Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Vorrede. etwas ausführlich gerathen. Vielleichthabe ich Ursachen darzu, welche nicht gäntzlich zu tadeln seyn möchten. 1) Zin- zendorf leget ein Bekentnis seines Glau- bens, und der Ubereinstimmung ab, theils mit den Lehren der christlichen Re- ligionen insgesamt, theils mit dem Aug- spurgischen Lehrbegrif unserer Kirche. Er bedienet sich, seiner Gewonheit nach, solcher schlüpferigen Umwege, da man auf alle Wendungen und Fustritte mer- cken muß, wann sein Betrug hinläng- lich entdecket werden soll, 2) Hiernechst schreibe ich, soviel möglich, zur Uberzeu- gung. Das nöthiget mich, den rechten Verstand der Zinzendorfischen Jrrlehren aufzusuchen, und aus des Verfaßers Worten, seinem Lehrgebäude gemäß, zu erweisen. Dieses ist desto nöthiger, je bekanter seine Argheit ist, alles auf der Stelle zu leugnen, und sodann mit bos- haften Lästerungen desto freygebiger zu seyn. Daher habe ich ihn eingetrieben von allen Seiten, und ihm alle Auswe- ge verbauet. Dabei geschiehet es aber, daß ich auch, wo es nöthig, die von ihm angefochtene und verspottete Warhei- ten, ):( 3
Vorrede. etwas ausfuͤhrlich gerathen. Vielleichthabe ich Urſachen darzu, welche nicht gaͤntzlich zu tadeln ſeyn moͤchten. 1) Zin- zendorf leget ein Bekentnis ſeines Glau- bens, und der Ubereinſtimmung ab, theils mit den Lehren der chriſtlichen Re- ligionen insgeſamt, theils mit dem Aug- ſpurgiſchen Lehrbegrif unſerer Kirche. Er bedienet ſich, ſeiner Gewonheit nach, ſolcher ſchluͤpferigen Umwege, da man auf alle Wendungen und Fustritte mer- cken muß, wann ſein Betrug hinlaͤng- lich entdecket werden ſoll, 2) Hiernechſt ſchreibe ich, ſoviel moͤglich, zur Uberzeu- gung. Das noͤthiget mich, den rechten Verſtand der Zinzendorfiſchen Jrrlehren aufzuſuchen, und aus des Verfaßers Worten, ſeinem Lehrgebaͤude gemaͤß, zu erweiſen. Dieſes iſt deſto noͤthiger, je bekanter ſeine Argheit iſt, alles auf der Stelle zu leugnen, und ſodann mit bos- haften Laͤſterungen deſto freygebiger zu ſeyn. Daher habe ich ihn eingetrieben von allen Seiten, und ihm alle Auswe- ge verbauet. Dabei geſchiehet es aber, daß ich auch, wo es noͤthig, die von ihm angefochtene und verſpottete Warhei- ten, ):( 3
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Vorrede.
etwas ausfuͤhrlich gerathen. Vielleicht
habe ich Urſachen darzu, welche nicht
gaͤntzlich zu tadeln ſeyn moͤchten. 1) Zin-
zendorf leget ein Bekentnis ſeines Glau-
bens, und der Ubereinſtimmung ab,
theils mit den Lehren der chriſtlichen Re-
ligionen insgeſamt, theils mit dem Aug-
ſpurgiſchen Lehrbegrif unſerer Kirche.
Er bedienet ſich, ſeiner Gewonheit nach,
ſolcher ſchluͤpferigen Umwege, da man
auf alle Wendungen und Fustritte mer-
cken muß, wann ſein Betrug hinlaͤng-
lich entdecket werden ſoll, 2) Hiernechſt
ſchreibe ich, ſoviel moͤglich, zur Uberzeu-
gung. Das noͤthiget mich, den rechten
Verſtand der Zinzendorfiſchen Jrrlehren
aufzuſuchen, und aus des Verfaßers
Worten, ſeinem Lehrgebaͤude gemaͤß, zu
erweiſen. Dieſes iſt deſto noͤthiger, je
bekanter ſeine Argheit iſt, alles auf der
Stelle zu leugnen, und ſodann mit bos-
haften Laͤſterungen deſto freygebiger zu
ſeyn. Daher habe ich ihn eingetrieben
von allen Seiten, und ihm alle Auswe-
ge verbauet. Dabei geſchiehet es aber,
daß ich auch, wo es noͤthig, die von ihm
angefochtene und verſpottete Warhei-
ten,
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