Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
zugleich die Ordnung der Personen entdeket.
Der Vater, weil der Sohn von ihm gezeuget
wird, ist die erste Person, gleichwie der Sohn,
aus eben dieser Ursache die andere Person.
Weil der heilige Geist vom Vater und Sohn
ausgehet, so ist Er die dritte Person. So
ist es auch mit den äuserlichen Kennzeichen der
göttlichen Personen. Die Schöpfung ist in
der Ordnung das erste Werck GOttes, das
auser ihm durch seine Kraft entstanden ist;
also ist es auch das äuserliche Kennzeichen der
ersten Person, nemlich des Vaters. Die
sogleich nach dem Fall zugesagte und gültige,
und nachher vollbrachte Erlösung der geschaf-
fenen, und in die Sünde gerathenen Men-
schen, ist das andere grose Werck GOttes.
Deswegen hat die andere Person, nemlich
der Sohn GOttes es zu seinem persönlichen
Kennzeichen. Die Zueignung dieser Erlö-
sung oder die Heiligung ist das dritte grose
Werck des HErrn, deswegen es auch der
dritten Person, dem heiligen Geist beigele-
get wird.

Diese Kennzeichen sind weislich eingerichtet,
dann sie rühren her von einem allweisen GOtt.
Sie dienen den Unterschied anzuzeigen, und
die Ordnung zugleich unter den unterschiede-
nen Personen. Wer solte meynen, daß sie
ein Mensch zu meistern sich unterfangen kön-
te? Aber Zinzendorf hat kein Bedencken es zu
thun. Höret dann, wie es ihm gerathen ist.

Der

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
zugleich die Ordnung der Perſonen entdeket.
Der Vater, weil der Sohn von ihm gezeuget
wird, iſt die erſte Perſon, gleichwie der Sohn,
aus eben dieſer Urſache die andere Perſon.
Weil der heilige Geiſt vom Vater und Sohn
ausgehet, ſo iſt Er die dritte Perſon. So
iſt es auch mit den aͤuſerlichen Kennzeichen der
goͤttlichen Perſonen. Die Schoͤpfung iſt in
der Ordnung das erſte Werck GOttes, das
auſer ihm durch ſeine Kraft entſtanden iſt;
alſo iſt es auch das aͤuſerliche Kennzeichen der
erſten Perſon, nemlich des Vaters. Die
ſogleich nach dem Fall zugeſagte und guͤltige,
und nachher vollbrachte Erloͤſung der geſchaf-
fenen, und in die Suͤnde gerathenen Men-
ſchen, iſt das andere groſe Werck GOttes.
Deswegen hat die andere Perſon, nemlich
der Sohn GOttes es zu ſeinem perſoͤnlichen
Kennzeichen. Die Zueignung dieſer Erloͤ-
ſung oder die Heiligung iſt das dritte groſe
Werck des HErrn, deswegen es auch der
dritten Perſon, dem heiligen Geiſt beigele-
get wird.

Dieſe Kennzeichen ſind weislich eingerichtet,
dann ſie ruͤhren her von einem allweiſen GOtt.
Sie dienen den Unterſchied anzuzeigen, und
die Ordnung zugleich unter den unterſchiede-
nen Perſonen. Wer ſolte meynen, daß ſie
ein Menſch zu meiſtern ſich unterfangen koͤn-
te? Aber Zinzendorf hat kein Bedencken es zu
thun. Hoͤret dann, wie es ihm gerathen iſt.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0202" n="186"/><fw place="top" type="header">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</fw><lb/>
zugleich die Ordnung der Per&#x017F;onen entdeket.<lb/>
Der <hi rendition="#fr">Vater,</hi> weil der Sohn von ihm gezeuget<lb/>
wird, i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">er&#x017F;te</hi> Per&#x017F;on, gleichwie der Sohn,<lb/>
aus eben die&#x017F;er Ur&#x017F;ache die <hi rendition="#fr">andere</hi> Per&#x017F;on.<lb/>
Weil der heilige Gei&#x017F;t vom Vater und Sohn<lb/>
ausgehet, &#x017F;o i&#x017F;t Er die <hi rendition="#fr">dritte</hi> Per&#x017F;on. So<lb/>
i&#x017F;t es auch mit den a&#x0364;u&#x017F;erlichen Kennzeichen der<lb/>
go&#x0364;ttlichen Per&#x017F;onen. Die <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;pfung</hi> i&#x017F;t in<lb/>
der Ordnung das er&#x017F;te Werck GOttes, das<lb/>
au&#x017F;er ihm durch &#x017F;eine Kraft ent&#x017F;tanden i&#x017F;t;<lb/>
al&#x017F;o i&#x017F;t es auch das a&#x0364;u&#x017F;erliche Kennzeichen der<lb/><hi rendition="#fr">er&#x017F;ten</hi> Per&#x017F;on, nemlich des Vaters. Die<lb/>
&#x017F;ogleich nach dem Fall zuge&#x017F;agte und gu&#x0364;ltige,<lb/>
und nachher vollbrachte <hi rendition="#fr">Erlo&#x0364;&#x017F;ung</hi> der ge&#x017F;chaf-<lb/>
fenen, und in die Su&#x0364;nde gerathenen Men-<lb/>
&#x017F;chen, i&#x017F;t das <hi rendition="#fr">andere</hi> gro&#x017F;e Werck GOttes.<lb/>
Deswegen hat die andere Per&#x017F;on, nemlich<lb/>
der Sohn GOttes es zu &#x017F;einem per&#x017F;o&#x0364;nlichen<lb/>
Kennzeichen. Die <hi rendition="#fr">Zueignung</hi> die&#x017F;er Erlo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ung oder die <hi rendition="#fr">Heiligung</hi> i&#x017F;t das <hi rendition="#fr">dritte</hi> gro&#x017F;e<lb/>
Werck des HErrn, deswegen es auch der<lb/>
dritten Per&#x017F;on, dem heiligen Gei&#x017F;t beigele-<lb/>
get wird.</p><lb/>
              <p>Die&#x017F;e Kennzeichen &#x017F;ind weislich eingerichtet,<lb/>
dann &#x017F;ie ru&#x0364;hren her von einem allwei&#x017F;en GOtt.<lb/>
Sie dienen den <hi rendition="#fr">Unter&#x017F;chied</hi> anzuzeigen, und<lb/>
die <hi rendition="#fr">Ordnung</hi> zugleich unter den unter&#x017F;chiede-<lb/>
nen Per&#x017F;onen. Wer &#x017F;olte meynen, daß &#x017F;ie<lb/>
ein Men&#x017F;ch zu mei&#x017F;tern &#x017F;ich unterfangen ko&#x0364;n-<lb/>
te? Aber Zinzendorf hat kein Bedencken es zu<lb/>
thun. Ho&#x0364;ret dann, wie es ihm gerathen i&#x017F;t.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0202] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit zugleich die Ordnung der Perſonen entdeket. Der Vater, weil der Sohn von ihm gezeuget wird, iſt die erſte Perſon, gleichwie der Sohn, aus eben dieſer Urſache die andere Perſon. Weil der heilige Geiſt vom Vater und Sohn ausgehet, ſo iſt Er die dritte Perſon. So iſt es auch mit den aͤuſerlichen Kennzeichen der goͤttlichen Perſonen. Die Schoͤpfung iſt in der Ordnung das erſte Werck GOttes, das auſer ihm durch ſeine Kraft entſtanden iſt; alſo iſt es auch das aͤuſerliche Kennzeichen der erſten Perſon, nemlich des Vaters. Die ſogleich nach dem Fall zugeſagte und guͤltige, und nachher vollbrachte Erloͤſung der geſchaf- fenen, und in die Suͤnde gerathenen Men- ſchen, iſt das andere groſe Werck GOttes. Deswegen hat die andere Perſon, nemlich der Sohn GOttes es zu ſeinem perſoͤnlichen Kennzeichen. Die Zueignung dieſer Erloͤ- ſung oder die Heiligung iſt das dritte groſe Werck des HErrn, deswegen es auch der dritten Perſon, dem heiligen Geiſt beigele- get wird. Dieſe Kennzeichen ſind weislich eingerichtet, dann ſie ruͤhren her von einem allweiſen GOtt. Sie dienen den Unterſchied anzuzeigen, und die Ordnung zugleich unter den unterſchiede- nen Perſonen. Wer ſolte meynen, daß ſie ein Menſch zu meiſtern ſich unterfangen koͤn- te? Aber Zinzendorf hat kein Bedencken es zu thun. Hoͤret dann, wie es ihm gerathen iſt. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/202
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/202>, abgerufen am 21.11.2024.