Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

[Abbildung]
§. 1.

ES ist ohnstreitig der Meineid
eine der schwersten Sünden,
welche ein Mensch begehen
kan. Wer über eine Sache die vor
den Richter kommt, folglich über eine
ihm deutlich vorgelegte Frage schwöret,
der ruffet den Allerhöchsten zum Zeu-
gen an, daß er die Warheit sage, und
zum Rächer auf seine Seele, wann
er im allergeringsten wider sein bestes
Wissen und Gewissen aussagen werde.
Er leget demnach ein Bekentnis ab,
daß er einen GOtt glaube, und daß
er von dessen Alwissenheit, Gerechtig-
keit, und Allmacht überzeuget seye.
Dann er ruffet den GOTT zum

Zeu-
A 3

[Abbildung]
§. 1.

ES iſt ohnſtreitig der Meineid
eine der ſchwerſten Suͤnden,
welche ein Menſch begehen
kan. Wer uͤber eine Sache die vor
den Richter kommt, folglich uͤber eine
ihm deutlich vorgelegte Frage ſchwoͤret,
der ruffet den Allerhoͤchſten zum Zeu-
gen an, daß er die Warheit ſage, und
zum Raͤcher auf ſeine Seele, wann
er im allergeringſten wider ſein beſtes
Wiſſen und Gewiſſen ausſagen werde.
Er leget demnach ein Bekentnis ab,
daß er einen GOtt glaube, und daß
er von deſſen Alwiſſenheit, Gerechtig-
keit, und Allmacht uͤberzeuget ſeye.
Dann er ruffet den GOTT zum

Zeu-
A 3
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="contents" n="1">
        <pb facs="#f0009" n="[5]"/>
        <figure/>
      </div>
    </front>
    <body>
      <div n="1">
        <head>§. 1.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t ohn&#x017F;treitig der Meineid<lb/>
eine der &#x017F;chwer&#x017F;ten Su&#x0364;nden,<lb/>
welche ein Men&#x017F;ch begehen<lb/>
kan. Wer u&#x0364;ber eine Sache die vor<lb/>
den Richter kommt, folglich u&#x0364;ber eine<lb/>
ihm deutlich vorgelegte Frage &#x017F;chwo&#x0364;ret,<lb/>
der ruffet den Allerho&#x0364;ch&#x017F;ten zum Zeu-<lb/>
gen an, daß er die Warheit &#x017F;age, und<lb/>
zum Ra&#x0364;cher auf &#x017F;eine Seele, wann<lb/>
er im allergering&#x017F;ten wider &#x017F;ein be&#x017F;tes<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en und Gewi&#x017F;&#x017F;en aus&#x017F;agen werde.<lb/>
Er leget demnach ein Bekentnis ab,<lb/>
daß er einen GOtt glaube, und daß<lb/>
er von de&#x017F;&#x017F;en Alwi&#x017F;&#x017F;enheit, Gerechtig-<lb/>
keit, und Allmacht u&#x0364;berzeuget &#x017F;eye.<lb/>
Dann er ruffet den GOTT zum<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Zeu-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[5]/0009] [Abbildung] §. 1. ES iſt ohnſtreitig der Meineid eine der ſchwerſten Suͤnden, welche ein Menſch begehen kan. Wer uͤber eine Sache die vor den Richter kommt, folglich uͤber eine ihm deutlich vorgelegte Frage ſchwoͤret, der ruffet den Allerhoͤchſten zum Zeu- gen an, daß er die Warheit ſage, und zum Raͤcher auf ſeine Seele, wann er im allergeringſten wider ſein beſtes Wiſſen und Gewiſſen ausſagen werde. Er leget demnach ein Bekentnis ab, daß er einen GOtt glaube, und daß er von deſſen Alwiſſenheit, Gerechtig- keit, und Allmacht uͤberzeuget ſeye. Dann er ruffet den GOTT zum Zeu- A 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/9
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/9>, abgerufen am 24.04.2024.