Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit "welches unstreitig einer und derselbe ist, pie"meditire." §. 9. "Damit aber niemand denke, als ob dis nur "rechten
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit „welches unſtreitig einer und derſelbe iſt, pie„meditire.‟ §. 9. „Damit aber niemand denke, als ob dis nur „rechten
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0028" n="12"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> „welches unſtreitig einer und derſelbe iſt, <hi rendition="#aq">pie<lb/> „mediti</hi>re.‟</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 9.</head><lb/> <p>„Damit aber niemand denke, als ob dis nur<lb/> „ſo ein <hi rendition="#aq">Paradoxon</hi> waͤre, das man <hi rendition="#aq">exercitii gratia</hi><lb/> „unter die Leute wuͤrfe, wie etwa manchmal ein<lb/> „<hi rendition="#aq">Corollarium</hi> hinter einer <hi rendition="#aq">Diſputation,</hi> um ſich<lb/> „an dem daruͤber enſtehenden <hi rendition="#aq">Diſputat</hi> eine Wei-<lb/> „le zu <hi rendition="#aq">delecti</hi>ren, und endlich doch das <hi rendition="#aq">finale</hi> aller<lb/> „dergleichen <hi rendition="#aq">Diſputate de lana caprina: concedo<lb/> „in hoc ſenſu,</hi> heraus zu kriegen: ſo bezeuge ich zu<lb/> „gleicher Zeit, daß ich es fuͤr einen groſſen und<lb/> „wichtigen Fehler der Theologen, und fuͤr ein <hi rendition="#aq">Pec-<lb/> „catum omiſſionis</hi> halte, da ſie wenigſtens ſeit der<lb/> „<hi rendition="#aq">Reformation</hi> genugſam wahrnehmen koͤnnen,<lb/> „daß eine <hi rendition="#aq">craſſe Ignoranz</hi> wegen der Perſon des<lb/> „heiligen Geiſtes unter dem Volk iſt, daß ſie der<lb/> „Spur des ſeligen Lutheri nicht beſſer gefolget,<lb/> „welcher das <hi rendition="#aq">abrup</hi>te Bekentnis: <hi rendition="#fr">ich glaube<lb/> „an den Heiligen Geiſt</hi>/ mit einer gantzen <hi rendition="#aq">Suite</hi><lb/> „ſchoͤner Gedanken <hi rendition="#aq">illuſtri</hi>ret, und weiter aus-<lb/> „gefuͤhret hat, und ſich die Freiheit heraus genom-<lb/> „men, die, in dieſe<hi rendition="#fr">m</hi> allzukurtzen <hi rendition="#aq">Compendio,</hi><lb/> „als wenn ſie kleine Goͤtter fuͤr ſich waͤren, zum<lb/> „heiligen Geiſt <hi rendition="#aq">rangi</hi>rte heilige chriſtliche Kirche,<lb/> „Vergebung der Suͤnden, Auferſtehung der<lb/> „Todten und ewiges Leben, dem heiligen Geiſt<lb/> „in die Hand zu geben, daß man ſiehet, was er<lb/> „dabey zu thun hat: wie denn durch die dem heili-<lb/> „gen Geiſt daſelbſt beygelegte Handlung, <hi rendition="#fr">deſſen<lb/> „ewige und ſelbſtaͤndige Gottheit</hi> mit einer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„rechten</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0028]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
„welches unſtreitig einer und derſelbe iſt, pie
„meditire.‟
§. 9.
„Damit aber niemand denke, als ob dis nur
„ſo ein Paradoxon waͤre, das man exercitii gratia
„unter die Leute wuͤrfe, wie etwa manchmal ein
„Corollarium hinter einer Diſputation, um ſich
„an dem daruͤber enſtehenden Diſputat eine Wei-
„le zu delectiren, und endlich doch das finale aller
„dergleichen Diſputate de lana caprina: concedo
„in hoc ſenſu, heraus zu kriegen: ſo bezeuge ich zu
„gleicher Zeit, daß ich es fuͤr einen groſſen und
„wichtigen Fehler der Theologen, und fuͤr ein Pec-
„catum omiſſionis halte, da ſie wenigſtens ſeit der
„Reformation genugſam wahrnehmen koͤnnen,
„daß eine craſſe Ignoranz wegen der Perſon des
„heiligen Geiſtes unter dem Volk iſt, daß ſie der
„Spur des ſeligen Lutheri nicht beſſer gefolget,
„welcher das abrupte Bekentnis: ich glaube
„an den Heiligen Geiſt/ mit einer gantzen Suite
„ſchoͤner Gedanken illuſtriret, und weiter aus-
„gefuͤhret hat, und ſich die Freiheit heraus genom-
„men, die, in dieſem allzukurtzen Compendio,
„als wenn ſie kleine Goͤtter fuͤr ſich waͤren, zum
„heiligen Geiſt rangirte heilige chriſtliche Kirche,
„Vergebung der Suͤnden, Auferſtehung der
„Todten und ewiges Leben, dem heiligen Geiſt
„in die Hand zu geben, daß man ſiehet, was er
„dabey zu thun hat: wie denn durch die dem heili-
„gen Geiſt daſelbſt beygelegte Handlung, deſſen
„ewige und ſelbſtaͤndige Gottheit mit einer
„rechten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |