna China’s von der nördlichen, mantschurisch-mongolischen trennen muss, aber weniger leicht, wo die Gränze beider zu ziehen sei, indem wahrscheinlich gar keine schroffe Abgränzung, sondern ein allmälicher Uebergang stattfindet. Für die Küstenländer fällt dieser Gegensatz grossentheils zusammen mit dem des Berglandes und der Stromebenen, und da- durch empfiehlt es sich, die Gränze ziemlich weit nördlich zu legen. Beide Gebiete zerfallen durch die Configuration des Landes in Unter- abtheilungen, das nördliche in die flachen Küsten des Golfes von Petsheli, das isolirte Bergland Shantong und die Tiefebene der beiden grossen Ströme, Hoangho und Yangtsekiang, das südliche in die subtropische Ostküste, von den Tschusaninseln bis etwa Swatau, und die tropische Südküste. 13) Die Differenz der mittleren Jahrestemperaturen von Peking und Kanton, 9,8 und 16,8° R., beträgt 7, die mittlere des wärmsten Monats beider Städte ist nahe an 22° R., die des kältesten ist in Peking — 3,1, in Shanghai + 2,8, in Kanton + 9,1. Dieses gibt

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/193>, abgerufen am 24.11.2024.