Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.von dem vorsetzlichen Meineid. Das erste Stück der Buse ist die Be-reuung der Sünden. Die Reue wann sie von rechter Beschaffenheit ist, muß den Sünder antreiben zu möglich- ster Wegschaffung des Unrechts. Ja, sie beweget den, der gefallen ist, kräf- tiglich dahin, daß er auch diejenige weltliche strafen, welche GOtt durch die Obrigkeit zu aufrechthaltung des Rechts und der Gerechtigkeit, und zur Warnung anderer, auf grobe Misse- thaten verordnet hat, von Hertzen be- williget, und sich denselbigen unter- wirft. Ein warhaftig reuender Sünder, welcher die Abscheulichkeit seiner Missethaten, und den Zorn des Höchsten fühlet, suchet nichts anders, als die Begnadigung bey GOtt. Die Erhaltung seiner Ehre bey den Men- schen, auch seines Guts und Eigen- thums, wann sie ihn an Erlangung der göttlichen Gnade hindern, und darob D
von dem vorſetzlichen Meineid. Das erſte Stuͤck der Buſe iſt die Be-reuung der Suͤnden. Die Reue wann ſie von rechter Beſchaffenheit iſt, muß den Suͤnder antreiben zu moͤglich- ſter Wegſchaffung des Unrechts. Ja, ſie beweget den, der gefallen iſt, kraͤf- tiglich dahin, daß er auch diejenige weltliche ſtrafen, welche GOtt durch die Obrigkeit zu aufrechthaltung des Rechts und der Gerechtigkeit, und zur Warnung anderer, auf grobe Miſſe- thaten verordnet hat, von Hertzen be- williget, und ſich denſelbigen unter- wirft. Ein warhaftig reuender Suͤnder, welcher die Abſcheulichkeit ſeiner Miſſethaten, und den Zorn des Hoͤchſten fuͤhlet, ſuchet nichts anders, als die Begnadigung bey GOtt. Die Erhaltung ſeiner Ehre bey den Men- ſchen, auch ſeines Guts und Eigen- thums, wann ſie ihn an Erlangung der goͤttlichen Gnade hindern, und darob D
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von dem vorſetzlichen Meineid.
Das erſte Stuͤck der Buſe iſt die Be-
reuung der Suͤnden. Die Reue
wann ſie von rechter Beſchaffenheit iſt,
muß den Suͤnder antreiben zu moͤglich-
ſter Wegſchaffung des Unrechts. Ja,
ſie beweget den, der gefallen iſt, kraͤf-
tiglich dahin, daß er auch diejenige
weltliche ſtrafen, welche GOtt durch
die Obrigkeit zu aufrechthaltung des
Rechts und der Gerechtigkeit, und zur
Warnung anderer, auf grobe Miſſe-
thaten verordnet hat, von Hertzen be-
williget, und ſich denſelbigen unter-
wirft. Ein warhaftig reuender
Suͤnder, welcher die Abſcheulichkeit
ſeiner Miſſethaten, und den Zorn des
Hoͤchſten fuͤhlet, ſuchet nichts anders,
als die Begnadigung bey GOtt. Die
Erhaltung ſeiner Ehre bey den Men-
ſchen, auch ſeines Guts und Eigen-
thums, wann ſie ihn an Erlangung
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