Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
vierter Theil.
§. 32.

Und wer wird, auch auser diesen Merckma-
len, an der Zinzendorfischen Meisterschaft über
dieses Versamlungswerck, den geringsten Zweifel
tragen? der Zweck seiner Pensilvanischen Reise,
war eben derselbe, den er immer vor augen hat:
nemlich aus allen vorigen Seckten eine neue zu
machen/ die unter seinem Regiment (*) stehen

soll.
Und er hatte es zuvor, aber von wem? über-
tragen bekommen. Und wer waren dieje-
nige, die es übertragen hatten? wer be-
stimmete, wielang es nöthig wäre, daß
dieser Bruder es behalten solte? warum
gibt er solches eigenmächtig wieder hin, und
überträgt es einem andern, ohne daß er
über die Nothwendigkeit erkennen läset?
Gewis der Schottische Bruder muß ein
gantzer Bruder seyn. Dann er macht es
mit seinem Syndicat, gerade wie Bruder
Ludwig mit seinem Bischofsamte.
(*) Von diesem Zweck ist bereits im ersten
Stück
(§. 8. *) etwas erwehnet worden.
Es könte in einem besondern Abschnit hier-
von gehandelt werden. Fast am deutlichsten
verräth man sich in der vierten General-
versamlung/ s. 59. Weil man je mehr und
mehr darauf denckt/ das innige Liebes-
band/ das zwischen uns Teutschen und
etlichen Jndianischen Christen ist/ auch

mit
vierter Theil.
§. 32.

Und wer wird, auch auſer dieſen Merckma-
len, an der Zinzendorfiſchen Meiſterſchaft uͤber
dieſes Verſamlungswerck, den geringſten Zweifel
tragen? der Zweck ſeiner Penſilvaniſchen Reiſe,
war eben derſelbe, den er immer vor augen hat:
nemlich aus allen vorigen Seckten eine neue zu
machen/ die unter ſeinem Regiment (*) ſtehen

ſoll.
Und er hatte es zuvor, aber von wem? uͤber-
tragen bekommen. Und wer waren dieje-
nige, die es uͤbertragen hatten? wer be-
ſtimmete, wielang es noͤthig waͤre, daß
dieſer Bruder es behalten ſolte? warum
gibt er ſolches eigenmaͤchtig wieder hin, und
uͤbertraͤgt es einem andern, ohne daß er
uͤber die Nothwendigkeit erkennen laͤſet?
Gewis der Schottiſche Bruder muß ein
gantzer Bruder ſeyn. Dann er macht es
mit ſeinem Syndicat, gerade wie Bruder
Ludwig mit ſeinem Biſchofsamte.
(*) Von dieſem Zweck iſt bereits im erſten
Stuͤck
(§. 8. *) etwas erwehnet worden.
Es koͤnte in einem beſondern Abſchnit hier-
von gehandelt werden. Faſt am deutlichſten
verraͤth man ſich in der vierten General-
verſamlung/ ſ. 59. Weil man je mehr und
mehr darauf denckt/ das innige Liebes-
band/ das zwiſchen uns Teutſchen und
etlichen Jndianiſchen Chriſten iſt/ auch

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0137" n="125"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vierter Theil.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 32.</head><lb/>
              <p>Und wer wird, auch au&#x017F;er die&#x017F;en Merckma-<lb/>
len, an der Zinzendorfi&#x017F;chen Mei&#x017F;ter&#x017F;chaft u&#x0364;ber<lb/>
die&#x017F;es Ver&#x017F;amlungswerck, den gering&#x017F;ten Zweifel<lb/>
tragen? der Zweck &#x017F;einer Pen&#x017F;ilvani&#x017F;chen Rei&#x017F;e,<lb/>
war eben der&#x017F;elbe, den er immer vor augen hat:<lb/>
nemlich aus allen vorigen Seckten eine neue zu<lb/>
machen/ die unter &#x017F;einem Regiment <note xml:id="seg2pn_29_1" next="#seg2pn_29_2" place="foot" n="(*)">Von die&#x017F;em Zweck i&#x017F;t bereits im <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten<lb/>
Stu&#x0364;ck</hi> (§. 8. *) etwas erwehnet worden.<lb/>
Es ko&#x0364;nte in einem be&#x017F;ondern Ab&#x017F;chnit hier-<lb/>
von gehandelt werden. Fa&#x017F;t am deutlich&#x017F;ten<lb/>
verra&#x0364;th man &#x017F;ich in der <hi rendition="#fr">vierten General-<lb/>
ver&#x017F;amlung/ &#x017F;. 59. Weil man je mehr und<lb/>
mehr darauf denckt/ das innige Liebes-<lb/>
band/ das zwi&#x017F;chen uns Teut&#x017F;chen und<lb/>
etlichen Jndiani&#x017F;chen Chri&#x017F;ten i&#x017F;t/ auch</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">mit</hi></fw></note> &#x017F;tehen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;oll.</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_28_3" prev="#seg2pn_28_2" place="foot" n="(*)">Und er hatte es zuvor, aber von wem? u&#x0364;ber-<lb/>
tragen bekommen. Und wer waren dieje-<lb/>
nige, die es <hi rendition="#fr">u&#x0364;bertragen</hi> hatten? wer be-<lb/>
&#x017F;timmete, <hi rendition="#fr">wielang es no&#x0364;thig</hi> wa&#x0364;re, daß<lb/>
die&#x017F;er Bruder es behalten &#x017F;olte? warum<lb/>
gibt er &#x017F;olches eigenma&#x0364;chtig wieder hin, und<lb/>
u&#x0364;bertra&#x0364;gt es einem andern, ohne daß er<lb/>
u&#x0364;ber die Nothwendigkeit erkennen la&#x0364;&#x017F;et?<lb/>
Gewis der Schotti&#x017F;che Bruder muß ein<lb/>
gantzer Bruder &#x017F;eyn. Dann er macht es<lb/>
mit &#x017F;einem Syndicat, gerade wie Bruder<lb/>
Ludwig mit &#x017F;einem Bi&#x017F;chofsamte.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[125/0137] vierter Theil. §. 32. Und wer wird, auch auſer dieſen Merckma- len, an der Zinzendorfiſchen Meiſterſchaft uͤber dieſes Verſamlungswerck, den geringſten Zweifel tragen? der Zweck ſeiner Penſilvaniſchen Reiſe, war eben derſelbe, den er immer vor augen hat: nemlich aus allen vorigen Seckten eine neue zu machen/ die unter ſeinem Regiment (*) ſtehen ſoll. (*) (*) Von dieſem Zweck iſt bereits im erſten Stuͤck (§. 8. *) etwas erwehnet worden. Es koͤnte in einem beſondern Abſchnit hier- von gehandelt werden. Faſt am deutlichſten verraͤth man ſich in der vierten General- verſamlung/ ſ. 59. Weil man je mehr und mehr darauf denckt/ das innige Liebes- band/ das zwiſchen uns Teutſchen und etlichen Jndianiſchen Chriſten iſt/ auch mit (*) Und er hatte es zuvor, aber von wem? uͤber- tragen bekommen. Und wer waren dieje- nige, die es uͤbertragen hatten? wer be- ſtimmete, wielang es noͤthig waͤre, daß dieſer Bruder es behalten ſolte? warum gibt er ſolches eigenmaͤchtig wieder hin, und uͤbertraͤgt es einem andern, ohne daß er uͤber die Nothwendigkeit erkennen laͤſet? Gewis der Schottiſche Bruder muß ein gantzer Bruder ſeyn. Dann er macht es mit ſeinem Syndicat, gerade wie Bruder Ludwig mit ſeinem Biſchofsamte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/137
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/137>, abgerufen am 23.11.2024.