Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit menschen lieget, ihme verständlich zu machen,und ihn zu lehren, wie er solches aussprechen sol- le. Es ist ein leeres werkzeug, das dem guten blos einen namen gibt, damit der mensch das was er schon lange in sich hat/ lesen und aus- sprechen lerne. So heisen des Grafen worte. Auf das höchste, ist es ein bloses erinnerungsmit- tel desen, was der heilige Geist schon längst wie einen traum/ in die Seele geleget hat. Und so viel thut es nicht einmal, bis ein herrnhutischer dienstbote seines Grafen, es in förmelchen fasset, und so an die herzen leget. Alsdann sollen sie seyn wie leute/ die wieder zu sich selbst kom- men/ welche der Alp zuvor drücket/ wie sei- ne worte lauten. s. 29. Kan aber der Heiland und sein evangelium ärger geschimpfet werden, als durch diese boshaftige verkehrung geschiehet? §. 45. Das ist nun der erste greuel der schalkheit, wel- ten
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit menſchen lieget, ihme verſtaͤndlich zu machen,und ihn zu lehren, wie er ſolches ausſprechen ſol- le. Es iſt ein leeres werkzeug, das dem guten blos einen namen gibt, damit der menſch das was er ſchon lange in ſich hat/ leſen und aus- ſprechen lerne. So heiſen des Grafen worte. Auf das hoͤchſte, iſt es ein bloſes erinnerungsmit- tel deſen, was der heilige Geiſt ſchon laͤngſt wie einen traum/ in die Seele geleget hat. Und ſo viel thut es nicht einmal, bis ein herrnhutiſcher dienſtbote ſeines Grafen, es in foͤrmelchen faſſet, und ſo an die herzen leget. Alsdann ſollen ſie ſeyn wie leute/ die wieder zu ſich ſelbſt kom- men/ welche der Alp zuvor druͤcket/ wie ſei- ne worte lauten. ſ. 29. Kan aber der Heiland und ſein evangelium aͤrger geſchimpfet werden, als durch dieſe boshaftige verkehrung geſchiehet? §. 45. Das iſt nun der erſte greuel der ſchalkheit, wel- ten
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
menſchen lieget, ihme verſtaͤndlich zu machen,
und ihn zu lehren, wie er ſolches ausſprechen ſol-
le. Es iſt ein leeres werkzeug, das dem guten
blos einen namen gibt, damit der menſch das
was er ſchon lange in ſich hat/ leſen und aus-
ſprechen lerne. So heiſen des Grafen worte.
Auf das hoͤchſte, iſt es ein bloſes erinnerungsmit-
tel deſen, was der heilige Geiſt ſchon laͤngſt wie
einen traum/ in die Seele geleget hat. Und ſo
viel thut es nicht einmal, bis ein herrnhutiſcher
dienſtbote ſeines Grafen, es in foͤrmelchen faſſet,
und ſo an die herzen leget. Alsdann ſollen ſie
ſeyn wie leute/ die wieder zu ſich ſelbſt kom-
men/ welche der Alp zuvor druͤcket/ wie ſei-
ne worte lauten. ſ. 29. Kan aber der Heiland
und ſein evangelium aͤrger geſchimpfet werden,
als durch dieſe boshaftige verkehrung geſchiehet?
§. 45.
Das iſt nun der erſte greuel der ſchalkheit, wel-
cher in dieſer bekehrungsart des graͤflichen reichs
verborgen lieget. Es wird nemlich dem ſeelig-
machenden wort GOttes ſeine kraft geraubet.
Ein arger grif des boͤſen geiſtes! deſen er ſich je-
desmahl zur grundlegung eines ſeelengefaͤhrlichen
plans bedienet hat. Wer auf die macht der fin-
ſternis acht gibt, wie ſie von anbegin bis auf die-
ſe ſtunde, in die kirche jedesmal eingedrungen
iſt; der wird finden, daß kein einziger fal vor-
handen ſeye, wo ſie nicht mit geringhaltung des
goͤttlichen worts, und deſen vorbeigehung in ſa-
chen, welche die ſeeligkeit betreffen, ihren betruͤb-
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