Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.von dem vorsetzlichen Meineid. bekannt ist, gelobet sie zuvor demRichter an, daß sie bey würcklicher Ablegung des eides, also, und nicht anderst aussagen wolle. Man rufet demnach einen GOTT an, der in das Verborgene siehet; dessen Augen heller sind als die Feuerflammen, vor dessen Angesicht kein Gedancke, keine Regung der Gelüste, kein heimtücki- scher Vorbehalt, und arglistige Ver- drehung, kan verborgen seyn. Wo soll ich hingehen vor deinem Geist? und wo soll ich hin- fliehen vor deinem Angesicht? Psalm 139, 7. §. 2. Ein Schwörender bekennet zu- Ein A 4
von dem vorſetzlichen Meineid. bekannt iſt, gelobet ſie zuvor demRichter an, daß ſie bey wuͤrcklicher Ablegung des eides, alſo, und nicht anderſt ausſagen wolle. Man rufet demnach einen GOTT an, der in das Verborgene ſiehet; deſſen Augen heller ſind als die Feuerflammen, vor deſſen Angeſicht kein Gedancke, keine Regung der Geluͤſte, kein heimtuͤcki- ſcher Vorbehalt, und argliſtige Ver- drehung, kan verborgen ſeyn. Wo ſoll ich hingehen vor deinem Geiſt? und wo ſoll ich hin- fliehen vor deinem Angeſicht? Pſalm 139, 7. §. 2. Ein Schwoͤrender bekennet zu- Ein A 4
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von dem vorſetzlichen Meineid.
bekannt iſt, gelobet ſie zuvor dem
Richter an, daß ſie bey wuͤrcklicher
Ablegung des eides, alſo, und nicht
anderſt ausſagen wolle. Man rufet
demnach einen GOTT an, der in das
Verborgene ſiehet; deſſen Augen
heller ſind als die Feuerflammen, vor
deſſen Angeſicht kein Gedancke, keine
Regung der Geluͤſte, kein heimtuͤcki-
ſcher Vorbehalt, und argliſtige Ver-
drehung, kan verborgen ſeyn. Wo
ſoll ich hingehen vor deinem
Geiſt? und wo ſoll ich hin-
fliehen vor deinem Angeſicht?
Pſalm 139, 7.
§. 2.
Ein Schwoͤrender bekennet zu-
gleich, daß der GOtt bey welchem er
ſchwoͤret, ein gerechter GOtt ſeye.
Ein
A 4
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