Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
"werden; so eröffnet ihm der Heiland das Ver-
"ständniß, nachdem er ihm seine Verwunderung
"nicht verhalten, daß er als ein Rabbiner noch
"nicht in der Bibel gelesen habe, wo der Mutter-
"leib zu suchen sey, daraus die Seelen geboren
"werden. Darnach sagt er ihm zu wiederholten
"malen, daß er das bey dem heiligen Geist suchen
"müsse. Der heilige Geist nahms mit dieser sei-
"ner nota characteristica in den ersten Tagen der
"Kirche so genau, daß er nicht auf die Leute fiel,
"die getauft wurden, wenn sie nicht wusten, wer
"er war; weil die Taufe eben das Wasser war,
"darinnen man des heiligen Geistes neugeborne
"Kindlein badet, [fremdsprachliches Material - 4 Wörter fehlen]
"[fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt], welches zu erweisen und deutlich zu ma-
"chen, er bey der ersten Taufe der Heiden noch
"vor der Handlung auf sie fiel, darüber der Apo-
"stel in die Worte ausbrach: Mag auch iemand
"diesen Leuten das Bad streitig machen: sie
"sind ja doch des heiligen Geistes voll.
conf.
"Luc. 1, 42. 47."

§. 14.

"Jch will mich ja nicht in den Methodismum
"der Wiedergeburt diffundiren, ich will aufs al-
"lersimpleste meinem obigen Satze inhaeriren, daß
"der Muttercharacter des heiligen Geistes mit
"eben derselbigen Glaubenseinfalt gefaßt, und
"den Kindern der Gnade muß imprimirt werden,
"daß sie eine sorgfältige Mutter haben in der hei-
"ligen Dreieinigkeit, als daß sie einen lieben Va-
"ter und einen treuen Seelenbräutigam haben.

"Und

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
„werden; ſo eroͤffnet ihm der Heiland das Ver-
„ſtaͤndniß, nachdem er ihm ſeine Verwunderung
„nicht verhalten, daß er als ein Rabbiner noch
„nicht in der Bibel geleſen habe, wo der Mutter-
„leib zu ſuchen ſey, daraus die Seelen geboren
„werden. Darnach ſagt er ihm zu wiederholten
„malen, daß er das bey dem heiligen Geiſt ſuchen
„muͤſſe. Der heilige Geiſt nahms mit dieſer ſei-
„ner nota characteriſtica in den erſten Tagen der
„Kirche ſo genau, daß er nicht auf die Leute fiel,
„die getauft wurden, wenn ſie nicht wuſten, wer
„er war; weil die Taufe eben das Waſſer war,
„darinnen man des heiligen Geiſtes neugeborne
„Kindlein badet, [fremdsprachliches Material – 4 Wörter fehlen]
[fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt], welches zu erweiſen und deutlich zu ma-
„chen, er bey der erſten Taufe der Heiden noch
„vor der Handlung auf ſie fiel, daruͤber der Apo-
„ſtel in die Worte ausbrach: Mag auch iemand
„dieſen Leuten das Bad ſtreitig machen: ſie
„ſind ja doch des heiligen Geiſtes voll.
conf.
„Luc. 1, 42. 47.‟

§. 14.

„Jch will mich ja nicht in den Methodiſmum
„der Wiedergeburt diffundiren, ich will aufs al-
„lerſimpleſte meinem obigen Satze inhæriren, daß
„der Muttercharacter des heiligen Geiſtes mit
„eben derſelbigen Glaubenseinfalt gefaßt, und
„den Kindern der Gnade muß imprimirt werden,
„daß ſie eine ſorgfaͤltige Mutter haben in der hei-
„ligen Dreieinigkeit, als daß ſie einen lieben Va-
„ter und einen treuen Seelenbraͤutigam haben.

„Und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0032" n="16"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
&#x201E;werden; &#x017F;o ero&#x0364;ffnet ihm der Heiland das Ver-<lb/>
&#x201E;&#x017F;ta&#x0364;ndniß, nachdem er ihm &#x017F;eine Verwunderung<lb/>
&#x201E;nicht verhalten, daß er als ein Rabbiner noch<lb/>
&#x201E;nicht in der Bibel gele&#x017F;en habe, wo der Mutter-<lb/>
&#x201E;leib zu &#x017F;uchen &#x017F;ey, daraus die Seelen geboren<lb/>
&#x201E;werden. Darnach &#x017F;agt er ihm zu wiederholten<lb/>
&#x201E;malen, daß er das bey dem heiligen Gei&#x017F;t &#x017F;uchen<lb/>
&#x201E;mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Der heilige Gei&#x017F;t nahms mit die&#x017F;er &#x017F;ei-<lb/>
&#x201E;ner <hi rendition="#aq">nota characteri&#x017F;tica</hi> in den er&#x017F;ten Tagen der<lb/>
&#x201E;Kirche &#x017F;o genau, daß er nicht auf die Leute fiel,<lb/>
&#x201E;die getauft wurden, wenn &#x017F;ie nicht wu&#x017F;ten, wer<lb/>
&#x201E;er war; weil die Taufe eben das Wa&#x017F;&#x017F;er war,<lb/>
&#x201E;darinnen man des heiligen Gei&#x017F;tes neugeborne<lb/>
&#x201E;Kindlein badet, <gap reason="fm" unit="words" quantity="4"/><lb/>
&#x201E;<gap reason="fm" unit="words" quantity="1"/>, welches zu erwei&#x017F;en und deutlich zu ma-<lb/>
&#x201E;chen, er bey der er&#x017F;ten Taufe der Heiden noch<lb/>
&#x201E;vor der Handlung auf &#x017F;ie fiel, daru&#x0364;ber der Apo-<lb/>
&#x201E;&#x017F;tel in die Worte ausbrach: <hi rendition="#fr">Mag auch iemand<lb/>
&#x201E;die&#x017F;en Leuten das Bad &#x017F;treitig machen: &#x017F;ie<lb/>
&#x201E;&#x017F;ind ja doch des heiligen Gei&#x017F;tes voll.</hi> <hi rendition="#aq">conf.</hi><lb/>
&#x201E;Luc. 1, 42. 47.&#x201F;</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 14.</head><lb/>
              <p>&#x201E;Jch will mich ja nicht in den <hi rendition="#aq">Methodi&#x017F;mum</hi><lb/>
&#x201E;der Wiedergeburt <hi rendition="#aq">diffundi</hi>ren, ich will aufs al-<lb/>
&#x201E;ler&#x017F;imple&#x017F;te meinem obigen Satze <hi rendition="#aq">inhæri</hi>ren, daß<lb/>
&#x201E;der Muttercharacter des heiligen Gei&#x017F;tes mit<lb/>
&#x201E;eben der&#x017F;elbigen Glaubenseinfalt gefaßt, und<lb/>
&#x201E;den Kindern der Gnade muß <hi rendition="#aq">imprimi</hi>rt werden,<lb/>
&#x201E;daß &#x017F;ie eine &#x017F;orgfa&#x0364;ltige Mutter haben in der hei-<lb/>
&#x201E;ligen Dreieinigkeit, als daß &#x017F;ie einen lieben Va-<lb/>
&#x201E;ter und einen treuen Seelenbra&#x0364;utigam haben.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">&#x201E;Und</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0032] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit „werden; ſo eroͤffnet ihm der Heiland das Ver- „ſtaͤndniß, nachdem er ihm ſeine Verwunderung „nicht verhalten, daß er als ein Rabbiner noch „nicht in der Bibel geleſen habe, wo der Mutter- „leib zu ſuchen ſey, daraus die Seelen geboren „werden. Darnach ſagt er ihm zu wiederholten „malen, daß er das bey dem heiligen Geiſt ſuchen „muͤſſe. Der heilige Geiſt nahms mit dieſer ſei- „ner nota characteriſtica in den erſten Tagen der „Kirche ſo genau, daß er nicht auf die Leute fiel, „die getauft wurden, wenn ſie nicht wuſten, wer „er war; weil die Taufe eben das Waſſer war, „darinnen man des heiligen Geiſtes neugeborne „Kindlein badet, ____ „_, welches zu erweiſen und deutlich zu ma- „chen, er bey der erſten Taufe der Heiden noch „vor der Handlung auf ſie fiel, daruͤber der Apo- „ſtel in die Worte ausbrach: Mag auch iemand „dieſen Leuten das Bad ſtreitig machen: ſie „ſind ja doch des heiligen Geiſtes voll. conf. „Luc. 1, 42. 47.‟ §. 14. „Jch will mich ja nicht in den Methodiſmum „der Wiedergeburt diffundiren, ich will aufs al- „lerſimpleſte meinem obigen Satze inhæriren, daß „der Muttercharacter des heiligen Geiſtes mit „eben derſelbigen Glaubenseinfalt gefaßt, und „den Kindern der Gnade muß imprimirt werden, „daß ſie eine ſorgfaͤltige Mutter haben in der hei- „ligen Dreieinigkeit, als daß ſie einen lieben Va- „ter und einen treuen Seelenbraͤutigam haben. „Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/32
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/32>, abgerufen am 23.11.2024.