Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.von dem vorsetzlichen Meineid. er einen solchen Sünder mit Ungemachund Unglück verfolgen, und wann er, ihm selbst zur Strafe, sein Leben hö- her bringet, so muß ihn die Hand des HErrn zum Zeichen seiner Rache se- tzen: oder was noch von Gerichten hier unterbleiben möchte, in jener Ewigkeit verdoppeln. §. 30. Der Meineid ist 5) eine Art der trug
von dem vorſetzlichen Meineid. er einen ſolchen Suͤnder mit Ungemachund Ungluͤck verfolgen, und wann er, ihm ſelbſt zur Strafe, ſein Leben hoͤ- her bringet, ſo muß ihn die Hand des HErrn zum Zeichen ſeiner Rache ſe- tzen: oder was noch von Gerichten hier unterbleiben moͤchte, in jener Ewigkeit verdoppeln. §. 30. Der Meineid iſt 5) eine Art der trug
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von dem vorſetzlichen Meineid.
er einen ſolchen Suͤnder mit Ungemach
und Ungluͤck verfolgen, und wann er,
ihm ſelbſt zur Strafe, ſein Leben hoͤ-
her bringet, ſo muß ihn die Hand des
HErrn zum Zeichen ſeiner Rache ſe-
tzen: oder was noch von Gerichten
hier unterbleiben moͤchte, in jener
Ewigkeit verdoppeln.
§. 30.
Der Meineid iſt 5) eine Art der
allerfrechſten Luͤgen. Je ernſtlicher
die Warheit von uns gefodert wird,
je hoͤher und verehrenswuͤrdiger die
Perſon iſt, welche darauf dringet, je
wichtiger die Sache, daruͤber man die
Warheit zu ſagen hat, je groͤſer die
Betheurung, darunter man die War-
heit zu ſagen ſich verpflichtet, je wich-
tiger der Schade iſt, welcher aus Ver-
heelung der Warheit erfolget; deſto
ſchaͤndlicher muß die Luͤge und der Be-
trug
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/79>, abgerufen am 16.02.2025. |