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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
solchergestalt seine Erfindung (§. 11.) er-
gäntzet hat. Das heiset dann mit seinen ei-
genen Worten: Weil wir einen Vater in
der Dreieinigkeit haben und einen Mann;
so kan man ja leicht begreifen, daß der
heilige Geist sich nicht werde vergessen
haben.
Nun siehet man noch deutlicher wie
künstlich Zinzendorf geschlossen hat: weil ich in
der Schrift das Wort Vater und Mann
finde, so bedeutet Vater die erste Person, und
Mann die zweite. Hier hat Zinzendorf schon
eine durch getheilte Aemter unterschiedene
Dreieinigkeit, die er voraussetzet, ehe sie (**)

be-
(**) Nemlich weil er lieset: GOtt nennet
sich einen Vater und einen Mann: so den-
cket er dabey: in der Dreieinigkeit ist eine
Person mit Ausschliesung der anderen,
der Vater, und zwar wegen der geist-
lichen Zeugung der Menschen.
Die
andere Person ist ein Mann, wegen der
Ehlichung. Und aus diesen Gedan-
cken, die er doch selbst machet, und die
ihm der heilige Geist nicht angibt, ziehet
er nun den Schlus: die dritte Person
muß Mutter heisen.
Wird Zinzendorf aus Schriftstellen bewei-
sen: 1) daß GOtt ein Vater genennet
wird wegen geistlicher Zeugung der Men-
schen,
O 3

dritter Theil.
ſolchergeſtalt ſeine Erfindung (§. 11.) er-
gaͤntzet hat. Das heiſet dann mit ſeinen ei-
genen Worten: Weil wir einen Vater in
der Dreieinigkeit haben und einen Mann;
ſo kan man ja leicht begreifen, daß der
heilige Geiſt ſich nicht werde vergeſſen
haben.
Nun ſiehet man noch deutlicher wie
kuͤnſtlich Zinzendorf geſchloſſen hat: weil ich in
der Schrift das Wort Vater und Mann
finde, ſo bedeutet Vater die erſte Perſon, und
Mann die zweite. Hier hat Zinzendorf ſchon
eine durch getheilte Aemter unterſchiedene
Dreieinigkeit, die er vorausſetzet, ehe ſie (**)

be-
(**) Nemlich weil er lieſet: GOtt nennet
ſich einen Vater und einen Mann: ſo den-
cket er dabey: in der Dreieinigkeit iſt eine
Perſon mit Ausſchlieſung der anderen,
der Vater, und zwar wegen der geiſt-
lichen Zeugung der Menſchen.
Die
andere Perſon iſt ein Mann, wegen der
Ehlichung. Und aus dieſen Gedan-
cken, die er doch ſelbſt machet, und die
ihm der heilige Geiſt nicht angibt, ziehet
er nun den Schlus: die dritte Perſon
muß Mutter heiſen.
Wird Zinzendorf aus Schriftſtellen bewei-
ſen: 1) daß GOtt ein Vater genennet
wird wegen geiſtlicher Zeugung der Men-
ſchen,
O 3
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[213/0229] dritter Theil. ſolchergeſtalt ſeine Erfindung (§. 11.) er- gaͤntzet hat. Das heiſet dann mit ſeinen ei- genen Worten: Weil wir einen Vater in der Dreieinigkeit haben und einen Mann; ſo kan man ja leicht begreifen, daß der heilige Geiſt ſich nicht werde vergeſſen haben. Nun ſiehet man noch deutlicher wie kuͤnſtlich Zinzendorf geſchloſſen hat: weil ich in der Schrift das Wort Vater und Mann finde, ſo bedeutet Vater die erſte Perſon, und Mann die zweite. Hier hat Zinzendorf ſchon eine durch getheilte Aemter unterſchiedene Dreieinigkeit, die er vorausſetzet, ehe ſie (**) be- (**) Nemlich weil er lieſet: GOtt nennet ſich einen Vater und einen Mann: ſo den- cket er dabey: in der Dreieinigkeit iſt eine Perſon mit Ausſchlieſung der anderen, der Vater, und zwar wegen der geiſt- lichen Zeugung der Menſchen. Die andere Perſon iſt ein Mann, wegen der Ehlichung. Und aus dieſen Gedan- cken, die er doch ſelbſt machet, und die ihm der heilige Geiſt nicht angibt, ziehet er nun den Schlus: die dritte Perſon muß Mutter heiſen. Wird Zinzendorf aus Schriftſtellen bewei- ſen: 1) daß GOtt ein Vater genennet wird wegen geiſtlicher Zeugung der Men- ſchen, O 3

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/229>, abgerufen am 21.11.2024.