Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 8. Es hat demnach Zinzendorf sein sogenantes Bi- Sonst würde folgen, daß die Zinzendorfische
Verbote, und der Befehl GOttes gegen- einander liefen. Es hat jedoch dieser Müller seinen unterthänigen Gehorsam gegen Jhro Heiligkeit dadurch bezeuget, daß er in seiner Schrift ausdrücklich glaubet und bekennet wie alles was der Herr Graf thue/ ein Werck des Heiligen Geistes seye. Davon die lerna Z. mit mehrem handelt. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 8. Es hat demnach Zinzendorf ſein ſogenantes Bi- Sonſt wuͤrde folgen, daß die Zinzendorfiſche
Verbote, und der Befehl GOttes gegen- einander liefen. Es hat jedoch dieſer Muͤller ſeinen unterthaͤnigen Gehorſam gegen Jhro Heiligkeit dadurch bezeuget, daß er in ſeiner Schrift ausdruͤcklich glaubet und bekennet wie alles was der Herr Graf thue/ ein Werck des Heiligen Geiſtes ſeye. Davon die lerna Z. mit mehrem handelt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0040" n="28"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head>§. 8.</head><lb/> <p>Es hat demnach Zinzendorf ſein ſogenantes<lb/> Biſchofsamt niemals wuͤrcklich aufgegeben. Er<lb/> hat es fortgefuͤhret, ohne ſich das zu nennen, was<lb/> er in der That war, oder ſich vielmehr zu ſeyn,<lb/> herausgenommen und angemaſet hatte (§. 6.).<lb/> Dieſe Anmerckung iſt auch deswegen noͤthig, da-<lb/> mit wir den Zinzendorfiſchen Geiſt noch immer in<lb/> ſeiner vorigen Geſtalt ſehen moͤgen. Unwarhei-<lb/> ten ſind ſeine gewoͤhnlichſte Kuͤnſte. Dann die,<lb/> kraft vorbehaltener Bedingung, erfolgte Nie-<lb/> derlegung des Amtes, iſt unwahr. Sie wuͤrde<lb/> auch unerlaubt geweſen ſeyn, wo man ein wah-<lb/> res geiſtliches Amt voraus ſetzet. Dennoch will<lb/> Zinzendorf, wir ſollen ihm glauben, daß er einen<lb/> folchen unerlaubten Streich getrieben habe. Er<lb/> beweiſet damit, daß es ihm nicht zuviel ſondern<lb/> ſeinem Sinn und Plan gemaͤß ſeye das zu thun,<lb/> was auch die naluͤrliche Redlichkeit hoͤchſtens ver-<lb/> abſcheuet. Doch, weil keine Schalkheit ohne<lb/> Abſicht iſt, ſo wollen wir ſehen, warum er den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Bi-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_7_3" prev="#seg2pn_7_2" place="foot" n="(*)">Sonſt wuͤrde folgen, daß die Zinzendorfiſche<lb/> Verbote, und der Befehl GOttes gegen-<lb/> einander liefen. Es hat jedoch dieſer Muͤller<lb/> ſeinen unterthaͤnigen Gehorſam gegen Jhro<lb/> Heiligkeit dadurch bezeuget, daß er in ſeiner<lb/> Schrift ausdruͤcklich glaubet und bekennet<lb/><hi rendition="#fr">wie alles was der Herr Graf thue/ ein<lb/> Werck des Heiligen Geiſtes ſeye.</hi> Davon<lb/> die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lerna Z.</hi></hi> mit mehrem handelt.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0040]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 8.
Es hat demnach Zinzendorf ſein ſogenantes
Biſchofsamt niemals wuͤrcklich aufgegeben. Er
hat es fortgefuͤhret, ohne ſich das zu nennen, was
er in der That war, oder ſich vielmehr zu ſeyn,
herausgenommen und angemaſet hatte (§. 6.).
Dieſe Anmerckung iſt auch deswegen noͤthig, da-
mit wir den Zinzendorfiſchen Geiſt noch immer in
ſeiner vorigen Geſtalt ſehen moͤgen. Unwarhei-
ten ſind ſeine gewoͤhnlichſte Kuͤnſte. Dann die,
kraft vorbehaltener Bedingung, erfolgte Nie-
derlegung des Amtes, iſt unwahr. Sie wuͤrde
auch unerlaubt geweſen ſeyn, wo man ein wah-
res geiſtliches Amt voraus ſetzet. Dennoch will
Zinzendorf, wir ſollen ihm glauben, daß er einen
folchen unerlaubten Streich getrieben habe. Er
beweiſet damit, daß es ihm nicht zuviel ſondern
ſeinem Sinn und Plan gemaͤß ſeye das zu thun,
was auch die naluͤrliche Redlichkeit hoͤchſtens ver-
abſcheuet. Doch, weil keine Schalkheit ohne
Abſicht iſt, ſo wollen wir ſehen, warum er den
Bi-
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(*) Sonſt wuͤrde folgen, daß die Zinzendorfiſche
Verbote, und der Befehl GOttes gegen-
einander liefen. Es hat jedoch dieſer Muͤller
ſeinen unterthaͤnigen Gehorſam gegen Jhro
Heiligkeit dadurch bezeuget, daß er in ſeiner
Schrift ausdruͤcklich glaubet und bekennet
wie alles was der Herr Graf thue/ ein
Werck des Heiligen Geiſtes ſeye. Davon
die lerna Z. mit mehrem handelt.
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