Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. schen Pfarrer gehabt haben, sondern vom Sa-tan scheiden, zum Spott ernstige Bedienaare/ Verstokker (s. 166.) Wie solte es nun möglich seyn, daß unser getreuer Hirte Christus, einen so greulichen Wolf, zu den armen verirreten Schäflein in Philadelphia berufen und gesendet hätte? Kan auch jemand Christi Diener seyn, der das vor sein Amt nicht erkläret, was Chri- stus seinen Boten als ein Hauptstück ihres Amtes auferleget hat? Heist das die See- len erretten, oder tödten, wann man sie ster- ben siehet, und ihre Lebendigmachung nicht einmal vor seine Pflicht hält? Konte ein solcher der sich mit seinen eigenen Wor- ten vor einen Seelenmörder bekennet, Worte des Lebens sagen, da er dem Le- benswort JEsu, kraft desen er die Sünder zu bekehren mithin zu erwecken befoh- len hat offentlich entsaget? ja keine Scheu hat, in einer Generalversamlung sich und andere dahin zu verpflichten daß sie das ver- lohrne nicht suchen/ und das verirrete nicht holen sollen? Da ihm doch bekant seyn müssen wie der Heiland, welcher die Sünder selbst in seinem Predigamt am meisten gesuchet und zur Buse gerufen hat, e- ben dieses Verwahrlosen der armen Seelen, als ein Kenzeichen der Diebe und Mörder bereits D 5
vierter Theil. ſchen Pfarrer gehabt haben, ſondern vom Sa-tan ſcheiden, zum Spott ernſtige Bedienaare/ Verſtokker (ſ. 166.) Wie ſolte es nun moͤglich ſeyn, daß unſer getreuer Hirte Chriſtus, einen ſo greulichen Wolf, zu den armen verirreten Schaͤflein in Philadelphia berufen und geſendet haͤtte? Kan auch jemand Chriſti Diener ſeyn, der das vor ſein Amt nicht erklaͤret, was Chri- ſtus ſeinen Boten als ein Hauptſtuͤck ihres Amtes auferleget hat? Heiſt das die See- len erretten, oder toͤdten, wann man ſie ſter- ben ſiehet, und ihre Lebendigmachung nicht einmal vor ſeine Pflicht haͤlt? Konte ein ſolcher der ſich mit ſeinen eigenen Wor- ten vor einen Seelenmoͤrder bekennet, Worte des Lebens ſagen, da er dem Le- benswort JEſu, kraft deſen er die Suͤnder zu bekehren mithin zu erwecken befoh- len hat offentlich entſaget? ja keine Scheu hat, in einer Generalverſamlung ſich und andere dahin zu verpflichten daß ſie das ver- lohrne nicht ſuchen/ und das verirrete nicht holen ſollen? Da ihm doch bekant ſeyn muͤſſen wie der Heiland, welcher die Suͤnder ſelbſt in ſeinem Predigamt am meiſten geſuchet und zur Buſe gerufen hat, e- ben dieſes Verwahrloſen der armen Seelen, als ein Kenzeichen der Diebe und Moͤrder bereits D 5
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vierter Theil.
ſchen Pfarrer gehabt haben, ſondern vom Sa-
tan
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(*) ſcheiden, zum Spott ernſtige Bedienaare/
Verſtokker (ſ. 166.)
Wie ſolte es nun moͤglich ſeyn, daß unſer
getreuer Hirte Chriſtus, einen ſo greulichen
Wolf, zu den armen verirreten Schaͤflein
in Philadelphia berufen und geſendet haͤtte?
Kan auch jemand Chriſti Diener ſeyn, der
das vor ſein Amt nicht erklaͤret, was Chri-
ſtus ſeinen Boten als ein Hauptſtuͤck ihres
Amtes auferleget hat? Heiſt das die See-
len erretten, oder toͤdten, wann man ſie ſter-
ben ſiehet, und ihre Lebendigmachung
nicht einmal vor ſeine Pflicht haͤlt? Konte
ein ſolcher der ſich mit ſeinen eigenen Wor-
ten vor einen Seelenmoͤrder bekennet,
Worte des Lebens ſagen, da er dem Le-
benswort JEſu, kraft deſen er die Suͤnder
zu bekehren mithin zu erwecken befoh-
len hat offentlich entſaget? ja keine Scheu
hat, in einer Generalverſamlung ſich und
andere dahin zu verpflichten daß ſie das ver-
lohrne nicht ſuchen/ und das verirrete
nicht holen ſollen? Da ihm doch bekant
ſeyn muͤſſen wie der Heiland, welcher die
Suͤnder ſelbſt in ſeinem Predigamt am
meiſten geſuchet und zur Buſe gerufen hat, e-
ben dieſes Verwahrloſen der armen Seelen,
als ein Kenzeichen der Diebe und Moͤrder
bereits
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