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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
§. 80.

Nun sind wir schon weiter gekommen in
dem Begrif der Zinzendorfischen Mutterschaft.
Dem Vater, als der ersten Person, leget er
die Zeugung der Gläubigen bey; und seinem
Gemahl, als der Mutter, das Ausgebären.
Darum wird ihr auch ein (*) Leib zuge-

schrieben.
dem nativen Sinn dieses Worts/
welches sonst misbrauchsweise/ auch
von aller Schwägerschaft gebraucht
wird.

Da er nun diese Geschwey zu einer
Sohnesfrau des Vaters und des
Geistes macht; weil sie den Sohn GOt-
tes geehlichet habe: so ist offenbar, daß
er den Sohn GOttes, auch vor einen
Sohn des heiligen Geistes erkläret.
(*) Last uns die Erklärung vernehmen. Jn
der Predig von der heiligen Drey-
einigkeit/ gehalten in der Schloß-
kirche zu Marienborn 1746. den 10.
Jenner
heiset es also s. 23. Muß
doch die Mutter/ der heilige Geist/
manchmal den Kopf gleichsam in
die Hand nehmen/ und melancho-
lisch seyn/ und sich keinen Rath
wissen/ weil er mit dem oder jenem

nicht
Herrnhut. III. Theil. K
dritter Theil.
§. 80.

Nun ſind wir ſchon weiter gekommen in
dem Begrif der Zinzendorfiſchen Mutterſchaft.
Dem Vater, als der erſten Perſon, leget er
die Zeugung der Glaͤubigen bey; und ſeinem
Gemahl, als der Mutter, das Ausgebaͤren.
Darum wird ihr auch ein (*) Leib zuge-

ſchrieben.
dem nativen Sinn dieſes Worts/
welches ſonſt misbrauchsweiſe/ auch
von aller Schwaͤgerſchaft gebraucht
wird.

Da er nun dieſe Geſchwey zu einer
Sohnesfrau des Vaters und des
Geiſtes macht; weil ſie den Sohn GOt-
tes geehlichet habe: ſo iſt offenbar, daß
er den Sohn GOttes, auch vor einen
Sohn des heiligen Geiſtes erklaͤret.
(*) Laſt uns die Erklaͤrung vernehmen. Jn
der Predig von der heiligen Drey-
einigkeit/ gehalten in der Schloß-
kirche zu Marienborn 1746. den 10.
Jenner
heiſet es alſo ſ. 23. Muß
doch die Mutter/ der heilige Geiſt/
manchmal den Kopf gleichſam in
die Hand nehmen/ und melancho-
liſch ſeyn/ und ſich keinen Rath
wiſſen/ weil er mit dem oder jenem

nicht
Herrnhut. III. Theil. K
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[145/0161] dritter Theil. §. 80. Nun ſind wir ſchon weiter gekommen in dem Begrif der Zinzendorfiſchen Mutterſchaft. Dem Vater, als der erſten Perſon, leget er die Zeugung der Glaͤubigen bey; und ſeinem Gemahl, als der Mutter, das Ausgebaͤren. Darum wird ihr auch ein (*) Leib zuge- ſchrieben. (**) (*) Laſt uns die Erklaͤrung vernehmen. Jn der Predig von der heiligen Drey- einigkeit/ gehalten in der Schloß- kirche zu Marienborn 1746. den 10. Jenner heiſet es alſo ſ. 23. Muß doch die Mutter/ der heilige Geiſt/ manchmal den Kopf gleichſam in die Hand nehmen/ und melancho- liſch ſeyn/ und ſich keinen Rath wiſſen/ weil er mit dem oder jenem nicht (**) dem nativen Sinn dieſes Worts/ welches ſonſt misbrauchsweiſe/ auch von aller Schwaͤgerſchaft gebraucht wird. Da er nun dieſe Geſchwey zu einer Sohnesfrau des Vaters und des Geiſtes macht; weil ſie den Sohn GOt- tes geehlichet habe: ſo iſt offenbar, daß er den Sohn GOttes, auch vor einen Sohn des heiligen Geiſtes erklaͤret. Herrnhut. III. Theil. K

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/161>, abgerufen am 21.11.2024.