Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
tern, theils die Brüder zu Leistung eines unbe-
dingten Gehorsams völlig bezaubern zu können.
Es ist bereits von rechtschafenen Lehrern dieses
Geheimnis der Schalkheit aufgedekt worden.
Dieweil aber Zinzendorf gewöhnlich läugnet; so
halte ich vor diensam, aus seiner eigenen Rela-
tion
von den Pensilvanischen Händeln, worge-
gen er nichts einwenden kan (§. 37.) diesen Be-
trug in ein mehreres Licht zu setzen. Jch will zu
diesem Ende nichts anders beybringen, als solche
Sätze von dem Loos/ welche in der Relation
befindlich sind. Die Prüfung soll jedesmal bey-
gefüget werden.

§. 39.

Das bei den Herrnhutern gebräuchliche Loos,
gehöret
(ihrem Angeben nach) unter die apo-
stolische Wunder der ersten Zeit.
So heiset es
in der Relation s. 72. Für diesmahl wurde nur
vom Loos angemerckt/ daß es eine höchstge-
fährliche Sache seye/ bey dem geringsten schie-
len/ und Nebenabsehen und es daher jeder-
männiglich/ der darzu nicht ausdrücklich
gerufen wäre/ hertzlich wiederrathen.
Hier
besorget er, sein Betrug möge kund werden,
wann allenfals das Loos in ehrliche Hände käme.
Dann es mögen wohl wenige Brüder so verrucht
seyn, den Zinzendorfischen Handgrif ohne Wie-
derspruch ihres Gewissens nachzumachen, und
gar vor eine Antwort des Heilandes und aposto-
lisch Wunder auszugeben. Abermal heist es s.

106.

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
tern, theils die Bruͤder zu Leiſtung eines unbe-
dingten Gehorſams voͤllig bezaubern zu koͤnnen.
Es iſt bereits von rechtſchafenen Lehrern dieſes
Geheimnis der Schalkheit aufgedekt worden.
Dieweil aber Zinzendorf gewoͤhnlich laͤugnet; ſo
halte ich vor dienſam, aus ſeiner eigenen Rela-
tion
von den Penſilvaniſchen Haͤndeln, worge-
gen er nichts einwenden kan (§. 37.) dieſen Be-
trug in ein mehreres Licht zu ſetzen. Jch will zu
dieſem Ende nichts anders beybringen, als ſolche
Saͤtze von dem Loos/ welche in der Relation
befindlich ſind. Die Pruͤfung ſoll jedesmal bey-
gefuͤget werden.

§. 39.

Das bei den Herrnhutern gebraͤuchliche Loos,
gehoͤret
(ihrem Angeben nach) unter die apo-
ſtoliſche Wunder der erſten Zeit.
So heiſet es
in der Relation ſ. 72. Fuͤr diesmahl wurde nur
vom Loos angemerckt/ daß es eine hoͤchſtge-
faͤhrliche Sache ſeye/ bey dem geringſten ſchie-
len/ und Nebenabſehen und es daher jeder-
maͤnniglich/ der darzu nicht ausdruͤcklich
gerufen waͤre/ hertzlich wiederrathen.
Hier
beſorget er, ſein Betrug moͤge kund werden,
wann allenfals das Loos in ehrliche Haͤnde kaͤme.
Dann es moͤgen wohl wenige Bruͤder ſo verrucht
ſeyn, den Zinzendorfiſchen Handgrif ohne Wie-
derſpruch ihres Gewiſſens nachzumachen, und
gar vor eine Antwort des Heilandes und apoſto-
liſch Wunder auszugeben. Abermal heiſt es ſ.

106.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0158" n="146"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
tern, theils die Bru&#x0364;der zu Lei&#x017F;tung eines unbe-<lb/>
dingten Gehor&#x017F;ams vo&#x0364;llig bezaubern zu ko&#x0364;nnen.<lb/>
Es i&#x017F;t bereits von recht&#x017F;chafenen Lehrern die&#x017F;es<lb/>
Geheimnis der Schalkheit aufgedekt worden.<lb/>
Dieweil aber Zinzendorf gewo&#x0364;hnlich la&#x0364;ugnet; &#x017F;o<lb/>
halte ich vor dien&#x017F;am, aus &#x017F;einer eigenen <hi rendition="#fr">Rela-<lb/>
tion</hi> von den Pen&#x017F;ilvani&#x017F;chen Ha&#x0364;ndeln, worge-<lb/>
gen er nichts einwenden kan (§. 37.) die&#x017F;en Be-<lb/>
trug in ein mehreres Licht zu &#x017F;etzen. Jch will zu<lb/>
die&#x017F;em Ende nichts anders beybringen, als &#x017F;olche<lb/>
Sa&#x0364;tze von dem <hi rendition="#fr">Loos/</hi> welche in der <hi rendition="#fr">Relation</hi><lb/>
befindlich &#x017F;ind. Die Pru&#x0364;fung &#x017F;oll jedesmal bey-<lb/>
gefu&#x0364;get werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 39.</head><lb/>
              <p>Das bei den Herrnhutern gebra&#x0364;uchliche <hi rendition="#fr">Loos,<lb/>
geho&#x0364;ret</hi> (ihrem Angeben nach) <hi rendition="#fr">unter die apo-<lb/>
&#x017F;toli&#x017F;che Wunder der er&#x017F;ten Zeit.</hi> So hei&#x017F;et es<lb/>
in der <hi rendition="#fr">Relation</hi> &#x017F;. 72. <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;r diesmahl wurde nur<lb/>
vom Loos angemerckt/ daß es eine ho&#x0364;ch&#x017F;tge-<lb/>
fa&#x0364;hrliche Sache &#x017F;eye/ bey dem gering&#x017F;ten &#x017F;chie-<lb/>
len/ und Nebenab&#x017F;ehen und es daher jeder-<lb/>
ma&#x0364;nniglich/ der darzu nicht ausdru&#x0364;cklich<lb/>
gerufen wa&#x0364;re/ hertzlich wiederrathen.</hi> Hier<lb/>
be&#x017F;orget er, &#x017F;ein Betrug mo&#x0364;ge kund werden,<lb/>
wann allenfals das Loos in ehrliche Ha&#x0364;nde ka&#x0364;me.<lb/>
Dann es mo&#x0364;gen wohl wenige Bru&#x0364;der &#x017F;o verrucht<lb/>
&#x017F;eyn, den Zinzendorfi&#x017F;chen Handgrif ohne Wie-<lb/>
der&#x017F;pruch ihres Gewi&#x017F;&#x017F;ens nachzumachen, und<lb/>
gar vor eine Antwort des Heilandes und apo&#x017F;to-<lb/>
li&#x017F;ch Wunder auszugeben. Abermal hei&#x017F;t es &#x017F;.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">106.</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[146/0158] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit tern, theils die Bruͤder zu Leiſtung eines unbe- dingten Gehorſams voͤllig bezaubern zu koͤnnen. Es iſt bereits von rechtſchafenen Lehrern dieſes Geheimnis der Schalkheit aufgedekt worden. Dieweil aber Zinzendorf gewoͤhnlich laͤugnet; ſo halte ich vor dienſam, aus ſeiner eigenen Rela- tion von den Penſilvaniſchen Haͤndeln, worge- gen er nichts einwenden kan (§. 37.) dieſen Be- trug in ein mehreres Licht zu ſetzen. Jch will zu dieſem Ende nichts anders beybringen, als ſolche Saͤtze von dem Loos/ welche in der Relation befindlich ſind. Die Pruͤfung ſoll jedesmal bey- gefuͤget werden. §. 39. Das bei den Herrnhutern gebraͤuchliche Loos, gehoͤret (ihrem Angeben nach) unter die apo- ſtoliſche Wunder der erſten Zeit. So heiſet es in der Relation ſ. 72. Fuͤr diesmahl wurde nur vom Loos angemerckt/ daß es eine hoͤchſtge- faͤhrliche Sache ſeye/ bey dem geringſten ſchie- len/ und Nebenabſehen und es daher jeder- maͤnniglich/ der darzu nicht ausdruͤcklich gerufen waͤre/ hertzlich wiederrathen. Hier beſorget er, ſein Betrug moͤge kund werden, wann allenfals das Loos in ehrliche Haͤnde kaͤme. Dann es moͤgen wohl wenige Bruͤder ſo verrucht ſeyn, den Zinzendorfiſchen Handgrif ohne Wie- derſpruch ihres Gewiſſens nachzumachen, und gar vor eine Antwort des Heilandes und apoſto- liſch Wunder auszugeben. Abermal heiſt es ſ. 106.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/158
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/158>, abgerufen am 22.11.2024.