Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. dem boshaftigen Bezeigen dieses Jrgeistes ge-gen die heilige Schrift, ist im zweyten Theil mit mehrerem gehandelt worden. §. 68. net. So viel bestimtes nun in der Schrift
lieget, so viel bestimte Sätze ziehet man daraus. Das ist unsere Schuldigkeit. Sonst gelangen wir zu keinem Erkent- nis, darzu wir doch nach GOttes Ab- sicht gelangen sollen. Joh. 17, 3. Zin- zendorf redet hier die Sprache aller Jr- geister, die sich vor dem Lichte der War- heit fürchten, weil ihre Werke dadurch bestraft werden. So hassete der grosse Jrgeist Arius, die bestimte Sätze von der Gottheit Christi. Dann mit den unbestimten konte er sich lange behelfen, und seinen Schalk darunter verbergen. Aber die bestimte Worte und Sätze, offenbareten sein böses Hertz. Man höre doch das Zinzendorfische Bekentnis an: Wann wir darzu bestellt wären. (§. 5.) in das Wesen GOttes hinein zu spe- culiren/ und die Speculationes in so viel bestimte Sätze zu bringen, so kön- te es wohl seyn/ daß das Wort Per- son/ unschiklich wäre für die Gott- heit. Was soll dieses sagen? Wenn man die innere Kennzeichen der göttlichen Per- dritter Theil. dem boshaftigen Bezeigen dieſes Jrgeiſtes ge-gen die heilige Schrift, iſt im zweyten Theil mit mehrerem gehandelt worden. §. 68. net. So viel beſtimtes nun in der Schrift
lieget, ſo viel beſtimte Saͤtze ziehet man daraus. Das iſt unſere Schuldigkeit. Sonſt gelangen wir zu keinem Erkent- nis, darzu wir doch nach GOttes Ab- ſicht gelangen ſollen. Joh. 17, 3. Zin- zendorf redet hier die Sprache aller Jr- geiſter, die ſich vor dem Lichte der War- heit fuͤrchten, weil ihre Werke dadurch beſtraft werden. So haſſete der groſſe Jrgeiſt Arius, die beſtimte Saͤtze von der Gottheit Chriſti. Dann mit den unbeſtimten konte er ſich lange behelfen, und ſeinen Schalk darunter verbergen. Aber die beſtimte Worte und Saͤtze, offenbareten ſein boͤſes Hertz. Man hoͤre doch das Zinzendorfiſche Bekentnis an: Wann wir darzu beſtellt waͤren. (§. 5.) in das Weſen GOttes hinein zu ſpe- culiren/ und die Speculationes in ſo viel beſtimte Saͤtze zu bringen, ſo koͤn- te es wohl ſeyn/ daß das Wort Per- ſon/ unſchiklich waͤre fuͤr die Gott- heit. Was ſoll dieſes ſagen? Wenn man die innere Kennzeichen der goͤttlichen Per- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0123" n="107"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">dritter Theil.</hi></fw><lb/> dem boshaftigen Bezeigen dieſes Jrgeiſtes ge-<lb/> gen die heilige Schrift, iſt im zweyten Theil<lb/> mit mehrerem gehandelt worden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 68.</fw><lb/> <p> <note next="#seg2pn_15_3" xml:id="seg2pn_15_2" prev="#seg2pn_15_1" place="foot" n="(**)">net. So viel beſtimtes nun in der Schrift<lb/> lieget, ſo viel beſtimte Saͤtze ziehet man<lb/> daraus. Das iſt unſere Schuldigkeit.<lb/> Sonſt gelangen wir zu keinem Erkent-<lb/> nis, darzu wir doch nach GOttes Ab-<lb/> ſicht gelangen ſollen. <hi rendition="#fr">Joh.</hi> 17, 3. Zin-<lb/> zendorf redet hier die Sprache aller Jr-<lb/> geiſter, die ſich vor dem Lichte der War-<lb/> heit fuͤrchten, weil ihre Werke dadurch<lb/> beſtraft werden. So haſſete der groſſe<lb/> Jrgeiſt Arius, die beſtimte Saͤtze von<lb/> der Gottheit Chriſti. Dann mit den<lb/> unbeſtimten konte er ſich lange behelfen,<lb/> und ſeinen Schalk darunter verbergen.<lb/> Aber die beſtimte Worte und Saͤtze,<lb/> offenbareten ſein boͤſes Hertz. Man hoͤre<lb/> doch das Zinzendorfiſche Bekentnis an:<lb/><hi rendition="#fr">Wann wir darzu beſtellt waͤren.</hi> (§. 5.)<lb/><hi rendition="#fr">in das Weſen GOttes hinein zu ſpe-<lb/> culiren/ und die Speculationes in ſo<lb/> viel beſtimte Saͤtze zu bringen, ſo koͤn-<lb/> te es wohl ſeyn/ daß das Wort Per-<lb/> ſon/ unſchiklich waͤre fuͤr die Gott-<lb/> heit</hi>. Was ſoll dieſes ſagen? Wenn<lb/> man die innere Kennzeichen der goͤttlichen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Per-</fw></note> </p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0123]
dritter Theil.
dem boshaftigen Bezeigen dieſes Jrgeiſtes ge-
gen die heilige Schrift, iſt im zweyten Theil
mit mehrerem gehandelt worden.
§. 68.
(**)
(**) net. So viel beſtimtes nun in der Schrift
lieget, ſo viel beſtimte Saͤtze ziehet man
daraus. Das iſt unſere Schuldigkeit.
Sonſt gelangen wir zu keinem Erkent-
nis, darzu wir doch nach GOttes Ab-
ſicht gelangen ſollen. Joh. 17, 3. Zin-
zendorf redet hier die Sprache aller Jr-
geiſter, die ſich vor dem Lichte der War-
heit fuͤrchten, weil ihre Werke dadurch
beſtraft werden. So haſſete der groſſe
Jrgeiſt Arius, die beſtimte Saͤtze von
der Gottheit Chriſti. Dann mit den
unbeſtimten konte er ſich lange behelfen,
und ſeinen Schalk darunter verbergen.
Aber die beſtimte Worte und Saͤtze,
offenbareten ſein boͤſes Hertz. Man hoͤre
doch das Zinzendorfiſche Bekentnis an:
Wann wir darzu beſtellt waͤren. (§. 5.)
in das Weſen GOttes hinein zu ſpe-
culiren/ und die Speculationes in ſo
viel beſtimte Saͤtze zu bringen, ſo koͤn-
te es wohl ſeyn/ daß das Wort Per-
ſon/ unſchiklich waͤre fuͤr die Gott-
heit. Was ſoll dieſes ſagen? Wenn
man die innere Kennzeichen der goͤttlichen
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