Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit der Generalversamlungen die Ankunft einesLutherischen Predigers erfolget/ dem er seinen rechtmäsigen Beruf absprechen will (§. 15.) Nun lässet es sich mit Grund voraussetzen, daß er kein Lutherischer Pfarrer hat seyn dürfen, da er noch mit den General-Versamlungen beschäf- tiget setzet er unten eine Anmerckung: Dieses
(daß man der Lutherischen Universität ob- gedachtes vor Augen legen wolle) ist darum unterblieben/ weil sich ein halb Jahr darauf/ von einer andern Lutherischen Universität Prediger eingefunden/ wel- che/ weil sie keinen andern Hauptman- gel hatten/ als daß sie keinen Beruf hat- ten/ und uns entgegen arbeiteten/ mit einer grosen Behutsamkeit musten be- handelt werden/ damit kein neues Aer- gernis unter dem armen Volck entstünde/ indem wir Willens waren ihnen zu wei- chen/ wann sie ihre Absicht weiter trie- ben. Wer solte wohl glauben, daß die Ver- meidung des Aergernisses, diesen frommen Man zu Unterlasung einer Sünde bewegen könne? da sein gantzes Handwerck aus Aergernisgeben und Anrichten bestehet? Er war Willens zu weichen. Das heist der unsaubere Geist muste ausfahren, auf Be- fehl der Obrigkeit, wie ich unten zeigen werde; (§. 22.) Herrnhuterey in ihrer Schalkheit der Generalverſamlungen die Ankunft einesLutheriſchen Predigers erfolget/ dem er ſeinen rechtmaͤſigen Beruf abſprechen will (§. 15.) Nun laͤſſet es ſich mit Grund vorausſetzen, daß er kein Lutheriſcher Pfarrer hat ſeyn duͤrfen, da er noch mit den General-Verſamlungen beſchaͤf- tiget ſetzet er unten eine Anmerckung: Dieſes
(daß man der Lutheriſchen Univerſitaͤt ob- gedachtes vor Augen legen wolle) iſt darum unterblieben/ weil ſich ein halb Jahr darauf/ von einer andern Lutheriſchen Univerſitaͤt Prediger eingefunden/ wel- che/ weil ſie keinen andern Hauptman- gel hatten/ als daß ſie keinen Beruf hat- ten/ und uns entgegen arbeiteten/ mit einer groſen Behutſamkeit muſten be- handelt werden/ damit kein neues Aer- gernis unter dem armen Volck entſtuͤnde/ indem wir Willens waren ihnen zu wei- chen/ wann ſie ihre Abſicht weiter trie- ben. Wer ſolte wohl glauben, daß die Ver- meidung des Aergerniſſes, dieſen frommen Man zu Unterlaſung einer Suͤnde bewegen koͤnne? da ſein gantzes Handwerck aus Aergernisgeben und Anrichten beſtehet? Er war Willens zu weichen. Das heiſt der unſaubere Geiſt muſte ausfahren, auf Be- fehl der Obrigkeit, wie ich unten zeigen werde; (§. 22.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0082" n="70"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">der Generalverſamlungen die Ankunft eines<lb/> Lutheriſchen Predigers erfolget/</hi> dem er ſeinen<lb/> rechtmaͤſigen Beruf abſprechen will (§. 15.)<lb/> Nun laͤſſet es ſich mit Grund vorausſetzen, daß<lb/> er kein Lutheriſcher Pfarrer hat ſeyn duͤrfen, da<lb/> er noch mit den General-Verſamlungen beſchaͤf-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tiget</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_13_2" prev="#seg2pn_13_1" place="foot" n="(*)">ſetzet er unten eine Anmerckung: <hi rendition="#fr">Dieſes</hi><lb/> (daß man der Lutheriſchen Univerſitaͤt ob-<lb/> gedachtes vor Augen legen wolle) <hi rendition="#fr">iſt darum<lb/> unterblieben/ weil ſich ein halb Jahr<lb/> darauf/ von einer andern Lutheriſchen<lb/> Univerſitaͤt Prediger eingefunden/ wel-<lb/> che/ weil ſie keinen andern Hauptman-<lb/> gel hatten/ als daß ſie keinen Beruf hat-<lb/> ten/ und uns entgegen arbeiteten/ mit<lb/> einer groſen Behutſamkeit muſten be-<lb/> handelt werden/ damit kein neues Aer-<lb/> gernis unter dem armen Volck entſtuͤnde/<lb/> indem wir Willens waren ihnen zu wei-<lb/> chen/ wann ſie ihre Abſicht weiter trie-<lb/> ben.</hi><lb/> Wer ſolte wohl glauben, daß die Ver-<lb/> meidung des Aergerniſſes, dieſen frommen<lb/> Man zu Unterlaſung einer Suͤnde bewegen<lb/> koͤnne? da ſein gantzes Handwerck aus<lb/> Aergernisgeben und Anrichten beſtehet? Er<lb/><hi rendition="#fr">war Willens zu weichen.</hi> Das heiſt der<lb/> unſaubere Geiſt muſte ausfahren, auf Be-<lb/> fehl der Obrigkeit, wie ich unten zeigen<lb/> werde; (§. 22.)</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0082]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
der Generalverſamlungen die Ankunft eines
Lutheriſchen Predigers erfolget/ dem er ſeinen
rechtmaͤſigen Beruf abſprechen will (§. 15.)
Nun laͤſſet es ſich mit Grund vorausſetzen, daß
er kein Lutheriſcher Pfarrer hat ſeyn duͤrfen, da
er noch mit den General-Verſamlungen beſchaͤf-
tiget
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(*) ſetzet er unten eine Anmerckung: Dieſes
(daß man der Lutheriſchen Univerſitaͤt ob-
gedachtes vor Augen legen wolle) iſt darum
unterblieben/ weil ſich ein halb Jahr
darauf/ von einer andern Lutheriſchen
Univerſitaͤt Prediger eingefunden/ wel-
che/ weil ſie keinen andern Hauptman-
gel hatten/ als daß ſie keinen Beruf hat-
ten/ und uns entgegen arbeiteten/ mit
einer groſen Behutſamkeit muſten be-
handelt werden/ damit kein neues Aer-
gernis unter dem armen Volck entſtuͤnde/
indem wir Willens waren ihnen zu wei-
chen/ wann ſie ihre Abſicht weiter trie-
ben.
Wer ſolte wohl glauben, daß die Ver-
meidung des Aergerniſſes, dieſen frommen
Man zu Unterlaſung einer Suͤnde bewegen
koͤnne? da ſein gantzes Handwerck aus
Aergernisgeben und Anrichten beſtehet? Er
war Willens zu weichen. Das heiſt der
unſaubere Geiſt muſte ausfahren, auf Be-
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