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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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vierter Theil.
sind/ und zu nahe gehen/ und doch nicht
gnug präpariret sind; wenn uns aber der
Heiland (gewandtsweise) in so was hinein-
bringet/ so mags gehen in der Ordnung des
5ten nechstvorhergehenden Artikels.
Last uns
diesen Artikel hören. Er stehet Relat. s. 26. und
heiset also: Woran mercken wir/ daß der
HErr mit uns ist? Antwort:
das soll in un-
sern Versamlungen das Kennzeichen seyn/
ob der HErr mit uns ist/ wann es friedsam
zugehet/ und doch immer was daraus wird.
Wann eins oder das andere fehlet/
(nem-
lich wanns weder friedsam zugehet, noch
was daraus werden will) wollen wir NB. inne
halten/ und den HErrn suchen/ und unsere
Hertzen/ bis der Friede GOttes wieder re-
gieret.

§. 53.

Hier sehen wir eine herrliche Probe der Ver-
samlungsregeln.
Nemlich, es soll zwar der
Heiland die Materien angeben; aber der Wille
der Versamlung, soll doch seine Freyheit behal-
ten. Wir wollen nicht expreß (so sagen sie)
solche Sachen offentlich tractiren/ die ge-
fährlich sind/ und zu nahe gehen.
Also darf
der Heiland nicht einmal angeben was er will/
wann nicht die Brüder ausdrücklich solches
verhandeln wollen.
Das muß gewiß ein ei-
gener Heiland seyn, der sich dem Willen der
Brüder so gehorsamlich untergeben hat. Oder

hat

vierter Theil.
ſind/ und zu nahe gehen/ und doch nicht
gnug praͤpariret ſind; wenn uns aber der
Heiland (gewandtsweiſe) in ſo was hinein-
bringet/ ſo mags gehen in der Ordnung des
5ten nechſtvorhergehenden Artikels.
Laſt uns
dieſen Artikel hoͤren. Er ſtehet Relat. ſ. 26. und
heiſet alſo: Woran mercken wir/ daß der
HErr mit uns iſt? Antwort:
das ſoll in un-
ſern Verſamlungen das Kennzeichen ſeyn/
ob der HErr mit uns iſt/ wann es friedſam
zugehet/ und doch immer was daraus wird.
Wann eins oder das andere fehlet/
(nem-
lich wanns weder friedſam zugehet, noch
was daraus werden will) wollen wir NB. inne
halten/ und den HErrn ſuchen/ und unſere
Hertzen/ bis der Friede GOttes wieder re-
gieret.

§. 53.

Hier ſehen wir eine herrliche Probe der Ver-
ſamlungsregeln.
Nemlich, es ſoll zwar der
Heiland die Materien angeben; aber der Wille
der Verſamlung, ſoll doch ſeine Freyheit behal-
ten. Wir wollen nicht expreß (ſo ſagen ſie)
ſolche Sachen offentlich tractiren/ die ge-
faͤhrlich ſind/ und zu nahe gehen.
Alſo darf
der Heiland nicht einmal angeben was er will/
wann nicht die Bruͤder ausdruͤcklich ſolches
verhandeln wollen.
Das muß gewiß ein ei-
gener Heiland ſeyn, der ſich dem Willen der
Bruͤder ſo gehorſamlich untergeben hat. Oder

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[173/0185] vierter Theil. ſind/ und zu nahe gehen/ und doch nicht gnug praͤpariret ſind; wenn uns aber der Heiland (gewandtsweiſe) in ſo was hinein- bringet/ ſo mags gehen in der Ordnung des 5ten nechſtvorhergehenden Artikels. Laſt uns dieſen Artikel hoͤren. Er ſtehet Relat. ſ. 26. und heiſet alſo: Woran mercken wir/ daß der HErr mit uns iſt? Antwort: das ſoll in un- ſern Verſamlungen das Kennzeichen ſeyn/ ob der HErr mit uns iſt/ wann es friedſam zugehet/ und doch immer was daraus wird. Wann eins oder das andere fehlet/ (nem- lich wanns weder friedſam zugehet, noch was daraus werden will) wollen wir NB. inne halten/ und den HErrn ſuchen/ und unſere Hertzen/ bis der Friede GOttes wieder re- gieret. §. 53. Hier ſehen wir eine herrliche Probe der Ver- ſamlungsregeln. Nemlich, es ſoll zwar der Heiland die Materien angeben; aber der Wille der Verſamlung, ſoll doch ſeine Freyheit behal- ten. Wir wollen nicht expreß (ſo ſagen ſie) ſolche Sachen offentlich tractiren/ die ge- faͤhrlich ſind/ und zu nahe gehen. Alſo darf der Heiland nicht einmal angeben was er will/ wann nicht die Bruͤder ausdruͤcklich ſolches verhandeln wollen. Das muß gewiß ein ei- gener Heiland ſeyn, der ſich dem Willen der Bruͤder ſo gehorſamlich untergeben hat. Oder hat

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/185>, abgerufen am 23.11.2024.