Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
herrnhutischen Bruder, der Närrlein/ Herr-
lein
/ einen Goldmacher aus dem Kir-
chendreck
/ einen Kirchenwidder/ etc. nen-
net, die leibliche Kinderzeugung mit den herrn-
hutischen Schwestern ihm zueignet; und so

manchen
chendreck Gold mache/ ein Lamm/
das ein unaussprechlich
Phlegma ha-
be etc.
genennet wird. Jm zweyten
Theil
stehet der Närrlein/ Herrlein.
Andere unsinnige Ausschweifungen vor-
bey zu gehen. Unter dem Vorwand,
daß der Heiland ehedem im Stande der
Erniedrigung auf Erden sich befunden
hat, erniedriget ihn Zinzendorf unter
alle Gauckelspiele seiner verirten Fantasie.
Was ihm nur verächtliches einfällt, das
ist den Augenblick der Heiland, und es
wird nicht allein geprediget, sondern in
die Welt geschrieben. Ja, das gantze
Gebäude seiner Religion, das auf Hoch-
muth und Bosheit beruhet, muß der
Zimmermann von Nazareth aufgeführet
haben. Der Heiland muß es seyn, der
die betrogenen Leute mit samt ihrem
Haab und Gut, in die Gemeine auf-
nimt: der einen Ehegatten vom andern
trennet, der Landläufer ausschikket, der
durch das Loos antwortet, der morden
und

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
herrnhutiſchen Bruder, der Naͤrrlein/ Herr-
lein
/ einen Goldmacher aus dem Kir-
chendreck
/ einen Kirchenwidder/ ꝛc. nen-
net, die leibliche Kinderzeugung mit den herrn-
hutiſchen Schweſtern ihm zueignet; und ſo

manchen
chendreck Gold mache/ ein Lamm/
das ein unausſprechlich
Phlegma ha-
be ꝛc.
genennet wird. Jm zweyten
Theil
ſtehet der Naͤrrlein/ Herrlein.
Andere unſinnige Ausſchweifungen vor-
bey zu gehen. Unter dem Vorwand,
daß der Heiland ehedem im Stande der
Erniedrigung auf Erden ſich befunden
hat, erniedriget ihn Zinzendorf unter
alle Gauckelſpiele ſeiner verirten Fantaſie.
Was ihm nur veraͤchtliches einfaͤllt, das
iſt den Augenblick der Heiland, und es
wird nicht allein geprediget, ſondern in
die Welt geſchrieben. Ja, das gantze
Gebaͤude ſeiner Religion, das auf Hoch-
muth und Bosheit beruhet, muß der
Zimmermann von Nazareth aufgefuͤhret
haben. Der Heiland muß es ſeyn, der
die betrogenen Leute mit ſamt ihrem
Haab und Gut, in die Gemeine auf-
nimt: der einen Ehegatten vom andern
trennet, der Landlaͤufer ausſchikket, der
durch das Loos antwortet, der morden
und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0140" n="124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
herrnhuti&#x017F;chen Bruder, der <hi rendition="#fr">Na&#x0364;rrlein/ Herr-<lb/>
lein</hi>/ einen <hi rendition="#fr">Goldmacher aus dem Kir-<lb/>
chendreck</hi>/ einen <hi rendition="#fr">Kirchenwidder/ &#xA75B;c.</hi> nen-<lb/>
net, die leibliche Kinderzeugung mit den herrn-<lb/>
huti&#x017F;chen Schwe&#x017F;tern ihm zueignet; und &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">manchen</fw><lb/><note next="#seg2pn_17_3" xml:id="seg2pn_17_2" prev="#seg2pn_17_1" place="foot" n="(**)"><hi rendition="#fr">chendreck Gold mache/ ein Lamm/<lb/>
das ein unaus&#x017F;prechlich</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Phlegma</hi></hi><hi rendition="#fr">ha-<lb/>
be &#xA75B;c.</hi> genennet wird. Jm <hi rendition="#fr">zweyten<lb/>
Theil</hi> &#x017F;tehet der <hi rendition="#fr">Na&#x0364;rrlein/ Herrlein.</hi><lb/>
Andere un&#x017F;innige Aus&#x017F;chweifungen vor-<lb/>
bey zu gehen. Unter dem Vorwand,<lb/>
daß der Heiland ehedem im Stande der<lb/>
Erniedrigung auf Erden &#x017F;ich befunden<lb/>
hat, erniedriget ihn Zinzendorf unter<lb/>
alle Gauckel&#x017F;piele &#x017F;einer verirten Fanta&#x017F;ie.<lb/>
Was ihm nur vera&#x0364;chtliches einfa&#x0364;llt, das<lb/>
i&#x017F;t den Augenblick der Heiland, und es<lb/>
wird nicht allein geprediget, &#x017F;ondern in<lb/>
die Welt ge&#x017F;chrieben. Ja, das gantze<lb/>
Geba&#x0364;ude &#x017F;einer Religion, das auf Hoch-<lb/>
muth und Bosheit beruhet, muß der<lb/>
Zimmermann von Nazareth aufgefu&#x0364;hret<lb/>
haben. Der Heiland muß es &#x017F;eyn, der<lb/>
die betrogenen Leute mit &#x017F;amt ihrem<lb/>
Haab und Gut, in die Gemeine auf-<lb/>
nimt: der einen Ehegatten vom andern<lb/>
trennet, der Landla&#x0364;ufer aus&#x017F;chikket, der<lb/>
durch das Loos antwortet, der morden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw></note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[124/0140] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit herrnhutiſchen Bruder, der Naͤrrlein/ Herr- lein/ einen Goldmacher aus dem Kir- chendreck/ einen Kirchenwidder/ ꝛc. nen- net, die leibliche Kinderzeugung mit den herrn- hutiſchen Schweſtern ihm zueignet; und ſo manchen (**) (**) chendreck Gold mache/ ein Lamm/ das ein unausſprechlich Phlegma ha- be ꝛc. genennet wird. Jm zweyten Theil ſtehet der Naͤrrlein/ Herrlein. Andere unſinnige Ausſchweifungen vor- bey zu gehen. Unter dem Vorwand, daß der Heiland ehedem im Stande der Erniedrigung auf Erden ſich befunden hat, erniedriget ihn Zinzendorf unter alle Gauckelſpiele ſeiner verirten Fantaſie. Was ihm nur veraͤchtliches einfaͤllt, das iſt den Augenblick der Heiland, und es wird nicht allein geprediget, ſondern in die Welt geſchrieben. Ja, das gantze Gebaͤude ſeiner Religion, das auf Hoch- muth und Bosheit beruhet, muß der Zimmermann von Nazareth aufgefuͤhret haben. Der Heiland muß es ſeyn, der die betrogenen Leute mit ſamt ihrem Haab und Gut, in die Gemeine auf- nimt: der einen Ehegatten vom andern trennet, der Landlaͤufer ausſchikket, der durch das Loos antwortet, der morden und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/140
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/140>, abgerufen am 12.05.2024.